Kommentar
16:27 Uhr, 10.10.2024

Lufthansa ist abgehoben!

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Die Deutsche Lufthansa gewann in den vergangenen Tagen deutlich an Höhe. Hintergrund waren Aussagen des Airline-Chef Carsten Spohr, wonach das Sommerquartal gut verlief. Nach Angaben von Refinitiv ist ein großer Teil der Analysten mittelfristig zuversichtlich gestimmt und verweist unter anderem auf die attraktive Bewertung.

Dabei hatte der Konzern in diesem Jahr einige Turbulenzen zu überstehen. Erst sorgten Streiks einiger Beschäftigungsgruppen für Flugausfälle. Die Lufthansa beziffert den Aufwand auf rund 250 Millionen Euro. Nach zähen Verhandlungen einigte sich die Airline mit den Gewerkschaften. Diese Einigung kommt der Fluglinie jedoch teuer zu stehen. Personalkosten zählen neben den Materialkosten zum größten Kostenblock des Konzerns. Dies drückte im ersten Halbjahr auf den Gewinn und war mitverantwortlich für die beiden Prognosesenkungen. „Wir haben eine wieder mal enorm starke Nachfrage erleben dürfen, die es uns erlaubt hat, einen wahrscheinlich kommerziell sehr erfreulichen Sommer abzuliefern“, erklärte Lufthansa-Chef Carsten Spohr am Ende September vor Journalisten am Frankfurter Flughafen. Vor allem die Tochtergesellschaften Swiss, Austrian, Brussels und Eurowings dürften Spohr zufolge gute Ergebnisse liefern.

Sorgenkind ist die Kernmarke. Dort schlagen die gestiegenen Personalkosten kräftig zu Buche. Daher drückt der einstige Flugkapitän Spohr weiter kräftig auf die Kostenbremse. Der jüngste Ölpreisanstieg dürfte noch keine nachhaltige Wirkung auf die Kosten des Kranichs haben, denn ein Großteil des in den kommenden Monaten benötigten Treibsstoffs ist bereits zu fixierten Konditionen bestellt. Sollte sich der Trend allerdings fortsetzen, dürfte es allerdings auch dort Spuren hinterlassen. Viel kritischer für die Lufthansa sind die Lieferschwierigkeiten der beiden Flugzeugbauer Airbus und Boeing. 30 neue treibstoffsparendere Passagierflugzeuge sind allein für dieses Jahr bestellt. Wie viele tatsächlich geliefert werden, ist jedoch noch offen.

In diesem Jahr musste die Deutsche Lufthansa bereis zweimal die Prognose senken und löste damit einen zweistelligen Kursverlust seit Jahresbeginn aus. Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 6,4 und einer Dividendenrendite von 4,7 Prozent (Quelle: Refinitiv) erscheint das Papier moderat bewertet. Weitere schlechte Nachrichten oder eine Konsolidierung des Gesamtmarkts könnte die Aktie jedoch weiter unter Druck bringen.

Chart: Deutsche Lufthansa

Widerstandsmarken: 6,55/6,70/7,30 EUR

Unterstützungsmarken: 5,40/5,80/6,05 EUR

Die Aktie der Deutschen Lufthansa ist seit Anfang März 2023 im Sinkflug. Im Dezember 2023 hat sich der Abwärtstrend sogar verschärft. Von Mitte Juni und Mitte September pendelte sich das Papier zwischen EUR 5,40 und EUR 6,05 ein. Vor rund drei Wochen gewann der MDAX®-Wert wieder sichtlich an Höhe, schloss die Bodenbildung ab und durchbrach den seit Dezember gebildeten Abwärtstrend. Dabei stieg die Aktie zeitweise auf EUR 6,70. Nach einem deutlichen Rücksetzer zu Monatsbeginn hangelt sich das Wertpapier seit einigen Tagen wieder nach oben. Der kurzfristige MACD-Indikator sowie der kurzfristige RSI-Indikator zeigen nach oben. Zwischen EUR 6,55 (200-Tage-Durchschnittslinie) und EUR 6,70 (jüngstes Hoch) stößt die Aktie auf eine Widerstandszone. Gelingt der Ausbruch über EUR 6,70 könnten weiter Kaufimpulse folgen. Das nächste Kursziel liegt in diesem Fall bei EUR 7,30. Auf der Unterseite findet die Aktie bei EUR 6,05 eine Unterstützungsmarke. Sinkt das Papier unter diese Marke droht ein erneuter Rücksetzer bis EUR 5,80.

Deutsche Lufthansa in EUR; Tageschart (1 Kerze = 1 Tag)

Betrachtungszeitraum: 04.07.2023– 10.10.2024. Historische Betrachtungen stellen keine verlässlichen Indikatoren für zukünftige Entwicklungen dar. Quelle: tradingdesk.onemarkets.de

Deutsche Lufthansa in EUR; Monatschart (1 Kerze = 1 Monat)


Betrachtungszeitraum: 11.10.2019 – 10.10.2024. Historische Betrachtungen stellen keine verlässlichen Indikatoren für zukünftige Entwicklungen dar. Quelle: tradingdesk.onemarkets.de

Strukturierte Produkte wie Aktienaleihen Protect könnten eine interessante Investmentmöglichkeit sein. Bei der unten beschriebenen Express Aktenanleihe Protect wird eine Barriere bei 50 Prozent des Referenzpreises am Anfänglichen Beobachtungstag fixiert. Notiert an einem der jährlichen Beobachtungstage auf Höhe des Referenzpreises oder darüber, wird das Wertpapier vorzeitig fällig und der Investor erhält neben dem festgelegten Zinssatz den Nennwert ausbezahlt. Andernfalls wird nur der Zinssatz ausbezahlt und die Laufzeit verlängert sich bis zum nächsten Beobachtungstag. Am finalen Beobachtungstag greift die Barriere. Notiert die Aktie am 22. Oktober 2027 auf Höhe der Barriere oder darüber, erhalten Anleger neben dem Zinssatz den Nennwert zurück. Andernfalls erhalten Anleger zwar den Zinssatz, dennoch können Verluste drohen. Faktor Optionsscheine bieten risikofreudigen Anlegern die Möglichkeit gehebelt von einer Auf- beziehungsweise Abwärtsbewegung der Aktie teilzunehmen. Es drohen jedoch hohe Verluste, wenn die Aktie die entgegengesetzte Richtung einschlägt.

Basiswert Produkttyp WKN Emissionspreis Finaler Beobachtungstag Bemerkung
Deutsche Lufthansa Express Aktienanleihe Protect HV4Y28* 101,25%** 22.10.2027 Barriere: 50%***; Zinssatz: 5.75 % p.a.

* Zeichnungsfrist bis 24.10.2024 (vorbehaltlich einer vorzeitigen Schließung); ** des Nennbetrags;*** x Referenzpreis am Anfänglichen Beobachtungstag; Quelle: onemarkets by UniCredit; Stand: 10.10.2024; 14:30 Uhr;

Faktor Optionsscheine Long auf Deutsche Lufthansa für eine Spekulation auf einen Anstieg der Aktie

Basiswert WKN Verkaufspreis in EUR Basispreis in EUR Reset Barriere in EUR Hebel Letzter Bewertungstag
Deutsche Lufthansa HC15QK 4,72 4,2931 4,829738 3 Open End
Deutsche Lufthansa HD3NAQ 4,88 5,151579 5,795526 5 Open End
Deutsche Lufthansa HD6J5N 6,68 5,795438 6,246323 10 Open End
Deutsche Lufthansa HD75EZ 5,61 6,010058 6,310561 15 Open End

Quelle: onemarkets by UniCredit; Stand: 10.10.2024; 14:35 Uhr

Faktor Optionsscheine Short auf Deutsche Lufthansa für eine Spekulation auf einen Kursverlust der Aktie

Basiswert WKN Verkaufspreis in EUR Basispreis in EUR Reset Barriere in EUR Hebel Letzter Bewertungstag
Deutsche Lufthansa HC285A 6,12 8,584083 8,047578 -3 Open End
Deutsche Lufthansa HC4Q5W 9,36 7,725604 7,082061 -5 Open End
Deutsche Lufthansa HD5G7F 2,71 7,081745 6,631346 -10 Open End
Deutsche Lufthansa HD8UF1 3,24 6,867125 6,566345 -15 Open End

Quelle: onemarkets by UniCredit; Stand: 10.10.2024; 14:40 Uhr

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Über den Experten

Richard Pfadenhauer
Richard Pfadenhauer
Experte Hebelprodukte bei HypoVereinsbank onemarkets

Richard Pfadenhauer interessiert sich schon seit über 20 Jahren für das Thema Börse. Dabei war er über 12 Jahre als Wirtschaftsredakteur für den Finanzen Verlag tätig. Nach zwei Jahren als Redakteur bei der Spezialpublikation für Hebelprodukte, Finanzen und Optionsscheine wechselte er zunächst zum Derivatebereich des Magazins Euro am Sonntag und später verantwortete der DVFA-Analyst den Bereich der strukturierten Hebel- und Anlageprodukte beim Anlegermagazin €URO. Seit Oktober 2010 ist er bei der HypoVereinsbank Experte für Hebelprodukte und als Chefredakteur für das onemarkets Kundenmagazin sowie den onemarkets Blog verantwortlich.

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