Analyse
12:30 Uhr, 23.02.2023

KRONES – Der Marktführer überzeugt!

Krones gehört zu den Unternehmen, die ihre bereits nach oben angepasste Prognose am Ende sogar noch übertreffen. 2022 war für den Hersteller von Abfüllanlagen für die Getränke- und Nahrungsmittelindustrie ein richtig gutes Jahr.

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  • KRONES AG
    ISIN: DE0006335003Kopiert
    Kursstand: 111,700 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • KRONES AG - WKN: 633500 - ISIN: DE0006335003 - Kurs: 111,700 € (XETRA)

Nachdem mein Kollege André Rain in seinem Artikel bereits die charttechnische Situation erläutert hat, gehe ich nun etwas näher auf die Fundamentaldaten ein.

Im Bericht zum dritten Quartal hat der Krones-Vorstand die Wachstumsrate für den Konzernumsatz von 5 bis 8 Prozent auf 10 bis 12 Prozent angehoben. Aus den heute veröffentlichten vorläufigen Zahlen für 2022 geht hervor, dass der Umsatz schlussendlich sogar um 15,8 Prozent auf 4,21 (Vorjahr 3,63) Mrd. EUR zulegen konnte! Damit konnte das Vor-Corona-Niveau von 2019, als 4,0 Mrd. EUR umgesetzt wurden, übertroffen werden.

Wie hoch die Nachfrage nach den Produkten der Oberfranken ist, zeigt sich auch eindrucksvoll im Auftragseingang, welcher um 34 Prozent auf 5,78 (VJ 4,32) Mrd. EUR zugelegt hat. Der Auftragsbestand lag zum Jahresende 2022 mit 3,47 (VJ 1,89) Mrd. EUR um 83,1 Prozent höher als im Vorjahr.

Eine hohe Nachfrage ist das eine, diese aber auch bedienen zu können ist in Zeiten knapper Ressourcen und unterbrochener Lieferketten keine Selbstverständlichkeit. Krones führt die gute Auslastung der Produktion auf die hohe Flexibilität zurück. Der am 23. März erscheinende Geschäftsbericht dürfte mehr Auskunft darüber geben, wie Krones dieser Spagat tatsächlich gelungen ist.

Gewinn entwickelt sich überproportional

Sehr erfreulich ist auch die Tatsache, dass es das Unternehmen geschafft hat, die auf breiter Front gestiegenen Kosten an die Kunden weiterzugeben bzw. diesen durch Effizienzsteigerungen erfolgreich entgegenzuwirken. Dies zeigt sich daran, dass die Ergebniskennziffern stärker gestiegen sind als der Umsatz.

Das EBITDA expandierte um 19,4 Prozent auf 373,3 (VJ 312,6) Mio. EUR, was einer Marge von 8,9 (VJ 8,6) Prozent entspricht. Damit wurde das obere Ende der Guidance von 8 bis 9 Prozent erreicht. Das Konzernergebnis legte mit 32,3 Prozent noch stärker zu und landete bei 187,1 (VJ 141,4) Mio. EUR, woraus sich ein Ergebnis je Krones-Aktie von 5,92 (VJ 4,47) Euro ergibt.

Aufgrund des hohen Auftragseingangs und den damit korrespondierenden höheren Anzahlungen der Kunden, stieg der freie Cashflow auf 371,0 (VJ 203,3) Mio. EUR an. Dadurch nahm auch die Nettoliquidität weiter auf 669,5 (VJ 378,3) Mio. EUR zu. Der Return on Capital Employed (ROCE) stellte sich auf 14,1 (VJ 10,0) Prozent und übertraf damit die Prognosespanne von 10 bis 12 Prozent.

Positiv anzumerken ist, dass der Anlagenbauer auch schon eine belastbare Prognose für 2023 publiziert hat. Trotz der nach wie vor herrschenden Unsicherheiten und Herausforderungen geht der Vorstand davon aus, den Umsatz um 8 bis 11 Prozent erhöhen zu können. Aufgrund von weiteren Optimierungen der Kostenstrukturen sowie der Preissetzungsmacht zeigt sich das Management zuversichtlich, die EBITDA-Marge auf 9 bis 10 Prozent zu verbessern. Der ROCE wird im Bereich von 15 bis 17 Prozent erwartet.

Fazit: Mit derzeit 111 Euro ist die Krones-Aktie nicht mehr weit vom Allzeithoch bei 120 Euro entfernt, welches im Jahr 2018 erreicht worden war. Auf KGV-Basis ist die Aktie des Marktführers kein Schnäppchen, aber das war sie im Grunde genommen auch nie. Qualitätsunternehmen haben nun mal ihren Preis. An schwachen Tagen kann ein Einstieg in Betracht gezogen werden.

Jahr 2022e* 2023e* 2024e*
Umsatz in Mrd. EUR 4,21 4,60 4,78
Ergebnis je Aktie in EUR 5,92 6,68 8,00
KGV 19 17 14
Dividende je Aktie in EUR 1,56 1,92 2,27
Dividendenrendite 1,39 % 1,72 % 2,03 %

*e = erwartet

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Über den Experten

Reinhard Hock
Reinhard Hock
Finanzmarktanalyst

Reinhard Hock ist seit über 25 Jahren an der Börse aktiv. Sein Interesse für die Finanzmärkte wurde während der Ausbildung zum Bankkaufmann geweckt. Später arbeitete er mehrere Jahre an der Börse Stuttgart und war dann jahrelang als freiberuflicher Redakteur mit dem Schwerpunkt Berichterstattung über Hauptversammlungen tätig. Dabei hat er sich ein umfassendes Wissen im Nebenwertebereich aufgebaut. Seit Oktober 2022 ist er bei stock3 für Fundamentalanalysen zuständig.

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