Krypto-Wochenrückblick: Rückschlag für Ripple, GameStop folgt Strategy, Bitcoin stabil
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Damit Du nicht lange suchen musst, habe ich Dir alle wichtigen Ereignisse kurz und knapp in diesem Wochenbericht zusammen gefasst.
Herber Rückschlag für Ripple
Beginnen wir mit einem Paukenschlag aus dem US-Bundesgericht in Manhattan: Richterin Analisa Torres hat den Antrag auf Einigung zwischen Ripple Labs und der US-Wertpapieraufsicht SEC abgelehnt. Und das mit deutlicher Begründung. Beide Parteien hatten zuvor versucht, einen Kompromiss zu schließen, der unter anderem eine Reduzierung der Geldstrafe gegen Ripple auf 50 Millionen USD sowie die Aufhebung der bestehenden Verfügung vorsah. Doch Torres ließ diesen Vorschlag nicht durchgehen. In ihrer Begründung machte sie klar, dass sie keine rechtliche Grundlage sieht, ein bereits gefälltes Urteil einfach aufzuheben. Das wäre nur dann möglich, wenn außergewöhnliche Umstände vorlägen. Genau daran mangele es laut Torres.

Zur Erinnerung: Bereits im Sommer 2023 hatte Torres entschieden, dass Ripple mit dem Verkauf von XRP an institutionelle Anleger gegen das US-Wertpapierrecht verstoßen hat. Zwar wurden die XRP-Verkäufe an Kleinanleger über Börsen als legal eingestuft, doch institutionelle Deals im Volumen von rund 728 Millionen USD blieben klar im Visier der SEC. Die Richterin verhängte deshalb nicht nur eine Geldstrafe von 125 Millionen USD, sondern auch eine permanente Verfügung, die Ripple künftig stark einschränkt. Diese bleibt nun bestehen. Ein herber Rückschlag für Ripple, die sich bereits als Sieger des jahrelangen Rechtsstreits gesehen hatte.
Weitere Einzelheiten findest du auch in diesem Bericht.
Strategy bekommt Konkurrenz?
Während Ripple mit dem US-Rechtssystem kämpft, setzt ein altbekannter Name aus der Meme-Aktienwelt zu einem strategischen Kurswechsel an: GameStop. Das Unternehmen hat eine Wandelanleihe über 2,25 Milliarden USD am Markt platziert. Ein Schritt, der sowohl bei Investoren als auch in der Krypto-Szene für Aufsehen sorgt. Denn GameStop kündigte an, das Kapital nicht nur für allgemeine Unternehmenszwecke, sondern auch explizit für Investitionen in Bitcoin zu verwenden. Damit folgt der Videospiel-Händler einem ähnlichen Pfad wie Michael Saylor mit Strategy (ehem. MicroStrategy).
Doch ein direkter Vergleich zeigt deutliche Unterschiede: Während Saylor über Jahre hinweg eine durchdachte Bitcoin-Treasury-Strategie etabliert hat, die auf langfristige Stabilität und günstige Einkaufspreise setzt, wirkt GameStops Einstieg deutlich spekulativer. Die bisherigen Käufe erfolgten bei einem durchschnittlichen Bitcoin-Kurs von rund 108.000 USD… deutlich höher als die historischen Einstiegskurse von Strategy. Analysten sehen darin ein Risiko: GameStop könnte bei fallenden Kursen deutlich schneller unter Druck geraten als das weitaus robustere Unternehmen von Michael Saylor. Trotzdem ist der Schritt bemerkenswert: Ein Unternehmen aus der Gaming-Branche mit klarem Fokus auf Bitcoin als strategische Reserve. Das könnte durchaus weitere Unternehmen motivieren, vor allem, wenn sich die Bitcoin-Preise weiter stabil zeigen.

Bitcoin trotzt Israel-Iran-Konflikt
Apropos Stabilität – die zeigte Bitcoin auch in einem ganz anderen Kontext: dem geopolitischen Pulverfass Naher Osten. Am vergangenen Samstag sorgte ein US-Luftangriff auf mehrere iranische Atomanlagen für weltweite Schlagzeilen. Ziel waren unter anderem die hochgeschützten Standorte in Fordow, Isfahan und Natanz. Donald Trump, der sich nach wie vor als "Commander-in-Chief" inszeniert, sprach von einer "vollständigen Auslöschung" der iranischen Nuklearkapazitäten. US-Verteidigungsminister Pete Hegseth bestätigte, dass die Angriffe einen "signifikanten Schlag gegen das iranische Atomprogramm" darstellten. Gleichzeitig kritisierte er Medien, die diese Darstellung infrage stellten. Denn ein geleakter Bericht der Defense Intelligence Agency kam zu einem anderen Schluss: Demnach seien zwar wichtige Anlagen beschädigt worden, doch große Teile der Infrastruktur sowie angereichertes Uran blieben intakt. Die tatsächliche Schwächung des iranischen Atomprogramms sei demnach begrenzt.
Trotz dieser Eskalation blieb die Reaktion an den Finanzmärkten erstaunlich verhalten. Insbesondere Bitcoin zeigte sich von den Nachrichten fast unbeeindruckt. Selbst die offizielle Verkündung eines Waffenstillstands zwischen Israel und dem Iran am 23. Juni sorgte kaum für Bewegung im Chart. Kein starker Ausbruch, keine Panikverkäufe… der Kurs verharrte in einer engen Spanne. Ein bemerkenswertes Signal dafür, wie wenig geopolitische Spannungen derzeit auf den Kryptomarkt durchschlagen. Experten sehen darin ein Anzeichen für eine zunehmende Reife des Bitcoin-Marktes, andere sprechen von "kriegsresistenter Resignation".

Der Waffenstillstand selbst wurde durch Vermittlung Katars und der USA auf den Weg gebracht. Zwar kam es in den Tagen danach noch zu einzelnen militärischen Provokationen, etwa einem symbolischen Raketenbeschuss eines US-Stützpunkts in Katar durch den Iran oder israelische Luftschläge auf Radarstationen nahe Teheran, doch insgesamt blieb die Lage stabil.
All das zeigt: Die Welt bleibt in Bewegung und mit ihr die Krypto- und Finanzmärkte. Während Ripple juristisch weiter in der Defensive ist, wagt GameStop eine riskante Investitionswende und der Nahe Osten liefert eine geopolitische Zerreißprobe, die (zumindest bisher) an Bitcoin abperlt wie Wasser an Teflon. Ob das so bleibt, hängt von den Entwicklungen der kommenden Wochen ab. Sicher ist nur: Die Ruhe im Bitcoin-Chart täuscht über die tektonischen Verschiebungen hinweg, die sich aktuell unter der Oberfläche abzeichnen.
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