Lateinamerika: Chile im Blickpunkt
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San Mateo (BoerseGo.de) - Chile ist der größte Kupferproduzent weltweit. Die Kupferexporte des Landes haben sich im vergangenen Jahrzehnt beträchtlich erhöht. Betrugen die Gesamtexporte 2003 noch 37 Prozent so waren sie Ende 2012 auf 54 Prozent angewachsen. Hauptsächlich war dafür der höhere Kupferpreis verantwortlich, wie Mark Mobius, Executive Chairman bei der Templeton Emerging Markets Group in einem aktuellen Marktkommentar schreibt. „Angesichts der kontinuierlich steigenden Kupferpreise, die unserer Einschätzung nach in absehbarer Zukunft nicht beträchtlich fallen werden, ist Kupfer wahrscheinlich das wichtigste Exportprodukt Chiles und wird weiterhin einen kräftigen Beitrag zum BIP des Landes leisten“, so Mobius.
Vom Standpunkt der Beschäftigung sei der Bergbausektor in Chile jedoch weniger wichtig, da er Ende 2012 lediglich 3,4 Prozent der Gesamtbeschäftigung ausgemacht habe. Außerdem bekleide Chile Führungspositionen in vielen anderen Bereichen außerhalb der Kupfererzeugung, wie z. B. Zellstoff, Lachs und Spezialchemikalien. Viele chilenische Unternehmen hätten ihre solide Inlandsposition zur regionalen Expansion eingesetzt, wie z. B. Einzelhandel, Getränkeindustrie, IT-Services und Pharmazie. Da an Chiles Börsen notierte Unternehmen verpflichtet seien, mindestens 30 Prozent des Nettoertrags als Jahresdividende auszuschütten, sei Chile ebenfalls vom Standpunkt des Anlegers interessant. Eines der Hauptschwierigkeiten Chiles seien die niedrigen Energieressourcen. Die äußerst geringe Öl- und Gasexploration sowie Produktionskapazität des Landes führten zum Import des nahezu gesamten Kraftstoffbedarfs wie Rohöl, Diesel und verflüssigtes Erdgas. Ein weiteres Risiko des Landes seien Naturkatastrophen, allen voran Erdbeben. In Chile hätten sich die stärksten Erdbeben in der Geschichte zugetragen: Valdivia (1960, 9,5 auf der Richterskala), Algarrobo (1985, 8,0) und Concepción (2010, 8,8), heißt es.
„Diese Risiken beeinträchtigen nicht unsere positive Haltung hinsichtlich des generellen Anlageklimas in Chile. Die grundsätzliche und finanzpolitische Stärke des Landes bedeuten, dass es das höchste Rating eines Staates in der Region hat (Aa3 von Moody’s und A+ von S&P) und ein Nettogläubiger ist. Angesichts der konjunkturellen Stabilität und des anlegerfreundlichen Klimas werden wir auch künftig Anlagechancen in Chile untersuchen“, so Mobius.
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