Analyse
12:50 Uhr, 08.05.2023

KRONES - Aufstieg in den MDAX zum Greifen nahe

Der Hersteller von Getränkeabfüllanlagen konnte nicht nur überzeugende Zahlen für das erste Quartal 2023 vorlegen. Die Chancen stehen auch gut, dass die Krones-Aktie demnächst ins DAX-Unterhaus kommt.

Erwähnte Instrumente

  • KRONES AG
    ISIN: DE0006335003Kopiert
    Kursstand: 111,000 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • KRONES AG - WKN: 633500 - ISIN: DE0006335003 - Kurs: 111,000 € (XETRA)

Die Investmentbank Stifel Europe geht nämlich davon aus, dass bei der nächsten Index-Überprüfung im Juni der Telekomwert Adtran aufgrund der deutlichen Kursverluste in den letzten Wochen den MDAX verlassen muss und durch Krones ersetzt werden könnte. Bis dahin ist es aber noch ein Weilchen, so dass wir uns jetzt erstmal auf die Quartalszahlen fokussieren wollen, welche über den Erwartungen lagen.

Gelungener Jahresauftakt

Der Umsatz kletterte um 21,4 Prozent auf 1,12 (VJ 0,99) Mrd. EUR. Die stärksten Zuwächse waren in Südamerika/Mexiko mit 73,2 Prozent auf 124,0 (VJ 71,6) Mio. EUR sowie im Raum Asien/Pazifik mit 53,9 Prozent auf 157,4 (VJ 102,3) Mio. EUR zu verzeichnen. Aber auch die Region Nord-/Mittelamerika wusste mit einem Plus von 42,1 Prozent auf 293,9 (VJ 206,8) Mio. EUR zu überzeugen und selbst im deutschen Heimatmarkt stiegen die Erlöse um mehr als 30 Prozent auf 135,4 (VJ 103,8) Mio. EUR.

Investitionsbereitschaft der Getränkehersteller bleibt hoch

Der Auftragseingang konnte mit 1,51 Mrd. EUR zwar nicht ganz an den Ausnahmewert des Vorjahresquartals von 1,55 Mrd. EUR heranreichen, liegt aber trotzdem weit über dem langjährigen Durchschnittswert. Die internationale Getränkeindustrie setzt mehr denn je auf die Anlagen des Marktführers. Der Auftragsbestand stieg per Ende März auf enorme 3,78 (VJ 2,46) Mrd. EUR an! Dennoch kann Krones seine Kapazitäten nicht gänzlich auslasten, da die knappe Verfügbarkeit von Elektrokomponenten die Produktion weiter beeinträchtigt.

Noch besser als der Umsatz entwickelte sich die Ertragslage. Das EBITDA stieg um 32,1 Prozent auf 114,9 (VJ 87,0) Mio. EUR, so dass die Marge entsprechend auf 9,6 (VJ 8,8) Prozent anstieg. Krones ist es also gelungen die höheren Kosten für Material & Co. durch Preiserhöhungen mehr als zu kompensieren. Da die Abschreibungen nur unterproportional angestiegen sind und sich das Finanzergebnis verbessert hat, stieg der Konzerngewinn in den ersten drei Monaten um 58,4 Prozent auf 63,5 (VJ 40,1) Mio. EUR. Das Ergebnis je Krones-Aktie stellte sich auf 2,01 (VJ 1,27) Euro.

Als Ursache für den deutlichen Rückgang des operativen Cashflows auf 13,7 (VJ 101,3) Mio. EUR sowie des freien Cashflows auf minus 21,0 (VJ 77,4) Mio. EUR ist vor allem der Anstieg des Working Capitals um knapp 122 Mio. EUR zu nennen. Die liquiden Mittel lagen zum Quartalsende bei 644,7 Mio. EUR nach 674,5 Mio. EUR zum Jahresende 2022. Die Nettoliquidität belief sich auf nach wie vor sehr üppige 640,0 Mio. EUR nach 670,0 Mio. EUR per 31.12.2022. Die Eigenkapitalquote zeigte sich mit 37,9 (VJ 38,3) Prozent nur marginal verändert.

An der Prognose für das Gesamtjahr hält der Vorstand erstmal fest. Das Umsatzwachstum wird auf 8 bis 11 Prozent veranschlagt und die EBITDA-Marge soll zwischen 9 und 10 (VJ 8,9) Prozent landen. Für mich ist Krones ein heißer Kandidat für eine Prognoseerhöhung im Laufe des verbleibenden Jahr!

Fazit: Einmal mehr zeigt sich eindrucksvoll, dass die für Krones relevanten Märkte kaum von Konjunkturzyklen betroffen sind. Durch die globale Aufstellung können zudem Schwächen in einzelnen Regionen oder Ländermärkten aufgefangen werden. Interessanterweise verlor die Krones-Aktie seit Veröffentlichung der Quartalszahlen am Freitag etwa 7 Prozent. Spätestens mit Aufnahme des Papier in den MDAX sollten die alten Höchststände jenseits der 120 Euro aber wieder erreichbar sein. Schnäppchenjäger können sich hier auf die Lauer legen.

Jahr 2022 2023e* 2024e*
Umsatz in Mrd. EUR 4,21 4,62 4,95
Ergebnis je Aktie in EUR 5,92 7,46 8,46
KGV 19 15 13
Dividende je Aktie in EUR 1,75 2,16 2,46
Dividendenrendite 1,58 % 1,95 % 2,22 %

*e = erwartet

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Über den Experten

Reinhard Hock
Reinhard Hock
Finanzmarktanalyst

Reinhard Hock ist seit über 25 Jahren an der Börse aktiv. Sein Interesse für die Finanzmärkte wurde während der Ausbildung zum Bankkaufmann geweckt. Später arbeitete er mehrere Jahre an der Börse Stuttgart und war dann jahrelang als freiberuflicher Redakteur mit dem Schwerpunkt Berichterstattung über Hauptversammlungen tätig. Dabei hat er sich ein umfassendes Wissen im Nebenwertebereich aufgebaut. Seit Oktober 2022 ist er bei stock3 für Fundamentalanalysen zuständig.

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