Lateinamerika ist in der Krise obenauf
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Luxemburg (Fonds-Reporter.de) - Brasilien, Chile und Mexiko leiden weniger unter der Wirtschaftskrise als viele andere Länder. Gründe sind nach Einschätzung der Investmentgesellschaft Nordea das stabile Bankensystem, die anziehende Konsumnachfrage auf den Binnenmärkten sowie eine diversifizierte Wirtschaft, die zwar von Rohstoffexporten profitiert, jedoch nicht alleine davon abhängig ist.
"Die lateinamerikanischen Märkte werden weniger unter der Finanzkrise leiden als andere Länder und sich eher als diese wieder überdurchschnittlich entwickeln", sagte Roberto Nemr, Fondsmanager des Nordea 1 – Latin American Equity Fund (ISIN: LU0309468808), bei einer Nordea- Investmentkonferenz in München. "Dafür sprechen mehrere Gründe: Der erstarkende Binnenkonsum dämpft den Nachfragerückgang aus den USA ab. Außerdem ist das Bankensystem Lateinamerikas stabil und gut kapitalisiert, die Institute waren von den Turbulenzen am US-Hypothekenmarkt nicht betroffen. Auch die Steuer- und Geldpolitik sind solide." Das gelte insbesondere für die Staaten Brasilien, Chile und Mexiko, in denen der Fonds vorrangig anlegt.
In den vergangenen Jahren haben Investments in die lateinamerikanischen Märkte bereits solide Erträge erzielt, vor allem aufgrund des Rohstoffreichtums der Region und der steigenden Rohstoffnachfrage aus den wachsenden Volkswirtschaften in Asien. "Aber Lateinamerika ist nicht alleine von Rohstoffexporten abhängig", versichert Nemr. So würden Unternehmen aus dem Rohstoffsektor nur rund elf Prozent des brasilianischen Bruttoinlandsproduktes erwirtschaften. Nemr und sein Team setzen ergänzend unter anderem auf die Konsumgüterbranche, den Telekommunikationssektor, den Einzelhandel und den Infrastrukturbereich in Lateinamerika. "In Brasilien ist beispielsweise der Absatz von Elektrogeräten im vergangenen Jahr um 17 Prozent gestiegen”, erklärte Fondsmanager Nemr. "Auch in Mexiko zieht der Binnenkonsum deutlich an, unter anderem weil die Regierung ihre Öleinnahmen investiert, dadurch sinkt auch die Exportabhängigkeit Mexikos von den USA. Chile ist seit Jahren das stabilste und vermögendste Land der Region."
In der Vergangenheit bewiesen Brasilien, Chile und Mexiko bereits eine hohe Ausfallsicherheit in Finanzkrisen. Sie bieten insgesamt bessere Gewinnchancen als die meisten Industrieländer und gleichzeitig eine höhere Liquidität und geringere Risiken als andere Schwellenländer. "Gerade diese Kombination macht ein Investment in Mittel- und Südamerika besonders attraktiv", so Nemr.
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