Fundamentale Nachricht
12:34 Uhr, 14.09.2016

Kroatische Wirtschaft trotz politischer Unsicherheiten überraschend stark

Kroatien steht nach den vorgezogenen Parlamentswahlen erneut vor einer schwierigen Regierungsbildung, wie schon nach der vorherigen Wahl im November 2015. Es droht abermals ein politisches Patt. Dennoch zeigt sich die Wirtschaftsentwicklung vor allem wegen des boomenden Tourismussektors robust.

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Zagreb (Godmode-Trader.de) - Bei den Parlamentswahlen in Kroatien hat die konservative HDZ einen überraschenden Wahlsieg errungen. Der Wahlausgang könnte Reformen unterbinden. „Ich bin nicht sehr optimistisch, dass sich etwas zum Guten ändert und die Reformen vorankommen“, zitiert die FAZ Hermine Vidovic, Ökonomin am Wiener Institut für Internationale Wirtschaftsvergleiche (WIIW). Dringend nötig wäre es, den Staat zu verschlanken. Doch das wage niemand, um die Wählerschaft nicht vor den Kopf zu stoßen.“ Auch die Bildungs- und Arbeitsmarktreformen träten auf der Stelle: „Man nimmt in Kauf, dass die Leute abwandern, statt etwas dagegen zu tun.“

Politisch, gesellschaftlich und wirtschaftlich wird das Land durch immer noch intakte alte Strukturen aus seiner kommunistischen Vergangenheit in Schach gehalten. Gerade erst war eine jahrelang vorbereitete große Bildungsreform gescheitert. Die Folge ist die massenhafte Abwanderung junger und gut ausgebildeter Bürger nach Westeuropa.

Kroatien steht nun erneut – wie schon nach der vorherigen Wahl im November 2015 — vor einer schwierigen Regierungsbildung. Für eine absolute Mehrheit sind 76 Mandate nötig. Dafür braucht die HDZ nicht nur einen Partner. Die Mitte-Rechts-Reform-Partei Most (Brücke) ist nun ein heißer Kandidat für eine Koalition.

Die Wirtschaft zeigte sich trotz der politischen Unsicherheiten zuletzt überraschend stark. Im zweiten Quartal betrug das Plus real und annualisiert 2,8 Prozent — immerhin der stärkste Anstieg seit 2008. 2015 hatte der BIP-Zuwachs 1,6 Prozent betragen. In den sechs Jahren zuvor war das Bruttoinlandsprodukt geschrumpft, daran hatte auch der EU-Beitritt 2014 nichts geändert. Haupttreiber des Wirtschaftswachstums bleibt der Tourismus. Wegen der Spannungen in der Türkei und in anderen beliebten Urlaubszielen, etwa in Ägypten, suchen europäische Urlauber nähere und sicherere Ziele aus.

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