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10:37 Uhr, 07.12.2007

Lateinamerika könnte US-Schwäche gut überstehen

Frankfurt (Fonds-Reporter.de) - Mit der Frage, welche Auswirkungen eine Schwäche der US-Wirtschaft auf die Länder Lateinamerikas hätte, beschäftigt sich ein neuer Marktkommentar von Threadneedle. Daten der Welthandelsorganisation (WTO) zeigten, dass die USA trotz sinkender Zahlen mit 33 Prozent der Exporte und 29 Prozent der Importe noch immer der größte Handelspartner der süd- und zentralamerikanischen Länder seien.

"Am sensibelsten für die Entwicklungen in den USA ist sicherlich Mexiko", sagte Katy Dobson, Fondsmanagerin des Threadneedle Latin America Fund. "Es ist zu erwarten, dass das Wachstum des mexikanischen Bruttoinlandsprodukts in 2007 zurückgehen wird, weil die Nachfrage im Industriesektor aus den USA abnimmt." 85 Prozent der Exporte Mexikos, davon 70 Prozent aus dem verarbeitenden Gewerbe, gingen in die USA. Die Korrelation zwischen der industriellen Produktion in Mexiko und dem Einkaufsmanager Index für das verarbeitende Gewerbe in den USA sei "unbequem hoch", so Threadneedle. Weit weniger abhängig von der Entwicklung der US-Wirtschaft als Mexiko sei Brasilien. Die Wirtschaft sei mit einem Beitrag der Exporte zum Bruttoinlandsprodukt von 15 Prozent noch immer recht isoliert, auch wenn die Exporte nach Asien, insbesondere nach China, in den letzten Jahren deutlich gestiegen seien. "Nur 23 Prozent der gesamten brasilianischen Exporte gehen in die USA", erklärte Dobson.

"Lateinamerika ist insgesamt für eine schwächere US-Wirtschaft gut aufgestellt," resümierte Dobson. "Umsichtige Fiskal- und Währungsreformen in den vergangen Jahren haben dazu geführt, dass es den meisten Volkswirtschaften in Lateinamerika besser ergehen wird, sollte es 2008 zu einem Abschwung der Weltwirtschaft kommen." Die Inflation sei niedrig und Verschuldungsbürden würden langsam abgebaut.

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Oliver Baron
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Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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