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02:00 Uhr, 23.09.2023

Lanxess-Chef hält Covestro-Übernahmekampf für Alarmsignal

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FRANKFURT (Dow Jones) - Der Chef des Chemiekonzerns Lanxess, Matthias Zachert, sieht im Übernahmekampf um den Konkurrenten Covestro ein Alarmsignal: "Die Übernahmegespräche sollten uns zu denken geben. Durch die Standortnachteile sind viele deutsche Chemieunternehmen an der Börse geschwächt und können so leicht in den Fokus ausländischer Investoren geraten", sagte Zachert der Rheinischen Post. "Das macht mir Sorgen: Die Verbundenheit mit dem Standort Deutschland ist naturgemäß geringer, wenn ein Konzern einen ausländischen Mehrheitsaktionär hat."

Zachert fürchtet nach eigenen Angaben hingegen keine Übernahmeattacke auf Lanxess: "Dafür haben wir keine Anzeichen. Wir haben zwar keinen Ankeraktionär, aber durchaus große Aktionäre, die uns seit langem die Treue halten."

Der Stellenabbau beim Lanxess soll in Deutschland vor allem die Verwaltung treffen: "Wir wollen 150 Millionen Euro im Jahr einsparen, daher werden wir Stellen abbauen müssen, auch in Deutschland. Derzeit verhandeln wir mit den Arbeitnehmervertretern über Art und Umfang", sagte Zachert. "Der Vorstand hat bereits auf ein Viertel seines Fixgehaltes verzichtet, die Leitenden Angestellten auf zehn Prozent. Doch nun müssen wir auch an Stellen ran, etwa in der Verwaltung", sagte Zachert weiter. "Wir wollen in den kommenden Wochen eine Einigung mit der Arbeitnehmerseite erzielen. Die Umsetzung wird dann noch in diesem Jahr beginnen."

Anders als etwa bei Bayer gibt es keine Beschäftigungssicherung bei Lanxess: "Wir können betriebsbedingte Kündigungen nicht ausschließen. Es gibt bei uns keinen Vertrag zur Beschäftigungs- oder Standortsicherung" sagte Zachert. "Bisher hat es Lanxess stets geschafft, den Stellenabbau sozialverträglich zu gestalten. Das ist auch jetzt das Ziel."

Lanxess hat 13.000 Mitarbeiter, davon rund die Hälfte in NRW. Die Zentrale mit Hunderten Mitarbeitern ist der Lanxess-Tower in Köln. Zachert kann sich eine Verlegung vorstellen: "In Corona-Zeiten waren die Büros zu zehn Prozent belegt, jetzt sind wir wieder bei 60 Prozent. Unser Mietvertrag für den Lanxess-Tower läuft bis 2028, bis dahin werden wir entscheiden, was aus der Zentrale wird.

Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

DJG/DJN/cbr/mgo

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