Lieferschwierigkeiten in Japan beeinträchtigen die Weltwirtschaft
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Frankfurt (BoerseGo.de) - Lieferschwierigkeiten in Folge der Erbeben-Katastrophe in Japan beeinträchtigen nach Einschätzung von Johannes Führ, Vorsitzender des Advisory Boards der Johannes Führ Asset Management GmbH, auch die Weltwirtschaft. Anders als oft berichtet ist Japan ein sehr wichtiger Handelspartner für die Welt, wie der Anlagestratege in einem Marktkommentar erklärt. In den USA sei Japan der viertgrößte Exportpartner nach Kanada, Mexiko und China. Wenn nun in Japan Häfen, Straßen, Flughäfen, Fabriken und Verteilzentren beschädigt oder zerstört sind, komme es zu Lieferschwierigkeiten, die umgehend in den ausländischen Märkten - und hier insbesondere in den asiatischen Ländern - zu spüren sein werden. "Solche Lücken können die international diversifizierte Produktionskette leicht unterbrechen", so Führ. Die letzte Rezession habe bereits gezeigt, wie störungsanfällig die Weltwirtschaft diesbezüglich ist, auch deshalb, weil nur möglichst geringe Vorratslager gehalten werden. Deshalb müssten nicht nur plötzliche Produktionsausfälle überall auf der Welt, sondern auch Kostenschübe einkalkuliert werden. Diese drohen laut Führ nicht nur in der Energieerzeugung, sondern ebenso in auf den ersten Blick unbeteiligten Branchen.
Auf der anderen Seite dürfe man nicht vergessen, dass ein immenser Investitionsbedarf für den Wiederaufbau entsteht. Dieser müsse jedoch finanziert werden. "Die Kosten der Katastrophe sind aus heutiger Sicht gewaltig", betont Führ. Auch wenn andere Industrieländer wie die EU und USA finanzielle Unterstützung leisten, werde die Hauptlast von Japan zu tragen sein, das bereits die höchstverschuldete Industrienation der Welt ist. Der hohe inländische Sparanteil der Japaner konnte bis jetzt diesen Verschuldungsgrad mit einer Null-Zins-Politik finanzieren. Es werde sich zeigen, ob das so bleiben kann.
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