Analyse
10:40 Uhr, 25.01.2023

LONZA - Typisch Schweiz: Gut aber teuer!

Der Chemie- und Pharmakonzern mit Sitz in Basel legt ordentliche Zahlen für 2022 vor. Die Pandemie spielte dem Unternehmen dabei in die Karten. Wie wird Lonza im laufenden Jahr abschneiden?

Erwähnte Instrumente

  • Lonza Group AG - WKN: 928619 - ISIN: CH0013841017 - Kurs: 471,400 Fr (SIX)

Aufgrund der COVID-bezogenen Medikamente verzeichneten die Schweizer im abgelaufenen Geschäftsjahr nach vorläufigen Zahlen einen Zuwachs beim Konzernumsatz in Höhe von 15 Prozent auf 6,22 (Vorjahr 5,41) Mrd. CHF. Damit wurden die durchschnittlichen Analystenschätzungen von 6,19 Mrd. CHF leicht übertroffen.

Noch stärker legten die Ergebniskennziffern zu. Das vom Unternehmen ausgewiesene Kern-EBITDA stieg um knapp 20 Prozent auf 2,0 (VJ 1,67) Mrd. CHF, was einer Marge von 32,1 (VJ 30,8) Prozent entspricht. Das Konzernergebnis überschritt mit 1,10 (VJ 0,94) Mrd. CHF die Milliardenmarke. Pro Lonza-Aktie wurden 14,71 (VJ 12,63) CHF verdient, was knapp unter den Erwartungen von 14,80 CHF lag.

Umfangreiches Aktienrückkaufprogramm angekündigt

Die Aktionäre sollen an der guten Geschäftsentwicklung mit einer auf 3,50 (VJ 3,00) CHF erhöhten Dividende partizipieren. Außerdem stellte Lonza aufgrund der guten bilanziellen Situation ein Aktienrückkaufprogramm im Volumen von bis zu 2 Mrd. CHF in Aussicht. Mit den Rückkäufen soll noch im ersten Halbjahr 2023 begonnen werden.

Deutlich angestiegen sind die Investitionen mit 1,87 (1,30) Mrd. CHF, was immerhin ca. 30 Prozent des Umsatzes ausmacht. Davon flossen 500 Mio. CHF in eine neue Großanlage für die Arzneimittelproduktion, um das künftige Wachstum zu sichern.

Das CDMO-Portfolio für die Auftragsfertigung wurde 2022 weiter vergrößert. Lonza konnte 115 neue Kunden und 375 neue klinische und kommerzielle Programme hinzugewinnen und ist nun Auftragsfertiger für mehr als 790 Kunden.

Wachstumsdynamik geht 2023 zurück

Für das laufende Geschäftsjahr wird ein schwächeres Umsatzwachstum im hohen einstelligen Prozentbereich erwartet. Die Corona-Sonderkonjunktur läuft so langsam aus. Die EBITDA-Marge wird somit auch nicht mehr ganz so hoch wie im Jahr 2022 erwartet. Der Lonza-Vorstand geht von 30 bis 31 Prozent aus. Für 2024 wird dann wieder ein zweistelliges Umsatzwachstum sowie eine EBITDA-Marge im Bereich von 33 bis 35 Prozent in Aussicht gestellt.

Fazit: Lonza kann auf ein gutes abgelaufenes Geschäftsjahr zurückblicken und hat die Erwartungen für 2022 weitestgehend erfüllt. Etwas verschnupft reagierte der Markt auf den eher verhaltenen Ausblick für das laufende Jahr. Wie viele Schweizer Aktien ist auch die Lonza-Aktie recht hoch bewertet. Angesichts der langfristig guten Aussichten halte ich das Papier für interessant, würde einen Einstieg aber erst im Bereich von 450 CHF in Erwägung ziehen.

Jahr 2022 2023e* 2024e*
Umsatz in Mrd. CHF
6,22 6,75 7,50
Ergebnis je Aktie in CHF
14,71 16,95 19,78
KGV 32 28 24
Dividende je Aktie in CHF
3,50 3,70 4,00
Dividendenrendite 0,74 % 0,78 % 0,85 %

*e = erwartet

Lonza Group
Statischer Chart
Live-Chart
Chart in stock3 Terminal öffnen

Passende Produkte

WKN Long/Short KO Hebel Laufzeit Bid Ask
Keine Ergebnisse gefunden
Zur Produktsuche

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Mehr von Reinhard Hock zu den erwähnten Instrumenten

Keine Artikel gefunden

Über den Experten

Reinhard Hock
Reinhard Hock
Finanzmarktanalyst

Reinhard Hock ist seit über 25 Jahren an der Börse aktiv. Sein Interesse für die Finanzmärkte wurde während der Ausbildung zum Bankkaufmann geweckt. Später arbeitete er mehrere Jahre an der Börse Stuttgart und war dann jahrelang als freiberuflicher Redakteur mit dem Schwerpunkt Berichterstattung über Hauptversammlungen tätig. Dabei hat er sich ein umfassendes Wissen im Nebenwertebereich aufgebaut. Seit Oktober 2022 ist er bei stock3 für Fundamentalanalysen zuständig.

Mehr über Reinhard Hock
  • Fundamentalanalyse
  • Nebenwerte
Mehr Experten