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Kommentar
16:00 Uhr, 19.08.2025

Krypto-Experte verrät: So könnten die USA bald Bitcoin für Milliarden kaufen

Strategische Bitcoin-Reserve? US-Politiker und Experten zeigen, wie das ohne eine zusätzliche Belastung des Haushalts möglich wäre.

Erwähnte Instrumente

Vom Cypherpunk-Experiment zum globalen Finanzinstrument: In den vergangenen 16 Jahren hat Bitcoin einen beispiellosen Weg zurückgelegt. Was als nerdiges Projekt in Krypto-Foren begann, wurde 2024 durch die Genehmigung mehrerer Bitcoin ETFs endgültig in den Mainstream katapultiert. Parallel dazu entstehen immer mehr Bitcoin-Treasury-Unternehmen mit dem klaren Ziel, so viele BTC wie möglich zu akkumulieren. Der nächste logische Schritt in dieser Entwicklung wäre, dass auch Staaten damit beginnen, Bitcoin als strategisches Asset zu verwenden.

Senatorin Lummis und ihr Bitcoin-Plan

In den Vereinigten Staaten mehren sich bereits Stimmen aus Politik und Wirtschaft, die eine strategische Bitcoin-Reserve begrüßen. Politiker wie Senatorin Cynthia Lummis aus Wyoming schlagen vor, BTC als ein nationales Asset zu etablieren, ähnlich wie Gold. Sie wirbt dafür mit dem sogenannten BITCOIN Act, einem Gesetzesvorschlag, der den Kauf von einer Million BTC über fünf Jahre vorsieht. Generell befürwortet Lummis budgetneutrale Bitcoin-Käufe, sodass keine zusätzlichen Schulden aufgenommen werden müssen. Doch welche Möglichkeiten gibt es, die Krypto-Leitwährung “neutral“ zu erwerben?

The BITCOIN Act is back. pic.twitter.com/WNeU6SWPj3

— Senator Cynthia Lummis (@SenLummis) March 11, 2025

Wie die USA budgetneutral Bitcoin kaufen könnten

Die Idee klingt zuerst ungewöhnlich: Adam Livingston, Autor von “The Bitcoin Age and The Great Harvest”, schlägt vor, dass die USA einen Teil ihrer Zollüberschüsse als Budgetquelle für den Aufbau einer strategischen Bitcoin-Reserve nutzen sollen. Er nennt aber auch Zahlen: “Bis Juli haben wir 135,7 Milliarden US-Dollar an Zöllen eingenommen – doppelt so viel wie im letzten Jahr. Lassen Sie mich wiederholen, dass wir auf einem Überschuss von 70 Milliarden US-Dollar aus Zöllen sitzen, und wir haben noch nicht einmal das Haushaltsjahr beendet”, so Livingston. Auf diese Weise könnten neue Bitcoin akkumuliert werden, ohne dass dafür Schulden aufgenommen oder der Haushalt belastet werden müsste.

Dieser Vorschlag würde zu Trumps Politik passen. Per Executive Order hatte der US-Präsident eine Bitcoin-Reserve eingerichtet, die nur budgetneutrale Akquisitionen erlaubt. Seine Zolloffensive gegen China und andere Länder generiert zumindest kurzfristig Einnahmen in Milliardenhöhe. Diese Gelder ließen sich auch laut Bo Hines, Ex-Krypto-Berater des Weißen Hauses, budgetneutral zur Akkumulation von Bitcoin nutzen. Auch andere Ansätze wären möglich, darunter die Neubewertung der Goldreserven, die bislang unter Marktwert bilanziert werden, oder Verkäufe aus der strategischen Ölreserve.

Finanzminister Scott Bessent hingegen sendet gemischte Signale: Zunächst sagte er in der Vorwoche, dass die US-Regierung grundsätzlich keine BTC kaufen werde, sondern nur beschlagnahmte BTC für die Reserve verwenden würde. Später korrigierte er sich auf jedoch X: Sein Ministerium erkunde durchaus verschiedene budgetneutrale Wege.

Bitcoin that has been finally forfeited to the federal government will be the foundation of the Strategic Bitcoin Reserve that President Trump established in his March Executive Order.

In addition, Treasury is committed to exploring budget-neutral pathways to acquire more…

— Treasury Secretary Scott Bessent (@SecScottBessent) August 14, 2025

Wie viele Bitcoin besitzen die USA?

Aktuell halten die USA laut Arkham Intelligence etwa 198.000 BTC im Wert von rund 22,86 Milliarden US-Dollar. Dennoch gab es Gerüchte, dass die vergangene US-Regierung 80 Prozent dieser Bestände verkauft habe. “Ich bin beunruhigt über Berichte, dass die USA über 80 Prozent ihrer Bitcoin-Reserven verkauft haben – und damit nur noch rund 29.000 Coins übrig wären. Wenn das stimmt, ist das ein totaler strategischer Fehler und wirft die Vereinigten Staaten im Bitcoin-Rennen um Jahre zurück”, kommentierte Senatorin Lummis.

Arkham widerlegte dies inzwischen jedoch. Die Bitcoin-Bestände seien auf mehrere Behörden verteilt, darunter das FBI, das DOJ, die DEA und die US-Staatsanwaltschaft – nicht nur der US Marshals Service, wie frühere Berichte vermuten ließen.

Arkham ist eine Blockchain-Analyseplattform, welche Blockchain-Daten de-anonymisiert / Quelle: Arkham

Von Zolleinnahmen über Gold-Neubewertungen bis hin zu Ölreserven stehen also mehrere budgetneutrale Modelle zur Debatte, mit denen die USA ihren Bitcoin-Bestand ausbauen könnten. Ob daraus jedoch ein langfristiges Reserve-Asset im Stil von Gold wird, hängt letztlich von den politischen Entscheidungsträgern ab. Für Krypto-Anleger gilt aber: Allein die Debatte signalisiert, dass Bitcoin auf der allerhöchsten Ebene angekommen ist.

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Quellen

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