Langfristig droht Inflation in den USA
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
München (BoerseGo.de) - Nach Ansicht der Fondsgesellschaft Pioneer Investments droht in den USA auf lange Sicht Inflation. Zu dieser Einschätzung kommt Ken Taubes, Leiter US-Portfolio Management bei Pioneer Investments in einer aktuellen Marktanalyse. "Auch wenn es derzeit kein unmittelbares Inflationsrisiko gibt, nimmt die Gefahr der Geldentwertung in den USA langfristig deutlich zu", erklärt Taubes.
Nach seiner Ansicht sprechen gleich mehrere Gründe für eine künftige US-Inflation: So betreibe die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) eine sehr expansive Geldpolitik mit einem Leitzins nahe null. Außerdem habe die Fed im Zuge der Finanzkrise ihre Bilanz seit Oktober 2008 auf mehr als zwei Billionen US-Dollar ausgeweitet. Hinzu komme das riesige US-Haushaltsdefizit: So gehe das Weiße Haus mittlerweile von einem Anstieg des Defizits auf 9,1 Billionen US-Dollar bis zum Jahr 2019 aus. Früheren Schätzungen zufolge sollte das Defizit bis dahin nur rund sieben Billionen US-Dollar betragen. "Die schiere Größe der Schulden nährt die Befürchtung, dass die US-Regierung die Fed dazu drängen könnte, dem Staat mit neuen US-Dollars Anleihen abzukaufen – das Ergebnis wäre eine Inflation durch Geldmengenwachstum."
Bei einer inflationären Entwicklung, würden vor allem High Yield Bonds wieder interessanter: "Während wir derzeit unser Engagement im Bereich der Hochzinsanleihen mit Blick auf die deutlich geringer gewordenen Spreads nicht erhöhen, wird diese Asset-Klasse in einem Inflationsumfeld wieder attraktiver." Schließlich sorge die Geldentwertung dafür, dass unter anderem die reale Schuldenlast des Anleihe-Emittenten sinke. Das wiederum erhöhe die Schuldnerqualität und reduziere das Ausfallrisiko. Die Unternehmen könnten zudem den "Inflations“-Dollar dazu nutzen, ihre alten Schulden rascher zu tilgen. Allerdings müssten sie dazu in der Lage sein, Preiserhöhungen an ihre Kunden weiterzugeben und so ihre Gewinnmargen stabil zu halten.
Neben Hochzinsanleihen können in Zeiten allgemein hoher Teuerung auch selektive Aktieninvestments langfristig gute Perspektiven bieten: So profitierten etwa während der Inflationsphasen der 1970er- und 1980er-Jahre die Aktien von Unternehmen aus den Sektoren Energie und Grundstoffe durch die deutlichen Preissteigerungen. Interessant seien auch Unternehmen, die auf ihrem Markt eine Monopolstellung haben und so Preiserhöhungen durchsetzen können.
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.