Analyse
09:10 Uhr, 09.02.2023

KWS SAAT - Sie haben es schon wieder getan!

Das scheint beim Saatgutproduzenten schon System zu haben, dass die Umsatzprognose gefühlt mit jedem Quartalsbericht erhöht werden. Auch mit Vorlage des Halbjahresberichts wurde das Jahresziel erneut angehoben.

Erwähnte Instrumente

  • KWS SAAT SE & Co. KGaA - WKN: 707400 - ISIN: DE0007074007 - Kurs: 63,900 € (XETRA)

Bereits im Vorjahr kam es mehrfach zu einer Prognoseanhebung bei KWS. Die Geschäfte laufen sehr gut und ein Ende ist vorerst nicht abzusehen. Darauf bin ich bereits in meinem Bericht zum ersten Quartal des Geschäftsjahres 2022/2023 eingegangen.

In den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahres legte der Konzernumsatz um über 30 Prozent auf 563,7 (Vorjahr 431,6) Mio. EUR zu. Das starke Wachstum speist sich aus den nach wie vor guten Rahmenbedingungen auf den globalen Agrarmärkten und den Produktinnovationen von KWS.

Alle Segmente wachsen zweistellig

Im Segment Mais sprang der Umsatz auf 290,9 (VJ 200,7) Mio. EUR. Dies lag vor allem an höheren Verkaufspreisen im brasilianischen Markt. Im Bereich Zuckerrüben stiegen die Erlöse auf 93,8 (VJ 60,9) Mio. EUR. Frühere Auslieferungen von Saatgut als gewöhnlich führten zu diesem erfreulichen Wachstum. Der Löwenanteil der Umsätze fällt bei den Zuckerrüben erst mit der Frühjahrsaussaat an, welche bei KWS ins dritte Geschäftsquartal fällt.

Um 19 Prozent auf 207,8 (VJ 174,9) Mio. EUR wurde der Umsatz im Segment Getreide erhöht. Deutliche Wachstumsraten erzielten dabei vor allem Öko-Saatgut und Zwischenfrüchte. Im vierten Segment Gemüse lagen die Erlöse bei 28,7 (VJ 21,9) Mio. EUR. Die Steigerung beruhte auf einer starken Nachfrage nach Spinatsaatgut in China und den USA.

Wie üblich fallen die Finanzkennzahlen von KWS im ersten Halbjahr negativ aus, zeigen allerdings Tendenz nach oben. Das EBITDA verbesserte sich auf minus 24,5 (VJ minus 45,2) Mio. EUR und das EBIT auf minus 71,9 (VJ minus 89,5) Mio. EUR. Das Nachsteuerergebnis lag bei minus 79,5 (VJ minus 85,3) Mio. EUR.

Noch mehr Umsatz erwartet

Angesichts der starken Entwicklung und der weiterhin hohen Nachfrage nach Saatgut, verwundert es nicht, dass der KWS-Vorstand die Umsatzprognose erneut nach oben anpassen muss. Zur Erinnerung: Ursprünglich war ein Umsatzwachstum für das laufende Geschäftsjahr von 7 bis 9 Prozent avisiert worden. Im November wurde die Spanne dann auf 10 bis 12 Prozent angehoben. Jetzt werden sogar 13 bis 15 Prozent in Aussicht gestellt, so dass Der Konzernumsatz zwischen 1,74 und 1,77 (VJ 1,54) Mrd. EUR landen wird. Die EBIT-Marge wird nach wie vor bei 10 bis 11 Prozent erwartet, so dass sich das EBIT für das Gesamtjahr auf etwa 174 bis 195 belaufen sollte. Im Vorjahr lag diese Kennziffer bei 155,1 Mio. EUR.

Fazit: Die regelmäßigen Prognoseerhöhungen bei KWS Saat muten so langsam schon etwas unheimlich an. Allem Anschein nach wird in Einbeck äußerst konservativ kalkuliert. Angesichts des Wachstums ist es etwas erstaunlich, dass die KWS-Aktie nicht so recht vom Fleck kommt und seit Monaten zwischen 55 und 66 Euro pendelt. Ich halte das Papier auf dem aktuellen Niveau auf alle Fälle für eine interessante Depotbeimischung.

Jahr 2021/2022 2022/2023e* 2023/2024e*
Umsatz in Mrd. EUR 1,54 1,76 1,92
Ergebnis je Aktie in EUR 3,27 4,05 4,61
KGV 20 16 14
Dividende je Aktie in EUR 0,80 1,20 1,35
Dividendenrendite 1,25 % 1,88 % 2,11 %

*e = erwartet

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Über den Experten

Reinhard Hock
Reinhard Hock
Finanzmarktanalyst

Reinhard Hock ist seit über 25 Jahren an der Börse aktiv. Sein Interesse für die Finanzmärkte wurde während der Ausbildung zum Bankkaufmann geweckt. Später arbeitete er mehrere Jahre an der Börse Stuttgart und war dann jahrelang als freiberuflicher Redakteur mit dem Schwerpunkt Berichterstattung über Hauptversammlungen tätig. Dabei hat er sich ein umfassendes Wissen im Nebenwertebereich aufgebaut. Seit Oktober 2022 ist er bei stock3 für Fundamentalanalysen zuständig.

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