Liquiditätsgetriebene Rentenmärkte könnten zum Problem werden
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Rotterdam (BoerseGo.de) - Fundamental hat sich an den internationalen Rentenmärkten seit dem letzten Quartal nichts verbessert. Zwar bleibt die weiterhin reichliche Versorgung mit Notenbank-Liquidität der bestimmende Faktor. Die expansive Geldpolitik der Währungshüter hat konservative Investoren jedoch ungewollt in risikobehaftete Assets getrieben. Sander Bus, Leiter des Credit-Teams von Robeco, nennt diese Anleger „touristische Investoren“: „Viele von ihnen werden sich zurückziehen, sobald die Renditen steigen oder die Geldpolitik wechselt.“ Wenn die touristischen Investoren den Markt verließen, träfen sie jedoch auf einen rekordverdächtig niedrigen Risikoappetit, beschreibt der Investmentmanager die Gefahren.
Nach Einschätzung von Robeco könnten nicht nur die touristischen Investoren für erhöhte Volatilitäten an den Rentenmärkten sorgen. Ein weiteres Risiko stelle die Rezession in Europa dar. Sander Bus zufolge bekommt dies auch Deutschland zu spüren: „Sogar dort hat sich das Wachstum abgeschwächt“, gibt der Finanzexperte zu bedenken. „Die deutsche Wirtschaft könnte noch stärker getroffen werden, sollte das Wachstum in den Schwellenländern zurückgehen und der Kurs des japanischen Yen sinken.“ Verwundbar sei die Bundesrepublik vor allem wegen ihres starken Exportsektors. In diesem Zusammenhang weist der Robeco-Kapitalmarktexperte darauf hin, dass sich sogar beim Wachstumsstar und deutschen Handelspartner China Ungleichgewichte aufgebaut haben: „Um so viele Menschen wie möglich aus der Armut zu befreien, haben die Regierenden lange stillgehalten. Jetzt hat auch China ein Schuldenproblem“.
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.