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09:21 Uhr, 28.04.2025

MÄRKTE ASIEN/Etwas fester - Börsen setzen auf Entspannung bei Zöllen

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Von Steffen Gosenheimer

DOW JONES--Überwiegend mit kleinen Aufschlägen haben sich die Indizes an den ostasiatischen Börsen zum Beginn der neuen Woche gezeigt. Sie folgten der positiven Vorgabe der Wall Street vom Freitag, wo sich anfänglich kleine Gewinne im Handelsverlauf verstetigt und verstärkt hatten.

Weiter wird an den Börsen verhaltener Optimismus gespielt, dass das von US-Präsident Donald Trump heraufbeschworene Zollgewitter glimpflicher ausgehen wird als anfangs zu befürchten war, nachdem Trump eine dreimonatige Pause verfügt und damit Verhandlungen eine Chance eingeräumt hat. Mit Japan und Südkorea soll man laut US-Verhandlungskreisen schon weit gekommen sein. Weiter unklar und teils widersprüchlich ist dagegen die Meldungslage, was die wichtigen US-chinesischen Vereinbarungen betrifft.

Ermutigend wirkten derweil Berichte, chinesische Behörden hätten einigen Importeuren von anderweitig schwer zu beschaffenden US-Waren mitgeteilt, dass man hier auf die jüngste Erhöhung der Zollsätze verzichte.

Der Nikkei-225-Index in Tokio stieg um 0,4 Prozent auf 35.840 Punkte. In Japan wird am Dienstag wegen eines Feiertags nicht gehandelt. Für Mittwoch und Donnerstag haben die Akteure dann die Sitzung der japanischen Notenbank im Blick. Die Erwartung ist, dass die Geldpolitiker zunächst angesichts der unklaren Zollsituation auf weitere Zinserhöhungen verzichten werden.

In Seoul lag der Kospi am Ende des Handels knapp im Plus, im australischen Sydney ging es für das Marktbarometer um 0,4 Prozent aufwärts. An den chinesischen Plätzen Schanghai und Hongkong (Späthandel) war die Tendenz knapp bzw. gut behauptet.

Verkauft wurden in Hongkong aber Immobilienaktien. Händler sprachen von einer Reaktion auf die jüngste Erklärung des Politbüros und stellten fest, dass Marktspekulationen über aggressivere Unterstützungsmaßnahmen für den Immobiliensektor im Vorfeld des Treffens offenbar zu optimistisch gewesen seien. Die Politbürositzung hatte in der vergangenen Woche keine neuen unterstützenden Maßnahmen hervorgebracht. Longfor gaben um 0,8 Prozent nach, Country Garden um 4,5 und Shimao Group um 2,4 Prozent.

Laut den Analysten von HSBC erholt sich der chinesische Immobilienmarkt wenig bemerkt aber, was vom Aktienmarkt noch nicht in vollem Umfang gewürdigt werde. Während die Nachwirkungen der Vertrauenskrise, die durch die Zahlungsausfälle von Bauträgern seit 2021 verursacht worden seien und die Handelsspannungen zwischen den USA und China nach wie vor im Bewusstsein seien, verschiebe sich die Dynamik des chinesischen Immobiliensektors. Die Nachfrage nach hochwertigen Immobilien erhole sich dank der großen Mittelschicht des Landes.

In Seoul gaben Hanwha Ocean um 0,8 Prozent nach. Der Kurs hatte zunächst zugelegt, unterstützt vom Erhalt eines neuen Auftrags. Das Unternehmen hatte dann kurz vor Handelsende Quartalszahlen vorgelegt, worauf er ins Minus rutschte. Neue Aufträge verhalfen den Wettbewerbern HD Hyundai Mipo und Samsung Heavy Industries zu Gewinnen von 1,8 bzw. 2,9 Prozent. S-Oil fielen um 0,6 Prozent, nachdem der Ölverarbeiter erneut einen Quartalsverlust berichtet hatte.

In Tokio gehörten Autoaktien zu den Tagesgewinnern. Toyota verbesserten sich beispielsweise um 3,6 Prozent, Nissan um 2,3 und Honda um 1,0 Prozent. Toyota Industries verzeichneten einen Kurssprung von 23 Prozent. Für Kursfantasie sorgte hier die Mitteilung des Unternehmens, verschiedene Vorschläge für den weiteren Fortbestand erhalten zu haben, darunter auch einen, das Unternehmen zu privatisieren.

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Index (Börse)            zuletzt       +/- %      % YTD       Ende 
S&P/ASX 200 (Sydney)    7.997,10       +0,4%      -2,3%      08:00 
Nikkei-225 (Tokio)     35.839,99       +0,4%     -10,5%      08:00 
Kospi (Seoul)           2.548,86       +0,1%      +6,2%      08:30 
Schanghai-Comp.         3.288,41       -0,2%      -1,8%      09:00 
Hang-Seng (Hongk.)     22.044,69       +0,3%      +9,5%      10:00 
 
DEVISEN                  zuletzt       +/- %      00:00  Fr, 09:32   % YTD 
EUR/USD                   1,1344        -0,2     1,1362     1,1366   +9,8% 
EUR/JPY                   163,10        -0,1     163,19     162,89   +0,3% 
EUR/GBP                   0,8529        -0,1     0,8537     0,8544   +3,3% 
GBP/USD                   1,3300        -0,0     1,3306     1,3303   +6,3% 
USD/JPY                   143,77         0,1     143,63     143,30   -8,7% 
USD/KRW                 1.444,49         0,4   1.438,36   1.438,50   -2,5% 
USD/CNY                   7,2043         0,1     7,1956     7,1938   -0,2% 
USD/CNH                   7,3011         0,2     7,2891     7,2872   -0,6% 
USD/HKD                   7,7574         0,0     7,7573     7,7582   -0,1% 
AUD/USD                   0,6382        -0,3     0,6402     0,6395   +3,4% 
NZD/USD                   0,5944        -0,3     0,5964     0,5975   +6,6% 
BTC/USD                94.593,30         0,2  94.419,20  93.588,25   +1,4% 
 
ROHÖL                    zuletzt  VT-Schluss      +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  63,29       63,18      +0,2%      +0,11   +1,6% 
Brent/ICE                  67,12       66,91      +0,3%      +0,21  -12,0% 
 
METALLE                  zuletzt      Vortag      +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold                    3.285,47    3.319,65      -1,0%     -34,18  +26,5% 
Silber                     29,02       29,11      -0,3%      -0,09   +4,3% 
Platin                    859,46      859,27      +0,0%      +0,19   -1,9% 
Kupfer                     4,807        4,84      -0,7%      -0,03  +18,4% 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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