Kommentar
00:00 Uhr, 28.05.2009

Kurslücken bei EUR/USD - Immer wieder montags

Erwähnte Instrumente

"Immer wieder sonntags" ist eine beliebte Musiksendung aus dem Europa-Park in Rust, die jede Menge Spaß verspricht, so wird es zumindest auf der Internetpräsenz des Ersten Deutschen Fernsehens verlautbart. Der EUR/USD-Trader dürfte wohl größeren Spaß an der Serie „Immer wieder montags“ haben. An diesem Tag entstehen als Folge der Handelsunterbrechung am Wochenende gelegentlich Kurslücken, die meist recht gute Tradingchancen eröffnen. Es gibt verschiedene Arten von Kurslücken, von denen einige sehr lange offen bleiben. Der Beitrag geht ausschließlich auf die „Montags-Kurslücke“ bei EUR/USD ein, welche sich meistens zügig schließt und die am einfachsten zu handelnde Kurslücke ist.

Was ist eine Kurslücke?

Die Strategie nutzt Gaps, sofern bestimmte Kriterien erfüllt sind. Man konzentriert sich auf Tage, an denen nach einem morgendlichen Gap früher oder später eine Umkehr erfolgt. Bei einer Kurslücke weisen die Kurse zweier aufeinanderfolgender Kerzen temporär oder auf Schlusskursbasis keinen sich überschneidenden Bereich auf. Bei einer Aufwärtskurslücke auf Tagesbasis ist der aktuelle Tagestiefstkurs höher als das Tageshoch vom Vortag. Bei einer Abwärtskurslücke liegt das aktuelle Tageshoch unter dem Tagestief des Vortages. Es besteht damit eine Lücke zwischen den beiden letzten Kerzen. Sonntagskerzen werden wegen des geringen Handelsvolumens außer Acht gelassen. Betracht werden die Kerzen aufeinander folgender Wochenhandelstage.

Warum entstehen Kurslücken?

Märkte erreichen kurzfristig oft ein Extrem und drehen dann recht schnell. Vielen Tradern sind Gaps suspekt, weil diese fast immer dazu führen, dass die Volatilität ansteigt. Ein Gap deutet oft darauf hin, dass der Markt vor einer temporären oder längerfristigen Trendumkehr stehen könnte. Kurslücken sind oft das Ergebnis einer Überreaktion auf Nachrichten oder sie kommen in Erschöpfungsphasen vor, wenn der Kurs bereits sehr weit gelaufen ist. Der Kurs dann im Regelfall überkauft oder überverkauft.

Vorgehen bei einer Aufwärtskurslücke

Nachfolgend wird das Vorgehen bei einer Aufwärtskurslücke vorgestellt. Bei einer Abwärtskurslücke bleibt die Systematik unverändert, nur dass man statt einer Verkaufsorder dann eine Kauforder platziert. Der Markt muss ein Aufwärtsgap aufweisen, das heißt der Eröffnungskurs von Montag muss über dem Tageshoch von Freitag liegen. Man platziert dann eine Verkaufsorder unterhalb des Tagestiefs von Montag, welches oft recht nah beim Eröffnungskurs liegt oder mit ihm identisch ist, da der Kurs direkt nach der Entstehung des Aufwärtsgaps meistens noch weiter steigt.

Beispiel vom 06.04.2009

Der Kurs von EUR/USD erreichte am Freitag, dem 03.04.2009, ein Tageshoch bei 1,3496. Am Montag, dem 06.04.2009, eröffnete der Kurs bei 1,3539 mit einer Aufwärtskurslücke von 43 Pips und stieg noch bis 1,3585 im Tageshoch. Ab diesem Punkt ging es nur noch bergab bis auf 1,3324 im Tagesschluss. Nachdem die Kurslücke sich zu schließen begann, fiel der Kurs damit noch weitere 215 Pips. Bei der Ausführung der Stopp-Sell-Verkaufsorder bei Unterschreiten der 1,3539 hätte man den Stopp im Bereich des Tageshochs bei 1,3585 setzten können.

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Erfahrungswerte
1. Man sollte bei dieser Strategie im Regelfall nur erwarten, kleinere Kursgewinne einzufahren. Meistens ergeben sich viele kleinere Gewinne und Verluste, wobei man gelegentlich auch eine Trendwende erwischt, die dann einen richtig fetten Gewinn abwirft. Man sollte nicht erwarten, mehr als 6/7 von 10 Trades im Gewinn zu beenden, alles andere wäre als ambitioniert zu bezeichnen.

2. Es handelt sich um einen von wenigen Handelsansätzen, bei dem die Trendrichtung egal ist. Ob sich das Gap in Trendrichtung oder gegen den Trend schließt, ist für den Erfolg der Strategie nicht entscheidend, da Kurslücken, die bei EUR/USD am Montag entstehen, meistens geschlossen werden.

3. Wichtig ist die Beachtung des Chance-Risiko-Verhältnisses. Tendenziell sind die Gewinnchancen umso besser, je größer das Gap ist, das wieder gefüllt werden kann. Der Stopp sollte nicht weiter entfernt sein, als die mögliche Gewinnspanne bis zum Schließen der Kurslücke.

4. Füllt sich das Gap, so steigt meistens auch das Momentum deutlich an, d.h. die Kurslücke füllt sich recht schnell. Wenn dies nicht der Fall ist, entwickelt sich meistens kein guter Trade.

5. Montagskurslücken bei EUR/USD kommen seltener als einmal im Monat vor. Die Systematik eignet sich aber auch für alle anderen Haupthandelswährungspaare. Ein analoges Vorgehen ist auch nach Feiertagen möglich, so dass man mit der Systematik mindestens ein bis zwei Mal im Monat einen guten Trade machen kann, sofern man sich die Mühe macht, mehrere Währungspaare im Auge zu behalten.

Jens Lüders
FXdirekt Bank

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