Kommentar
15:55 Uhr, 13.05.2024

Lufthansa – trotz Streikende zögern die Anleger noch

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Die Deutsche Lufthansa hatte in den zurückliegenden Monaten einige Turbulenzen zu überstehen. Anhaltende Streiks verschiedener Beschäftigungsgruppen und bei Systempartnern sorgten im ersten Quartal für Flugausfälle und überraschend hohe Verluste. Das Management sah sich gar gezwungen, die Ziele für das Gesamtjahr zu reduzieren. Kürzlich folgte der umfangreiche Umbau im Vorstand, der bei einigen Aktionären und Fondsmanagern zu Irritationen führte. Die Streiks sind nun beigelegt. Viele Anleger zögern dennoch.

Die Einigung mit den Gewerkschaften kommt der Fluglinie teuer zu stehen. Personalkosten zählen neben den Materialkosten zu den großen Kostenblöcken des Konzerns. Im zurückliegenden Quartal lag der Personalkostenanteil gemessen am Umsatz bei rund 30 Prozent. Mit 2,54 Milliarden Euro lagen die Kosten rund 17 Prozent über dem Vorjahresniveau. Der Umsatz stieg trotz des Anstiegs der verkauften Sitzkilometer um zwölf Prozent hingegen nur um fünf Prozent. Der Anstieg der Kosten konnte somit nicht in vollem Umfang an die Fluggäste weitergegeben werden. Zum 1. Mai 2024 wurde die Ticketsteuer drastisch erhöht. Dies könnte Möglichkeiten für Preiserhöhungen der Fluglinie zunächst ausbremsen. Zudem zeichnen sich bereits Verschiebungen bei der Auslieferung neuer Flugzeuge ab. 30 neue Passagierflugzeuge sind für dieses Jahr bestellt. Wie viele tatsächlich geliefert werden, ist jedoch noch offen. Ein Ende der Turbulenzen ist somit noch nicht in Sicht.

Die ersten drei Monate des Jahres zählen allerdings traditionell zu den schwächeren Monaten. Im Laufe des zweiten und dritten Quartal fliegt der Konzern meist zurück in die schwarzen Zahlen. Dabei erwartet das Unternehmen eine weitere Erholung sowohl im Privatreise- als auch im Geschäftsreisesegment. Vor diesem Hintergrund soll das Flugangebot in der gesamten Lufthansa-Gruppe weiter ausgeweitet werden und rund 92 Prozent des Vorkrisenniveaus von 2019 erreichen. Nach Angaben von Refinitiv zeigt sich ein großer Teil der Analysten mittelfristig zuversichtlich für die Aktie und verweist auf die starke Marktposition und die Bewertung. Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 4,95 und einer Dividendenrendite von 4,5 Prozent (Quelle: Refinitiv) erscheint das Papier moderat bewertet.

Chart: Deutsche Lufthansa

Widerstandsmarken: 6,94/7,29/7,87/8,58/9,60 EUR

Unterstützungsmarken: 6,31/6,65 EUR

Die Aktie der Deutschen Lufthansa ist seit Anfang März 2023 im Sinkflug. Mitte April ging es zeitweise auf EUR 6,31 nach unten. Seither hat sich das Papier erholt und zwischen EUR 6,65 und EUR 6,94 stabilisiert. Die kurzfristigen MACD- und RSI-Indikatoren sind aktuell im neutralen Bereich. Gelingt der Ausbruch über EUR 6,94 besteht die Chance auf neue Kaufsignale und eine Erholung bis EUR 7,29. Zwischen EUR 7,29 und EUR 7,57 stößt die Lufthansa-Aktie allerdings auf eine robuste Widerstandszone. Eine nachhaltige Erholung zeigt sich frühestens oberhalb dieser Range. Sinkt die Aktie hingegen unter EUR 6,65 droht ein neuer Test des jüngsten Tiefs.

Deutsche Lufthansa in EUR; Tageschart (1 Kerze = 1 Tag)

Betrachtungszeitraum: 09.02.2022 – 13.05.2024. Historische Betrachtungen stellen keine verlässlichen Indikatoren für zukünftige Entwicklungen dar. Quelle: tradingdesk.onemarkets.de

Deutsche Lufthansa in EUR; Wochenchart (1 Kerze = 1 Woche)


Betrachtungszeitraum: 14.05.2024 – 13.05.2024. Historische Betrachtungen stellen keine verlässlichen Indikatoren für zukünftige Entwicklungen dar. Quelle: tradingdesk.onemarkets.de

Strukturierte Produkte wie Aktienaleihen Protect könnten eine interessante Investmentmöglichkeit sein. Bei der unten beschriebenen Aktenanleihe Protect wird eine Barriere bei 80 Prozent des Referenzpreises am Anfänglichen Beobachtungstag fixiert. Notiert die Aktie am 27.05.2027 auf Höhe der Barriere oder darüber, erhalten Anleger neben dem Zinssatz den Nennwert zurück. Andernfalls erhalten Anleger zwar den Zinssatz, dennoch können Verluste drohen. Faktor Optionsscheine bieten risikofreudigen Anlegern die Möglichkeit gehebelt von einer Auf- beziehungsweise Abwärtsbewegung der Aktie teilzunehmen. Es drohen jedoch hohe Verluste, wenn die Aktie die entgegengesetzte Richtung einschlägt.

Basiswert Produkttyp WKN Emissionspreis Finaler Beobachtungstag Bemerkung
Deutsche Lufthansa Aktienanleihe Protect HV4XPC* 100,00%** 22.05.2025 Barriere: 80%***; Zinssatz: 10,45 % p.a.

* Zeichnungsfrist bis 27.05.2024 (vorbehaltlich einer vorzeitigen Schließung); ** des Nennbetrags; Quelle: onemarkets by UniCredit; Stand: 13.05.2024; 14:00 Uhr;

Faktor Optionsscheine Long auf Deutsche Lufthansa für eine Spekulation auf einen Anstieg der Aktie

Basiswert WKN Verkaufspreis in EUR Basispreis in EUR Reset Barriere in EUR Hebel Letzter Bewertungstag
Deutsche Lufthansa HC15QK 6,50 4,448941 5,005059 3 Open End
Deutsche Lufthansa HD3NAQ 9,74 5,33829 6,005576 5 Open End
Deutsche Lufthansa HD4VRD 14,34 6,005303 6,472516 10 Open End
Deutsche Lufthansa HD4VRF 14,50 6,22764 6,539022 15 Open End

Quelle: onemarkets by UniCredit; Stand: 13.05.2024; 13:30 Uhr

Faktor Optionsscheine Short auf Deutsche Lufthansa für eine Spekulation auf einen Kursverlust der Aktie

Basiswert WKN Verkaufspreis in EUR Basispreis in EUR Reset Barriere in EUR Hebel Letzter Bewertungstag
Deutsche Lufthansa HC285A 6,07 8,891305 8,335598 -3 Open End
Deutsche Lufthansa HC4Q5W 10,66 8,001955 7,335392 -5 Open End
Deutsche Lufthansa HD5G7F 8,97 7,334943 6,868441 -10 Open End
Deutsche Lufthansa HD5G7G 8,30 7,112605 6,801073 -15 Open End

Quelle: onemarkets by UniCredit; Stand: 13.05.2024; 13:30 Uhr

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Über den Experten

Richard Pfadenhauer
Richard Pfadenhauer
Experte Hebelprodukte bei HypoVereinsbank onemarkets

Richard Pfadenhauer interessiert sich schon seit über 20 Jahren für das Thema Börse. Dabei war er über 12 Jahre als Wirtschaftsredakteur für den Finanzen Verlag tätig. Nach zwei Jahren als Redakteur bei der Spezialpublikation für Hebelprodukte, Finanzen und Optionsscheine wechselte er zunächst zum Derivatebereich des Magazins Euro am Sonntag und später verantwortete der DVFA-Analyst den Bereich der strukturierten Hebel- und Anlageprodukte beim Anlegermagazin €URO. Seit Oktober 2010 ist er bei der HypoVereinsbank Experte für Hebelprodukte und als Chefredakteur für das onemarkets Kundenmagazin sowie den onemarkets Blog verantwortlich.

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