Fundamentale Nachricht
15:56 Uhr, 14.05.2014

M&A-Bereitschaft in Europa hoch wie lange nicht

Immer mehr europäische Unternehmen oder deren Einheiten werden Paras Anand, europäischer Aktienchef bei Fidelity Worldwide Investment, zufolge von US-amerikanischen und asiatischen Firmen geschluckt.

Kronberg im Taunus (BoerseGo.de) – „Trotz der protektionistischen Debatte um Alstom werden in der aktuellen Übernahmerunde viele Käufer Amerikaner und Chinesen sein. Dabei wird es insgesamt weniger groß angelegte Übernahmen geben, dafür aber mehr strategische Firmenneuausrichtungen, wie Paras Anand, europäischer Aktienchef bei Fidelity Worldwide Investment in London, in einem aktuellen Marktkommentar schreibt.

Unternehmen weltweit hätten ihre Gewinne in den letzten Jahren trotz Abschwung und Rezession erfolgreich behauptet. Ohnehin schon konservative Bilanzen seien dadurch noch konservativer und mittlerweile schlicht ineffizient geworden. Vor diesem Hintergrund würden strategische Fusionen und Übernahmen in den kommenden Quartalen aller Wahrscheinlichkeit nach zunehmen. Den Beginn dieser Entwicklung habe man kürzlich in der europäischen Telekommunikationsbranche und im Pharmasektor erlebt. Für Aufruhr sorgten jetzt vor dem Hintergrund nationaler Interessen die Überlegungen zu Alstom, heißt es weiter.

„Der politische Imperativ gebietet geradezu, dass Regierungen sich einschalten, um Arbeitsplätze und größtmöglichen Einfluss auf strategische Branchen weiterhin zu sichern. Die damit einhergehende überproportionale Welle der Berichterstattung suggeriert vielleicht, dass nationale oder regionale Deals überwiegen. Tatsache ist aber, dass wir wohl immer mehr Deals sehen werden, bei denen US-amerikanische und asiatische - allen voran chinesische - Firmen europäische Unternehmen oder deren Einheiten schlucken“, so Anand.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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