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09:47 Uhr, 25.07.2024

MÄRKTE ASIEN/Technologiesektor im Ausverkauf

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TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones) - Der Ausverkauf der Wall Street am Vorabend hat am Donnerstag seinen Widerhall in Asien gefunden. Damit setzte sich die jüngste Talfahrt der asiatischen Börsen fort, die zuletzt immer nur von kurzen Zwischenerholungen auf Tagessicht unterbrochen worden war. Insbesondere der Technologiesektor musste erneut Federn lassen, nachdem US-Sektorunternehmen mit ihren Geschäftszahlen nicht überzeugt hatten. Laut Händlern wurden die KI-Hoffnungen nun immer kritischer hinterfragt. Wegen des Wirbelsturms Gaemi ruhte der Handel in Taiwan erneut, auf den Philippinen gibt es Einschränkungen - unter anderem am Devisenmarkt. Damit ging der Ausverkauf bei Technologiewerten am taiwanischen Schwergewicht Taiwan Semiconductor Manufacturing erneut vorbei.

Der japanische Leitindex Nikkei-225 führte mit Abgaben um 3,3 Prozent auf 37.870 Punkte die Liste der Verlierer in Asien an. Der japanische Aktienmarkt ist damit in den Korrekturmodus eingeschwenkt, nachdem er seit seinem letzten Hoch 10 Prozent eingebüßt hatte. Erneut kam der Druck vom Devisenmarkt, wo der Yen den dritten Tag in Folge deutlich zulegte und so die Exportchancen der japanischen Wirtschaft schmälerte. Einerseits profitierte der Yen von seiner Reputation als vermeintlich sicherer Anlagehafen in Krisenzeiten, andererseits schossen sich Anleger offenbar auf Zinserhöhungen in Japan ein. Diese Spekulation belastete den Aktienmarkt auch direkt. Technologie- und Elektronikwerte wurden in Japan verkauft. Renesas Electronics stürzten um 13,6 und Hitachi sowie SoftBank um jeweils 9,4 Prozent ab.

In China stützten auch neuerliche Zinssenkungen kaum. Die People's Bank of China hatte nach kurzfristigen nun auch mittelfristige Zinssätze reduziert, um der schwächelnden Wirtschaft des Landes einen Schub zu versetzen. Auch gute Umfragewerte für Kamala Harris im US-Präsidentschaftsrennen führten zu keinem Stimmungsumschwung. Denn Ex-Präsident Donald Trump gilt als extrem chinakritisch. Die Enttäuschung über ausgebliebene umfassende Stimuli zugunsten der lahmenden Konjunktur ließ den chinesischen Aktienmarkt die Februar-Tiefs testen. In Hongkong verlor der HSI im späten Geschäft 2,0 Prozent - belastet von Technologietiteln. Auch im Kernland zählte der Technologiesektor zu den schwächsten - der Schanghai-Composite sank um 0,5 Prozent. Foxconn Industrial Internet sanken um 4,5 Prozent.

In Südkorea rutschte der technologielastige Kospi um 1,7 Prozent ab. Die südkoreanische Wirtschaft war im zweiten Quartal aufgrund des schleppenden privaten Verbrauchs und schwacher Unternehmensinvestitionen deutlich langsamer gewachsen als erwartet und hatte nach einer soliden Erholung im Vorquartal an Schwung verloren. Das Bruttoinlandsprodukt der viertgrößten Volkswirtschaft Asiens wuchs im Zeitraum April-Juni im Jahresvergleich um 2,3 Prozent und damit langsamer als das revidierte Wachstum von 3,3 Prozent im Vorquartal. Selbst besser als erwartet ausgefallene Quartalszahlen des Halbleiterkonzerns SK Hynix stützten nicht, der Kurs brach um 8,9 Prozent ein, die Titel des Robotikkonzerns Doosan Robotics um 8 Prozent. Die Gesellschaft wurde durch die Regulierungsbehörden angehalten, ihre Angaben zur geplanten Fusion mit Doosan Bobcat zu überarbeiten.

Der australische S&P/ASX-200 schloss 1,3 Prozent tiefer - alle elf Sektoren verbuchten Abgaben. Der Index verzeichnete den höchsten Tagesverlust seit dem 11. Juni. Auch in Australien führten Technologietitel die Liste der Verlierer an, der Sektor fiel um 2,7 Prozent.

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Index (Börse)            zuletzt        +/- %      % YTD          Ende 
S&P/ASX 200 (Sydney)    7.861,20        -1,3%      +3,6%         08:00 
Nikkei-225 (Tokio)     37.869,51        -3,3%     +17,0%         08:00 
Kospi (Seoul)           2.710,65        -1,7%      +2,1%         08:00 
Schanghai-Comp.         2.886,74        -0,5%      -3,0%         09:00 
Hang-Seng (Hongk.)     16.969,68        -2,0%      +1,5%         10:00 
Taiex (Taiwan)               Kein Handel wegen eines Wirbelsturms 
Straits-Times (Sing.)   3.426,39        -1,0%      +6,8%         11:00 
KLCI (Malaysia)         1.614,82        -0,4%     +11,4%         11:00 
 
DEVISEN                  zuletzt        +/- %      00:00  Mi, 9:44 Uhr   % YTD 
EUR/USD                   1,0838        -0,0%     1,0840        1,0831   -1,9% 
EUR/JPY                   165,04        -1,0%     166,67        167,52   +6,1% 
EUR/GBP                   0,8412        +0,2%     0,8398        0,8402   -3,0% 
GBP/USD                   1,2883        -0,2%     1,2909        1,2893   +1,2% 
USD/JPY                   152,23        -1,0%     153,75        154,66   +8,0% 
USD/KRW                 1.383,72        -0,0%   1.383,87      1.384,30   +6,6% 
USD/CNY                   7,1066        -0,2%     7,1242        7,1331   +0,1% 
USD/CNH                   7,2350        -0,4%     7,2667        7,2844   +2,0% 
USD/HKD                   7,8063        -0,0%     7,8087        7,8083   -0,0% 
AUD/USD                   0,6530        -0,8%     0,6581        0,6599   -4,1% 
NZD/USD                   0,5912        -0,3%     0,5931        0,5932   -6,5% 
Bitcoin 
BTC/USD                64.270,40        -2,1%  65.673,00     66.031,40  +47,6% 
 
ROHÖL                    zuletzt  VT-Settlem.      +/- %       +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  76,87        77,59      -0,9%         -0,72   +7,8% 
Brent/ICE                  81,01        81,71      -0,9%         -0,70   +6,8% 
 
METALLE                  zuletzt       Vortag      +/- %       +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             2.377,18     2.397,49      -0,8%        -20,32  +15,3% 
Silber (Spot)              28,00        29,03      -3,5%         -1,02  +17,8% 
Platin (Spot)             941,03       952,60      -1,2%        -11,58   -5,1% 
Kupfer-Future               4,06         4,11      -1,2%         -0,05   +3,0% 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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