Lateinamerika: Kolumbien mit starkem Wachstum
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London (GodmodeTrader.de) - Peter Eerdmans, Co-Head of Emerging Market Fixed Income bei Investec Asset Management gibt in seinem Marktausblick eine Übersicht über folgende lateinamerikanische Länder: Kolumbien, Brasilien, Argentinien, Peru, Chile und Mexiko.
Kolumbien: Leistungsbilanzdefizit steigt
„Das Wachstum Kolumbiens ist stärker als in einem Großteil der anderen Länder der Region. Der Peso wird weiterhin von den globalen Rohstoffpreisen und einem unbehaglich hohen Leistungsbilanzdefizit getrieben, was die Fähigkeit der Zentralbank, die Zinsen trotz gutartiger Inflation weiter zu senken, eingeschränkt hat“, so Eerdmans.
Brasilien: Höhere Risiken durch ungelöste Umweltfrage
In Brasilien habe die Rentenreform den Kongress durchlaufen und scheine seinen Weg durch den Senat zu laufen. Vor diesem Hintergrund prüfe der Markt nun, welche weiteren Reformen Wirtschaftsminister Guedes durchsetzen könne, um dazu beizutragen, die enttäuschende Wachstumsrate des Landes zu stoppen. Der Schwerpunkt liege nun auf den erwarteten Vorschlägen für Steuerreformen, die in den kommenden Wochen anstünden. Angesichts der niedrigen Inflation und des schwachen Wachstums habe der Rentenmarkt nun eine große Menge an weiterer geldpolitischer Lockerung abgezogen. Die Kurve bleibe jedoch steil und die realen Renditen sähen attraktiv aus. Die Umweltproblematik habe Handels- und Agrarrisiken steigen lassen, heißt es weiter.
Argentinien: Markt preist Fernandez-Sieg ein
„Das schockierende Ergebnis der PASO (Vorwahlen) in Argentinien veranlasste die Märkte schnell dazu, einen Fernandez-Kirchner-Sieg im Oktober einzupreisen. Die Vermögenspreise brachen zusammen, was zu einer Verlängerung der lokalen Anleihelaufzeit, einem Vorschlag zur Neuprofilierung von Schulden und Kapitalkontrollen führte. Die Situation ist nach wie vor sehr wechselhaft, da sich die nächste IWF-Auszahlung wahrscheinlich verzögern wird. Fernandez zögert, sie vor Amtsantritt zu unterstützen, obwohl er die Vorschläge von Macri nicht ablehnt. Die Märkte bleiben unter Druck und volatil“, so Eerdmans.
Peru: Präsident erwägt vorgezogene Wahlen
In Peru sänken die Anleiherenditen angesichts niedriger Inflation, nach unten korrigierter Wachstumsprognosen und der Erwartung einer erneuten Entspannung durch die Zentralbank weiter. Die Politik des Landes werde auch unruhig. Denn der Präsident dränge, die nächsten Präsidentschafts- und Kongresswahlen aufgrund des Stillstandes im Kongress vorzuziehen, heißt es weiter.
Chile: Aggressiv agierende Zentralbank
„In Chile ließen das schwächer als erwartet ausfallende Wachstum und die Verschlechterung der Terms of Trade aufgrund des fallenden Kupferpreises den Peso hinter sich, während die Anleiherenditen nach unten drückten, da die Zentralbank weiterhin mit aggressiven Zinssenkungen reagierte und sie auf den niedrigsten Stand seit neun Jahren brachte“, so Eerdmans.
Mexiko: Zentralbank sorgt sich um Stabilität
In Mexiko hätten ein schwaches Wachstum und eine niedrigere Inflation der Zentralbank ermöglicht, die Zinsen zu senken. Obwohl die Zentralbank zunächst darauf hingewiesen habe, dass dies nicht der Beginn eines Lockerungszyklus sein könnte, sei die Rhetorik inzwischen weniger falkenhaft geworden, und der Markt preise weitere Kürzungen ziemlich aggressiv ein. Der Markt gehe davon aus, dass der Hintergrund für eine weitere Entspannung günstig sein dürfte, obwohl die Zentralbank angesichts der unorthodoxen Politik von AMLO, der Schwachstellen um den staatlichen Energieproduzenten Pemex und der Handelsbedenken um die Finanzstabilität besorgt sei, heißt es abschließend.
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