Analyse
11:10 Uhr, 09.06.2017

LUFTHANSA (Big Picture) - Hohe Hürden im Blick

Die Aktie der Lufthansa gehört in 2017 bisher zu den ganz starken Werten im DAX. Aktuell liegt sie mit einem Plus von rund 48,5% auf Platz 2 der Gewinnerliste.

Erwähnte Instrumente

  • Deutsche Lufthansa AG - WKN: 823212 - ISIN: DE0008232125 - Kurs: 18,365 € (XETRA)

Die letzten knapp 20 Jahre waren für die Aktionäre der Lufthansa eher schwierig. In diesem Zeitraum gehört die Aktie klar zu den Underperformern im DAX. Sie startete mit einem Eröffnungskurs bei 16,07 EUR in den Dezember 1997. Aktuell notiert sie bei 18,18 EUR. Immerhin im Plus, kann man jetzt sagen. Aber beispielsweise Tagesgeld hat in diesem Zeitraum besser rentiert. Der Wert zeigte in den letzten 20 Jahren auch eine relativ hohe Volatilität. Nach einem Allzeithoch bei 26,64 EUR im Jahr 1998 fiel er bis März 2003 auf 6,29 EUR zurück. Danach gab es immer wieder größere Aufwärtsschübe und ebenso große Abwärtsphasen.

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Diese Entwicklung zeigt sich auch in den Fundamentaldaten. Im Jahr 2000 zahlte die Gesellschaft 0,60 EUR je Aktie Dividende. In 2016 zahlte sie gerade noch 0,15 EUR je Aktie. Die Entwicklung der Dividende ist also negativ. Zudem fiel die Dividende seit dem Jahr 2000 sogar 5 Mal komplett aus. Auch das unverwässerte Ergebnis je Aktie schwankte in den letzten knapp 20 Jahren stark. In der Spitze verdiente das Unternehmen zwar 3,81 EUR je Aktie, auf der Gegenseite steht aber auch ein Jahr mit einem Verlust von 2,58 EUR je Aktie und dieses Jahr war nicht das einzige Verlustjahr. Aufgrund der Schätzungen für die nächsten Jahre und der letzten Aussagen von Unternehmensseite kann man zwar von einer Verbesserung der Geschäftstätigkeit ausgehen, aber damit kehrt das Unternehmen nur in den Gewinnbereich zurück, den sie auch Ende des alten/ Anfang des neuen Jahrtausends erreicht hatte. Unterstellt man, dass die Aktie damals einigermaßen fair bewertet war und die Schätzungen für die nächsten Jahre einigermaßen passen, dann kann man nur schwerlich großartiges Kurspotenzial ableiten.

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Im Oktober 2016 fiel die Aktie auf ein Tief bei 9,10 EUR zurück. Dort startete eine Aufwärtsbewegung, die noch immer anhält. In dieser Rally durchbrach die Fluggesellschaft den Widerstand bei 15,53 EUR, der in den letzten beiden Jahren die Bullen mehrmals ausgebremst hatte. Seitdem zieht der Wert weiter an und nähert sich nun bereits dem Abwärtstrend seit Juli 2000. Dieser verläuft aktuell bei 18,63 EUR. Bei 20,82 EUR verläuft aktuell der Abwärtstrend seit dem Allzeithoch aus dem Juli 1998 bei 26,64 EUR. Er stellt eine ebenso große Hürde dar.

Seit Oktober 2016 hat sich der Wert die Aktie verdoppelt. Solche Rallys sind für die Lufthansa nichts völlig Außergewöhnliches. Diese Rallys gab es mehrfach. Aber nach 100 % Kursgewinnen war dann meist das Ende der Rally nicht mehr weit weg. Zudem ist die Aktie nach den Gewinnen der letzten Wochen und Monate wieder überkauft.

Fazit: Nach der starken Rally der letzten Monate erscheint das weitere Kurspotenzial in der Lufthansa-Aktie eher begrenzt zu sein. Ein Ausbruch über die beiden langfristigen Abwärtstrends bei aktuell 18,63 bzw. 20,82 EUR erscheint weder aus charttechnischer noch aus fundamentaler Sicht sehr wahrscheinlich. Kurzfristig ist der Aufwärtstrend allerdings noch intakt, ein klares Verkaufssignal liegt nicht vor. Im Bereich eines der beiden Abwärtstrends dürfte es aber zu einem derartigen Verkaufssignal kommen. Anschließend muss mit Abgaben in Richtung 15,53 EUR gerechnet werden. Sollte es eher überraschend doch zu einem signifikanten Ausbruch über 20,82 EUR kommen, wäre der Weg zum Allzeithoch bei 26,64 EUR frei.

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  • barkovsky
    barkovsky

    tja, er fliegt !

    14:14 Uhr, 29.06. 2017

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Über den Experten

Alexander Paulus
Alexander Paulus
Technischer Analyst und Trader

Alexander Paulus kam zunächst über Börsenspiele in der Schule mit der Börse in Kontakt. 1997 kaufte er sich seine erste Aktie. Nach einigen Glückstreffern schmolz aber in der Asienkrise 1998 der Depotbestand auf Null. Da ihm das nicht noch einmal passieren sollte, beschäftigte er sich mit der klassischen Charttechnik und veröffentlichte seine Analysen in verschiedenen Foren. Über eine Zwischenstation kam er im April 2004 zur stock3 AG (damals BörseGo AG) und veröffentlicht seitdem seine Analysen auf stock3.com (ehemals GodmodeTrader.de)

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