Leichte Lektüre und knallharte Trading-Praxis
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Es gibt Bücher-Listen und es gibt Bücher-Listen. Es gibt Listen für den Sommerurlaub, das sind schöne Bücher, die man im Hotelzimmer liegen hat und bei denen man, nachdem man eines gelesen hat vielleicht auch noch das Zweite liest. Vielleicht auch nicht. Man hat ja Urlaub.
Es gibt Bücher-Listen während des Studiums. Das sind Bücher, die man eigentlich nie lesen wollte. Wenn man Glück hat, entdeckt man eines, das man ein Leben lang gut findet. Wenn man Pech hat, ist James Joyce "Ulysses" dabei und man beißt sich die Zähne daran aus. Erst wenn man in der Sekundärliteratur nachliest, erkennt man, dass er wohl bei der Szene am Strand, während ein Feuerwerk beschrieben wird, eigentlich einen Orgasmus beschreibt. Und als die dicke Wirtin mit einem heißen Kessel nach dem Helden wirft, steht das für die Feuerbälle, die die Sirenen nach Odysseus geworfen haben. Ein harter Stoff.
Dann gibt es Listen, von den Mädchen, in die man sich verliebt. Wenn man sie in den ersten Wochen bekommt, liest man auch was davon. Später eher nicht mehr, da redet man dann nur noch gemeinsam darüber und wehrt sich mit einer eigenen Liste, die gefälligst erst mal gelesen werden muss.
Überhaupt haben wir in der Pubertät und ein kleines bisschen später – jetzt – gerne Listen angefertigt. Die Top-Ten Filme, die Top-Five Songs und die Top-Ten Bücher. Irgendwie gehörte das zur Pubertät wohl dazu. Sich abgrenzen, was geht. Und was geht gar nicht. Menschen, die bei der Frage nach ihren Lieblingssongs gesagt haben "Ich höre eigentlich alles", gingen zum Beispiel gar nicht.