Lage in der Ukraine belastet den DAX - Wirtschaftsstimmung hellt sich auf
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DAX
Zunehmende Sorgen im Zusammenhang mit einer drohenden Eskalation der Lage in der Ukraine haben den DAX heute auf Talfahrt geschickt. Zur Stunde verliert das Börsenbarometer 1,56 Prozent auf 9.510 Punkte. Nachrichtenagenturen haben zuvor von russischen Truppenbewegungen auf der Halbinsel Krim berichtet.
Charttechnik
Den DAX hat es heute richtig „böse“ erwischt und die Verkäufer lassen die Muskeln spielen. Der Tagestrend im DAX ist abwärts gerichtet und angesichts des massiven Drucks nach unten wird auch eine deutlichere Erholungswelle zunehmend unwahrscheinlicher. Ein kurzfristiges Stoppfischen der 9.500er Marke wäre einzuplanen, jedoch könnte sich der Index dann auch nach unten auspendeln und den Rest des Tages in einer Konsolidierungsphase verbringen. Ein nachhaltiger Kursanstieg über 9.570 Punkte wird schon schwierig.
Thema des Tages
Die Lage auf der Halbinsel Krim ist zusehends angespannt. Russland testet im Rahmen eines großen Militärmanövers seine Kampfbomber-Flotte im Westen des Landes. Eingesetzt würden auch Kampfflugzeuge an der Grenze zur Ukraine, heißt es. Die Luftstreitkräfte des Wehrbezirks seien dort im Dauerflugbetrieb. Zuvor hätten die Einheiten im "Rahmen der Übung" ein Signal für die höchste Stufe der Gefechtsbereitschaft erhalten. Moskau dementierte einen Zusammenhang mit der Situation in der Ukraine. Die Märkte hält dies trotzdem in Atem.
Aktien im Blick
Die Aktien der Allianz führen heute mit einem Minus von 4,19 Prozent auf 125,50 Euro die Verliererliste im DAX an. Händler verweisen auf das operative Ergebnis, das 2013 etwas schwächer ausgefallen ist als erwartet sowie die Mittelabflüsse in der Vermögensverwaltung.
In der zweiten Reihe sind die Papiere von ProSiebenSat.1 gefragt. Die Zahlen lagen leicht über den Erwartungen.
Im EuroStoxx50 konnte sich GDF Suez an die Spitze der Gewinnerliste setzen. Der Strom- und Gaskonzern übertraf operativ die Erwartungen der Analysten.
Konjunktur
Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im Februar um 2.000 gegenüber dem Vormonat auf 3,138 Mio gestiegen. Saisonbereinigt ist die Arbeitslosenzahl um 14.000 gesunken. Volkswirte hatten mit einem Rückgang um 10.000 gerechnet. Die Arbeitslosenquote blieb im Februar unverändert bei 7,3 Prozent.
Die spanische Wirtschaft ist im vierten Quartal 2013 nicht so stark gewachsen wie zunächst angenommen. Das Bruttoinlandsprodukt kletterte nach der zweiten Schätzung um 0,2 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Bei der ersten Schätzung war die Statistikbehörde noch von einem Plus von 0,3 Prozent ausgegangen.
Die Geldmenge im Euroraum ist im Januar wieder etwas stärker gewachsen. Sie nahm um 1,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr zu, nach einem Plus von 1,1 Prozent im Vormonat. Die Kreditvergabe an den privaten Sektor ist unterdessen weiter schwach. Sie ist im Februar wie im Vormonat um 2,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr gesunken.
Die Stimmung in der europäischen Wirtschaft hat sich im Februar überraschend aufgehellt. Der Economic Sentiment Indikator erhöhte sich von revidiert 101,0 Punkten im Vormonat auf 101,2 Punkte. Volkswirte hatten dagegen einen Rückgang auf 100,7 Punkte erwartet.
Währungen
Der Euro gerät erneut unter Abgabedruck und fällt gegen den Dollar auf 1,3647 zurück. Ausschlaggebend für die schwache Gemeinschaftswährung sind die Spannungen in der Ukraine. Nach der Besetzung von Regierungsgebäuden auf der Krim durch pro-russische Bewaffnete hat sich die Situation verschärft. Ein überraschend positiv ausgefallener Geschäftsklimaindikator für die Eurozone konnte die Gemeinschaftswährung hingegen nicht stützen.
Das Währungspaar USD/JPY ist erstmals seit einer Woche wieder unter die 102-Yen-Marke gerutscht und notiert aktuell bei 101,76. Der Yen profitiert wieder von seinem Ruf als sicherer Hafen, heißt es vor allem mit Blick auf die Lage in der Ukraine. EUR/JPY ist mit 138,97 auf den niedrigsten Stand seit zwei Wochen zurückgegangen.
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