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15:10 Uhr, 01.10.2024

Kreditwirtschaft lobt Reformpaket zur privaten Altersvorsorge

Von Andreas Kißler

BERLIN (Dow Jones) - Die Deutsche Kreditwirtschaft (DK) hat den vom Finanzministerium vorgelegten Referentenentwurf zur Reform der staatlich geförderten privaten Altersvorsorge positiv bewertet. Die Maßnahmen seien ein wichtiger und dringlicher Schritt, um die private Altersvorsorge wesentlich attraktiver zu gestalten. Diese Stärkung der privaten Altersvorsorge sei essenziell, damit die Bürgerinnen und Bürger ihren Lebensstandard im Alter langfristig sichern könnten. "Ein zentraler Punkt der Reform ist die Einführung eines Altersvorsorgedepots ohne Garantien. Es ermöglicht den Bürgerinnen und Bürgern, kostengünstig in verschiedene Anlageformen zu investieren", sagte der Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV), Ulrich Reuter.

"Renditeorientierung und Sicherheit sind damit gleichwertige Anliegen, die künftig bei der Förderung auch so behandelt werden", betonte Reuter. Der DSGV ist derzeit Federführer des Dachverbandes der Kreditwirtschaft. Die DK begrüße auch, dass die private Altersvorsorge flexibler und einfacher gestaltet werden solle. Zur Steigerung der Attraktivität trage nicht zuletzt auch bei, dass jeder Euro Eigenbetrag gefördert werden und es einen Bonus für Geringverdiener und Berufseinsteiger sowie Zulagen für Familien mit Kindern geben soll. Positiv sei zudem die beabsichtige Steuerfreiheit der Erträge während der Ansparphase. Die Reform sei "ein Meilenstein zur dringend notwendigen Stärkung der Wertpapierkultur in Deutschland".

Die Bundesregierung hatte nach Angaben von Finanzminister Christian Lindner (FDP) am Montag die Ressortabstimmung über die geplante Neuregelung der privaten Altersvorsorge begonnen. "Wir schaffen jetzt zusätzliche Wahlfreiheit, die es vorher in Deutschland nicht gab", hatte er erklärt. Ab dem 1. Januar 2026 soll es laut dem Reformplan nun möglich sein, in einem Altersvorsorgedepot etwa mit Aktien oder einem eigenen ETF-Sparplan für das Alter vorzusorgen. Zu jedem angelegten Euro will der Staat noch einmal 20 Cent Förderung geben. Das Depot soll zunächst steuerfrei bleiben, erst bei Auszahlung fällt Steuer an.

Konkret ist laut dem Gesetzentwurf eine beitragsproportionale Grundzulage von 20 Cent für jeden Euro Eigensparleistung bis zu einem Höchstbetrag von 3.000 Euro geplant, ab 2030 dann aber bis zu 3.500 Euro. Zudem ist eine beitragsproportionale Kinderzulage pro Kind von 25 Cent für jeden Euro Eigensparleistung bis 1.200 Euro geplant, also höchstens 300 Euro pro Kind, sowie eine Bonuszulage von 175 Euro für Geringverdiener und ein Berufseinsteigerbonus von 200 Euro pro Jahr für drei Jahre. Die Förderung bezieht sich zum einen auf ein renditeorientiertes Altersvorsorgedepot ohne Garantieanforderungen und zum anderen auf Garantieprodukte mit garantiertem Kapital zu Beginn der Auszahlungsphase mit zwei möglichen Garantiestufen in Höhe von 80 Prozent oder 100 Prozent.

Kontakt zum Autor: andreas.kissler@wsj.com

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