Analyse
10:50 Uhr, 27.04.2017

LUFTHANSA - Highflyer können tief fallen!

Die Vorschusslorbeeren für Lufthansa sind groß gewesen, vielleicht sogar zu groß. Es fällt nicht leicht, der Aktie weiterhin eine hohe Dynamik zu unterstellen.

Erwähnte Instrumente

  • Deutsche Lufthansa AG - WKN: 823212 - ISIN: DE0008232125 - Kurs: 16,590 € (XETRA)

Der Tag für Investoren der Lufthansa-Aktie startete relativ durchwachsen. Deutschlands größte Fluggesellschaft legte ihre Zahlen für das 1. Quartal vor. Während die Erwartungen beim Umsatz und EBIT übertroffen wurden, blieb das Nettoergebnis hinter den Erwartungen zurück:

Lufthansa übertrifft im ersten Quartal mit einem Umsatz von €7,69 Mrd (VJ: €6,92 Mrd) und einem bereinigten EBIT von €25 Mio (VJ: -€53 Mio) die Analystenschätzungen von €7,31 Mrd bzw. -€57 Mio. Nettoergebnis mit -€68 Mio (VJ: -€8 Mio) unter den Erwartungen von -€57 Mio. Lufthansa sieht das bereinigte EBIT 2017 weiter unter dem Vorjahresniveau. Der Umsatz soll organisch um 4,5 % wachsen. Die Kapazität soll um 12,5 % gesteigert werden.

Inwieweit diese Zahlen noch eine Rolle spielen werden und vor allem welche, wird man abwarten müssen. Das Problem ist, dass man der Lufthansa-Aktie in den vergangenen Monaten einige Vorschusslorbeeren zugestanden hat. Nach dem Fehlausbruch unter 10 EUR stiegen die Kurse bis auf über 16 EUR an. Dabei wurde auch der Widerstandsbereich bei 15,53 EUR überschritten. Diese Hürde bremste über die letzten mehr als zwei Jahre das Treiben der Bullen immer wieder aus und vor diesem Hintergrund wäre der Anstieg natürlich positiv zu werten. Technisch gesehen sind so weitere Gewinne auf 17,42 EUR oder sogar bis in den Bereich von 20 EUR aus Sicht der nächsten Monate möglich.

Das Problem besteht aber tatsächlich darin, inwieweit die Aktie nicht schon überkauft ist. Ohne Zweifel hätten in allen Belangen über den Erwartungen liegende Quartalszahlen die Rally unterstützt. Aber dies ist nicht der Fall gewesen und auch der Ausblick von Lufthansa hielt keine positiven Überraschungen bereit. Sich deshalb gegen den laufenden Trend zu stellen - und das in großem Stil - ist zwar ebenfalls nicht ratsam, aber das Treiben engmaschig zu verfolgen Anlegerpflicht.

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