Kommentar
08:57 Uhr, 11.06.2012

Kurssturz bei Öl sorgt für Spannung bei Inlinern

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Beim Blick auf den Ölpreis werden Erinnerungen wach: 2008 war die Notierung für die Nordseesorte Brent unter dem Eindruck der herannahenden Rezession von mehr als 140 USD auf unter 40 USD je Barrel abgestürzt. Von solch einem Szenario ist das schwarze Gold freilich noch weit entfernt. Doch auch aktuell lasten die eskalierende Eurokrise und sich eintrübende Konjunkturaussichten auf der Notiz: Vom im März 2012 markierten Jahreshoch bei knapp 127 USD ging es zwischenzeitlich schon bis auf unter 96 Dollar hinab.

Damit ist zum ersten Mal seit Oktober 2011 die Marke von 100 USD nach unten durchstoßen worden. Charttechnisch betrachtet könnte es nun weiter bergab gehen, da der Bereich um 100 USD zugleich eine wichtige Unterstützung dargestellt hatte. Geht es allerdings nach Analysten, wird es soweit nicht kommen. Zum Beispiel sieht die DZ BANK den Boden nahe und erwartet den Rohölpreis in den kommenden Wochen zwischen 100 und 110 USD. Damit dürfte sich Öl damit wie in Strategie Report Ausgabe 128.12 beschrieben weiterhin im Spannungsfeld zwischen konjunktureller Unsicherheit und politischen Konflikten bewegen.

Auf der einen Seite üben die Euro-Schuldenkrise und die sich verlangsamende Weltkonjunktur Druck auf die Notierung aus. Auf der anderen Seite wirkt die weiterhin angespannte Lage im Nahen Osten kursstützend. Im weiteren Jahresverlauf dürfte sich zudem die Ölnachfrage aus saisonalen Gründen beleben: „Mit anziehender saisonaler und konjunktureller Nachfrage, weiter sinkenden Iran-Exporten und einer deshalb stärker ausgeschöpften OPEC-Reservekapazität wird der Preis im Laufe des zweiten Halbjahres 2012 aber wieder in Richtung 120 Dollar tendieren“, meinen die Analysten der DZ BANK.

Anleger, die in einem der in Ausgabe 128.12 des Strategie Report empfohlenen Inliner investiert sind, sollten nun folgendermaßen vorgehen: Weiterhin gut ist das Chance-Risiko-Verhältnis bei dem Inliner mit den KO-Levels 80 USD und 180 USD. Durch den Sturz des Ölpreises sind die Risiken auf der Unterseite zwar gewachsen. Doch noch immer notiert das schwarze Gold rund 17 USD vom unteren KO-Level entfernt. Die Marke sollte bis September 2012 halten. Gelingt das, ist mit dem Inliner ein Ertrag von 38,9 % bzw. 208,4 % p.a. drin. In der gegenüber Ausgabe 128.12 deutlich erhöhten Renditechance spiegelt sich der Kursrückgang des Inliners wider. Kostete der Warrant damals noch 8,10 EUR, ist er nun für 7,20 EUR zu haben.

Nur noch rund 12 USD nach unten beträgt der Risikopuffer beim ebenfalls empfohlenen Inliner mit den Barrieren 85 USD und 155 USD. Weil das mager wenig ist, sollten nur extrem risikobereite Anleger hier jetzt noch investiert bleiben bzw. neu einsteigen. Wer sich auf das Spiel einlässt, kassiert am 14. September 10,00 EUR je Schein. Das entspricht auf Basis des aktuellen Briefkurses einer Rendite von 123,2 % p.a. Mit anderen Worten: In gut drei Monaten ist mit dem Inliner mehr als ein „Verdoppler“ drin.

Rund 27 USD Luft nach unten lässt der Inliner mit den Barrieren 70 USD und 230 USD. Das dürfte selbst mit Hinblick auf die relativ lange Restlaufzeit ausreichend sein. Risikobereite Anleger, die sich den Schein ins Depot legen, werden Mitte Dezember 2012 mit einer Maximalrendite von 39,9 % bzw. 85,2 % p.a. belohnt, sofern sich der Ölpreis bis dahin stets innerhalb der beiden KO-Levels bewegt.

Brent-Öl Inline-Optionsscheine im Überblick, Emittent: Société Générale, Laufzeit: 14.09.2012, Stand: 8.6.2012

"Offenlegung gemäß §34b WpHG wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in den besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten derzeit nicht investiert."

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