Analyse
12:30 Uhr, 11.05.2023

KWS SAAT - Es läuft noch besser als erwartet

Die Geschäfte entwickeln sich weiterhin blendend beim hessischen Saatguthersteller. Die Ergebnisprognose wurde nach oben gesetzt – wieder mal!

Erwähnte Instrumente

  • KWS SAAT SE & Co. KGaA - WKN: 707400 - ISIN: DE0007074007 - Kurs: 60,800 € (XETRA)

Bereits in meinem letzten Artikel zu KWS bin ich auf die ständigen Prognoseerhöhungen des Unternehmens eingegangen. Im laufenden Geschäftsjahr 2022/2023, welches Ende Juni zu Ende geht, notieren wir nun schon die dritte Anhebung.

Mit einem Konzernumsatz in Höhe von 1,51 (VJ 1,21) Mrd. EUR wurde nach neun Monaten bereits fast der komplette Vorjahresumsatz von 1,54 Mrd. EUR erreicht! Das EBIT expandierte um über 40 Prozent auf 261,2 (VJ 185,9) Mio. EUR. Die Marge stieg von 15,4 auf 17,3 Prozent an. Nach Steuern standen 178,2 (VJ 135,2) Mio. EUR in den Büchern. Das Ergebnis je KWS Saat-Aktie stieg um knapp 32 Prozent auf 5,40 (VJ 4,10) Euro.

Produkte durch die Bank stark nachgefragt

Den höchsten Zuwachs verzeichnete das jüngste und kleinste Segment Gemüse. Die Erlöse stiegen um 32 Prozent auf 45,7 (VJ 34,5) Mio. EUR. Getrieben wurde die Entwicklung vor allem von der weiterhin hohen Nachfrage nach Bohnen- und Spinatsaatgut. Das Segmentergebnis ist verbesserte sich auf minus 9,5 (VJ minus 15,3) Mio. EUR.

Den Löwenanteil der Erlöse steuerte erneut der Geschäftsbereich Mais mit 900,5 (VJ 723,2) Mio. EUR bei, was einem Plus von ca. 25 Prozent entspricht. Das Ergebnis stieg um 27,5 Prozent auf 92,6 (VJ 72,6) Mio. EUR. Höhere Verkaufspreise und Währungseffekte trugen zur positiven Entwicklung bei.

Ebenfalls um 25 Prozent auf 551,1 (VJ 441,4) Mio. EUR kletterten die Umsatzerlöse im Segment Zuckerrüben. Treiber waren hier vor allem die Regionen Zentral- und Osteuropa sowie der US-Markt. Das Bereichsergebnis stieg um 20 Prozent auf 194,7 (VJ 162,4) Mio. EUR.

In der vierten Geschäftseinheit Getreide wurden 240,9 (VJ 200,2) Mio. EUR erlöst bei einem Ergebnis von 72,0 (VJ 53,5) Mio. EUR. Besonders stark nachgefragt waren Ökosaatgut und Zwischenfrüchte. Außerdem entwickelte sich das Geschäft mit Sorghum-Saatgut in Brasilien überaus erfreulich.

Der freie Cashflow liegt mit minus 93,4 (VJ minus 84,0) Mio. EUR unterjährig traditionell im roten Bereich, was am saisonalen Geschäftsverlauf von KWS liegt. Zum Geschäftsjahresende hin sollte der Cashflow dann deutlich positiv ausfallen. Die Nettoverschuldung stieg aufgrund des Aufbaus beim Working Capital auf 684,9 (VJ 620,9) Mio. EUR an. Die Eigenkapitalquote lag zum Quartalsende bei 43,4 (VJ 40,9) Prozent.

Ergebnisprognose erhöht

Angesichts der über den Erwartungen liegenden Geschäftsentwicklung hat sich der KWS-Vorstand dazu entschieden die Ergebnisprognose ein weiteres Mal nach oben hin anzupassen. Anstatt einer EBIT-Marge von 10 bis 11 Prozent wird jetzt mit einer Marge zwischen 11 und 12 Prozent gerechnet. Das Umsatzwachstum wird weiterhin mit 13 bis 15 Prozent veranschlagt, wobei der Vorstand davon ausgeht, dass das obere Ende der Spanne erreicht wird. Dies sollte keine allzu große Herausforderung darstellen.

Fazit: KWS Saat ist in einer recht krisensicheren Branche – gegessen wird schließlich immer – sehr gut aufgestellt und erzielt zum Teil beeindruckende Margen. Die KWS-Aktie tritt hingegen seit Monaten auf der Stelle. Mit einem erwarteten 2024er-KGV von lediglich 13 ist die Aktie historisch günstig bewertet. Ein Kauf auf dem aktuellen Niveau sollte sich langfristig auszahlen. Für mich ist KWS Saat einer der interessantesten Werte im SDAX, weshalb ich mir eine erste Position zulegen werde.

Jahr 2021/2022 2022/2023e* 2023/2024e*
Umsatz in Mrd. EUR 1,54 1,75 1,83
Ergebnis je Aktie in EUR 3,27 3,97 4,56
KGV 19 15 13
Dividende je Aktie in EUR 0,80 0,92 0,99
Dividendenrendite 1,31 % 1,51 % 1,63 %

*e = erwartet

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Über den Experten

Reinhard Hock
Reinhard Hock
Finanzmarktanalyst

Reinhard Hock ist seit über 25 Jahren an der Börse aktiv. Sein Interesse für die Finanzmärkte wurde während der Ausbildung zum Bankkaufmann geweckt. Später arbeitete er mehrere Jahre an der Börse Stuttgart und war dann jahrelang als freiberuflicher Redakteur mit dem Schwerpunkt Berichterstattung über Hauptversammlungen tätig. Dabei hat er sich ein umfassendes Wissen im Nebenwertebereich aufgebaut. Seit Oktober 2022 ist er bei stock3 für Fundamentalanalysen zuständig.

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