Analyse
09:50 Uhr, 14.11.2022

KWS SAAT - Wächst und gedeiht!

Der Saatgutspezialist hat heute Quartalszahlen vorgelegt. Allerdings nicht zum dritten Quartal, sondern für das erste Quartal, da das Geschäftsjahr von KWS am 1. Juli beginnt. Im Zuge dessen wurde gleich mal die Jahresprognose erhöht.

Erwähnte Instrumente

  • KWS SAAT SE & Co. KGaA - WKN: 707400 - ISIN: DE0007074007 - Kurs: 62,100 € (XETRA)

Aufgrund der starken Saisonalität des Geschäfts erwirtschaftet KWS im ersten Quartal meist nur ca. 15 Prozent des Jahresumsatzes und schreibt dabei stets rote Zahlen.

Im Zeitraum von Juli bis September verzeichnete KWS eine starke Wachstumsdynamik. Der Umsatz stieg um 20,6 Prozent auf 266,3 (Vorjahr 220,8) Mio. EUR. Das anhaltend positive Umfeld im Agrarsektor spielt dem Unternehmen derzeit voll in die Karten. Die Nachfrage nach Saatgut nimmt weiter zu. Den höchsten Zuwachs mit 28 Prozent auf 155,7 (VJ 121,2) Mio. EUR verzeichnete das Segment Getreide. Im Geschäftsbereich Mais wurde ein Anstieg um 15 Prozent auf 82,1 (VJ 71,2) Mio. EUR verzeichnet und das Segment Zuckerrüben legte um 10 Prozent auf 20,1 (VJ 18,3) Mio. EUR zu. Im kleinsten Geschäftsbereich Gemüse lagen die Erlöse bei 10,9 (VJ 10,2) Mio. EUR. 37 Prozent der Umsatzerlöse entfielen auf Europa ohne Deutschland, gefolgt von Nord- und Südamerika mit 34 Prozent. Im Inland wurden 23 Prozent der Umsätze generiert.

Ergebnis traditionell tiefrot

Das EBIT lag mit minus 33,1 zwar im negativen Bereich, aber deutlich über dem Vorjahreswert von minus 42,1 Mio. EUR. Der Rückgang des Finanzergebnisses auf minus 29,8 (VJ minus 17,2) Mio. EUR lag vor allem an gestiegenen Finanzierungskosten in Brasilien und der Türkei und an negativen Wechselkurseffekten. Das Nettoergebnis stellte sich auf minus 46,2 (VJ minus 43,3) Mio. EUR bzw. minus 1,40 (VJ minus 1,31) EUR je KWS-Aktie.

Der freie Cashflow verbesserte sich auf minus 72,0 (VJ minus 105,7) Mio. EUR. Der Anstieg der Nettofinanzverbindlichkeiten auf 613,7 (VJ 586,5) Mio. EUR lag vor allem am Aufbau des Vorratsvermögens auf 543,8 (VJ 354,6) Mio. EUR.

Umsatzprognose erhöht

Angesichts der über den Erwartungen liegenden Geschäftsentwicklung im ersten Quartal hat der KWS-Vorstand die Prognose erhöhte. Das Umsatzwachstum wird nun auf 10 bis 12 Prozent veranschlagt (bislang 7 bis 9 Prozent). Die EBIT-Marge wird, wie bisher bei 10 bis 11 Prozent erwartet.

Fazit: Anleger dürfen sich bei KWS nicht von den negativen Quartalszahlen abschrecken lassen. Das erste Quartal ist nicht sehr aussagekräftig für den Verlauf des Geschäftsjahres. Dass bereits nach einem Quartal die Umsatzprognose nach oben angepasst wird, stimmt zuversichtlich. Mit einem erwarteten 2023er KGV von 14 ist die Aktie des gut aufgestellten Unternehmens historisch gesehen nicht zu teuer.

Jahr 2021/2022 2022/2023e* 2023/2024e*
Umsatz in Mrd. EUR 1,54 1,69 1,80
Ergebnis je Aktie in EUR 3,27 3,94 4,57
KGV 19 16 14
Dividende je Aktie in EUR 0,80 0,93 0,99
Dividendenrendite 1,28 % 1,49 % 1,59 %
*e = erwartet
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Über den Experten

Reinhard Hock
Reinhard Hock
Finanzmarktanalyst

Reinhard Hock ist seit über 25 Jahren an der Börse aktiv. Sein Interesse für die Finanzmärkte wurde während der Ausbildung zum Bankkaufmann geweckt. Später arbeitete er mehrere Jahre an der Börse Stuttgart und war dann jahrelang als freiberuflicher Redakteur mit dem Schwerpunkt Berichterstattung über Hauptversammlungen tätig. Dabei hat er sich ein umfassendes Wissen im Nebenwertebereich aufgebaut. Seit Oktober 2022 ist er bei stock3 für Fundamentalanalysen zuständig.

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