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13:11 Uhr, 02.05.2024

MÄRKTE EUROPA/Uneinheitlich - Banken gesucht

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FRANKFURT (Dow Jones) - Die europäischen Börsen zeigen sich auch am Donnerstagmittag uneinheitlich. Der DAX legt um 0,1 Prozent zu auf 17.946 Punkte. Der Euro-Stoxx-50 liegt dagegen 0,3 Prozent auf 4.904 im Minus, belastet durch schwache Rohstofftitel, für die es im Schnitt um 1,4 Prozent nach unten geht. Geprägt wird die Eröffnung von der Sitzung der US-Notenbank, deren Ergebnisse zu einer stark uneinheitlichen Branchenentwicklung führen. "Die US-Notenbank schließt eine Zinssenkung im Juni wenigstens nicht völlig aus", so ein Marktteilnehmer. Als realistisch wird die Möglichkeit von Zinssenkungen nun aber eher Richtung Jahresende eingestuft.

Die Notenbank will Zinssenkungen davon abhängig machen, dass die Inflation nachhaltig Richtung 2 Prozent fällt. Zunächst wird ab Juni der Staatsanleihen-Bestand deutlich langsamer abgebaut. "Die Börsianer haben zwar im Vorfeld mit einer Verlangsamung gerechnet, aber nicht mit einer so starken Bremsung", sagt Thomas Altmann von QC Partners. Statt für 60 Milliarden Dollar verkauft die Fed künftig nur noch für 25 Milliarden Dollar monatlich Festverzinsliche. Am Devisenmarkt ziehen die Renditen an, der Euro notiert um die Marke von 1,0700 Dollar.

Die Talfahrt der deutschen Industrie hat sich derweil im April abgeschwächt. Der von S&P Global in diesem Sektor erhobene Einkaufsmanagerindex stieg auf 42,5 Punkte von 41,9 Punkten. Volkswirte hatten einen Stand von 42,2 erwartet, nachdem in erster Veröffentlichung ein Wert von 42,2 ermittelt worden war.

   "Higher for longer" gut für die Banken - Techs in Schwächephase 

An der Spitze der Gewinnerliste liegt der europäische Stoxx-Bankenindex mit einem Plus von 0,8 Prozent. Die Ergebnisse der Fed-Sitzung deuten laut Marktteilnehmern darauf hin, dass die Zinsen "higher for longer" bleiben dürften. Das sei tendenziell weiterhin gut für Banken und Versicherer, wobei die Versicherer nach den starken Hausse-Wellen mit vielen neuen Allzeithochs noch mit dem Abbau der überkauften Lage kämpften.

Standard Chartered gewinnen 5,8 Prozent. Der Nettogewinn der britischen Bank stieg in den drei Monaten bis Ende März dank eines starken Asiengeschäfts um 5,2 Prozent auf 1,22 Milliarden US-Dollar. Analysten hatten in einem Konsens von Visible Alpha 798 Millionen Dollar erwartet.

Technologiewerte geben 0,6 Prozent ab. Die Schwächephase der europäischen Technologieaktien könnte noch etwas anhalten, sagt Ulrich Stephan von der Deutschen Bank. Denn das Kurs-Gewinn-Verhältnis liege bei knapp 26, damit sei die Bewertung fast doppelt so hoch wie die des Gesamtmarkts. Die Analysten hätten die Prognosen für die Gewinne im laufenden Jahr im Technologiesektor um 6,4 Prozent gesenkt, für den Stoxx-600 nur um 1,8 Prozent.

Novo Nordisk verlieren 2 Prozent. Der Pharmakonzern und größte Einzelwert im Euro-Stoxx-50 hat sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn die Erwartungen geschlagen, und die Margen haben ebenfalls weiter zugelegt. Den Ausblick hat der Konzern nun nach oben genommen: Der Operative Gewinn soll um 22 bis 30 Prozent wachsen statt um 21 bis 29 Prozent, der Umsatz um 19 bis 27 statt um 18 bis 26 Prozent. Nach Kursgewinnen von 30 Prozent seit Jahresbeginn, nehmen die Anleger aber Gewinne mit.

Vestas büßen 3,1 Prozent ein. Statt eines erwarteten Gewinns von 25 Millionen wurde ein Verlust auf EBIT-Basis von 67 Millionen Euro ausgewiesen. Grund sind geringere Auslieferungen, mit denen auch der Umatz hinter den Prognosen zurückblieb. Die Auslieferungen lagen 20 Prozent unter dem langfristigen Durchschnitt, wie ein Marktteilnehmer sagt.

    US-Gericht hebt früheres Urteil gegen Monsanto auf 

Bayer führen mit einem Plus von 4,7 Prozent die Gewinnerseite im DAX an. Ein US-Gericht hat ein früheres Urteil wegen einer Verseuchung mit PCB durch Monsanto aufgehoben. Zugleich hat es die Haftung für Altlasten mit dem Urteil beschränkt, wie ein Händler sagt. Das Plus von Bayer führe auch zu Umschichtungen in der Chemiebranche, unter anderem über das Schließen von Spread-Geschäften. BASF fallen um 0,7 Prozent und Covestro um 0,3 Prozent.

Für Hugo Boss geht es um 8 Prozent nach unten. Der Modehersteller hat insgesamt gute Zahlen vorgelegt, schwächelt aber bei der Marge. Im laufenden Jahr will Hugo Boss weiterhin ein EBIT von 430 bis 475 Millionen Euro erreichen, eine EBIT-Marge zwischen 10,0 und 10,7 Prozent sowie einen Umsatz in der Spanne 4,3 bis 4,45 Milliarden Euro.

Borussia Dortmund gewinnen 5,3 Prozent, nach dem Halbfinalsieg in der Champions League gegen Paris. "Was der Sieg wert ist, wird sich zwar erst in knapp einer Woche nach dem Rückspiel erweisen", so ein Marktteilnehmer. Positiv sei aber, dass der Sieg der Bundesliga einen 5. Champions-League-Platz in der kommenden Saison eingebracht habe, wovon im Zweifel auch Borussia Dortmund profitieren könnte. Denn derzeit belegen sie Platz 5.

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Aktienindex              zuletzt        +/- %     absolut  +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           4.903,84        -0,4%      -17,38      +8,5% 
Stoxx-50                4.381,09        -0,2%      -10,32      +7,0% 
DAX                    17.946,77        +0,1%       14,60      +7,1% 
MDAX                   26.280,76        +0,1%       16,37      -3,2% 
TecDAX                  3.266,48        -0,2%       -7,52      -2,1% 
SDAX                   14.337,92        +0,3%       40,49      +2,7% 
FTSE                    8.152,96        +0,4%       31,72      +5,3% 
CAC                     7.925,11        -0,7%      -59,82      +5,1% 
 
Rentenmarkt              zuletzt                  absolut    +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite       2,55                    -0,04      -0,02 
US-Zehnjahresrendite        4,61                    -0,03      +0,73 
 
DEVISEN                  zuletzt        +/- %    Do, 8:08  Mi, 17:30   % YTD 
EUR/USD                   1,0704        -0,1%      1,0716     1,0683   -3,1% 
EUR/JPY                   166,02        +0,3%      166,65     168,38   +6,7% 
EUR/CHF                   0,9762        -0,6%      0,9813     0,9822   +5,2% 
EUR/GBP                   0,8553        +0,0%      0,8549     0,8554   -1,4% 
USD/JPY                   155,09        +0,3%      155,55     157,61  +10,1% 
GBP/USD                   1,2514        -0,1%      1,2534     1,2489   -1,6% 
USD/CNH (Offshore)        7,2325        -0,0%      7,2342     7,2421   +1,5% 
Bitcoin 
BTC/USD                57.833,58        -0,0%   57.539,53  56.984,03  +32,8% 
 
ROHÖL                    zuletzt  VT-Settlem.       +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  79,39        79,00       +0,5%      +0,39   +9,5% 
Brent/ICE                  84,14        83,44       +0,8%      +0,70  +10,0% 
GAS                               VT-Settlem.                +/- EUR 
Dutch TTF                 30,065        28,91       +4,0%      +1,16  -11,5% 
 
METALLE                  zuletzt       Vortag       +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             2.298,46     2.319,22       -0,9%     -20,76  +11,5% 
Silber (Spot)              26,21        26,66       -1,7%      -0,44  +10,3% 
Platin (Spot)             950,80       954,70       -0,4%      -3,90   -4,2% 
Kupfer-Future               4,49         4,55       -1,4%      -0,06  +14,9% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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