Langfristige Investoren dürften spanische Staatsanleihen weiter meiden
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Frankfurt (BoerseGo.de) - "Viele langfristig orientierte Investoren werden solange vom Kauf spanischer Staatsanleihen absehen, bis sie die Gewissheit haben, dass der Euro stabil ist - selbst wenn sie von der grundsätzlichen Solvenz Spaniens im Euroraum überzeugt sind". Diese Einschätzung vertritt Eric Chaney, Chefvolkswirt bei AXA Investment Managers. Der Grund liege auf der Hand: "Sollte die Eurozone auseinanderfallen, würde die neue Peseta weit unter den festgelegten Euro-Wechselkurs rutschen; der spanischen Regierung bliebe dann nichts anderes übrig, als neu mit ihren Gläubigern zu verhandeln", so der Wirtschaftsexperte.
Der Weg aus der Eurokrise bestehe somit darin, die Anlegerschaft zu überzeugen, dass der Euro bei Änderung seiner Lenkungs- und Steuermechanismen überlebensfähig ist. Die Entscheidung des Europäischen Rates, einen dauerhaften Krisenmechanismus (European Stability Mechanism, „ESM“) einzurichten, um so die finanzielle Stabilität des Euro zu gewährleisten, stellt nach Ansicht von Chaney einen Wendepunkt dar. Nach Auflösung des gegenwärtigen Euro-Rettungsfonds EFSF Mitte 2013 soll der ESM etwaige Liquiditäts- bzw. Solvenzkrisen staatlicher EWU-Schuldner bewältigen.
"Die Märkte werden indes nicht abwarten, bis eine umfassende Reform der Leitungs- und Steuermechanismen im Euroraum abgeschlossen ist. Wir denken, dass eine Strategie im Sinne einer Schockmethode vonnöten ist: Darlehensvergabe an Portugal und Spanien (500 Milliarden Euro), Zusage vonseiten der EZB, diese Darlehen durch Anleihekäufe zu unterstützen, sowie eine Frist bis Ende 2012 zur Durchführung einer Euro-Reform", so Chaney.
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