Leugnung, Panik, Hoffnung
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"Wir durchlaufen verschiedene Phasen einer weltweiten sozialen und wirtschaftlichen Katastrophe. Aus der Leugnung der Gefahr im Februar wurde Panik im März. Jetzt reagieren die Märkte auf die massive politische Reaktion. Es gibt Hoffnung, dass eine echte Katastrophe vermieden werden kann. Dennoch werden Anleger in Bezug auf die längerfristigen Aussichten vorsichtig bleiben, ein weiterer Rückschlag an den Aktienmärkten ist nicht auszuschließen. Nach den massiven fiskal- und geldpolitischen Stimulierungsmaßnahmen ist es jetzt von entscheidender Bedeutung, dass wir in den nächsten zwei Wochen zurückgehende Infektionsraten sehen. Das sollte zuerst in Europa geschehen. Die nächste Herausforderung wird die USA sein, wo die Zahlen alarmierend steigen."
- Dank den von Regierungen und Zentralbanken angekündigten fiskalischen und geldpolitischen Initiativen hat sich die Stimmung leicht verbessert.
- Die Märkte spiegeln die Ansicht wider, dass der wirtschaftliche Schock zwar massiv, aber relativ kurzlebig sein sollte. Die Politik hat ausreichend reagiert, um ein langfristiges wirtschaftliches Problem zu verhindern.
- Credit: Die Ausweitung der Credit Spreads könnte als attraktiver Einstiegspunkt betrachtet werden, solange die Stimmung von der Überzeugung getragen wird, dass sich die Situation in Monaten und nicht erst in Jahren bessert. Leicht wird es aber nicht: Es wird eine Welle von Herabstufungen geben, es wurde bereits ein starker Anstieg von „gefallenen Engeln“ verzeichnet, also von Unternehmen mit Investment Grade, die jetzt auf High Yield zurückgestuft wurden.
- Aktien: Die Aktienmärkte müssen herausfinden, wie die Ertragsentwicklung aussieht. Der aktuelle nominale Forecast für den Gewinn pro Aktie (EPS) wird vermutlich noch schlechter ausfallen als bisher. Die Entwicklung von Aktien im weiteren Jahresverlauf wird davon abhängen, wo sich die Gewinnzahlen der Unternehmen einpendeln und wie die ersten Geschäftsberichte aussehen.
- Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Corona-Virus werden in den nächsten Wochen voraussichtlich steigen - vor allem in den USA. Das dortige öffentliche Gesundheitswesen hat sehr verzögert reagiert. Der dadurch ausgelöste wirtschaftliche Schock wird sich möglicherweise noch in deutlich niedrigeren Aktienkursen niederschlagen.
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