Analyse
17:03 Uhr, 31.10.2019

KRAFT HEINZ - Tagesgewinner im S&P 500 nach Zahlen

Was mussten die Aktionäre von Kraft Heinz nicht schon alles mitmachen in den vergangenen Jahren! Da hilft der heutige Kurssprung zumindest ein wenig. Die nächsten Widerstände warten aber schon.

Erwähnte Instrumente

  • Kraft Heinz Co., The - WKN: A14TU4 - ISIN: US5007541064 - Kurs: 32,070 $ (NASDAQ)

Von wegen Ketchup geht immer! Mit Kraft Heinz erlebt Starinvestor Warren Buffett seit geraumer Zeit ein Debakel nach dem anderen. Neben einem Bilanzskandal, im Zuge dessen das Unternehmen die Zahlen seit dem Jahr 2015 revidieren musste, sind vorrangig Managament-Fehler für den Kursrutsch der Aktie verantwortlich. Man hat es schlichtweg verpasst, die Trends hin zur gesünderen Ernährung zu spielen. Mayonaise und Ketchup? Klar, hat jeder daheim. Doch mit vernünftigem Essen hat das wenig zu tun. Innovationen bei Kraft Heinz sucht man indes vergebends. Seit dem Jahr 2017 hat die Aktie in der Spitze um über 70 % an Wert verloren.

Mit Spannung wurde daher der heutige Geschäftsbericht erwartet. Und endlich lieferte das Management wieder positive Nachrichten. Zumindest zum Teil. Der Gewinn von 0,69 USD je Aktie im dritten Quartal toppte die Analystenerwartung von 0,53 USD je Aktie erheblich. Der Umsatz lag mit 6,10 Mrd. USD dagegen leicht unter der Prognose von 6,12 Mrd. USD. In den USA, das für rund 70 % des Geschäfts steht, sanken die Erlöse um 1,5 %. Der Nettogewinn lag sogar etwas höher bei 0,74 USD je Aktien gegenüber 0,50 USD je Aktie, was aber vorrangig auf Beteiligungsverkäufe zurückzuführen ist.

Erst im August musste Kraft Heinz die Gesamtjahresprognose senken, nachdem das erste Halbjahr schlecht verlaufen war. Das Personal wurde ausgetauscht. Inzwischen ist mit Paulo Basilio der frühere Finanzchef bei Kraft Heinz wieder zurückgekehrt. Er war von Juli 2015 bis Oktober 2017 im Unternehmen tätigt. Bereits im Juli ersetzte der frühere Anheuser-Busch-InBev-CEO Miguel Patricio bei Kraft Heinz CEO Bernando Hees.

Analysten gehen davon aus, dass nach einem schwachen Jahr 2019 2020 eine Stabilisierung im Geschäft von Kraft Heinz eintreten wird und erwarten Umsatz und Gewinn auf dem Niveau von 2019. Die Aktie ist ansprechend bewertet mit einem KGV von 12 und einer Dividendenrendite von 5 %. Dennoch wird sie sich fundamental nur nachhaltig erholen können, wenn es auch operativ wieder besser läuft, sprich Umsatz und Gewinn auch zulegen werden.

Jahr 2018 2019e* 2020e*
Umsatz in Mrd. USD 26,26 25,15 25,15
Ergebnis je Aktie in USD 3,53 2,60 2,60
KGV 9 12 12
Dividende je Aktie in USD 2,50 1,60 1,60
Dividendenrendite 7,81 % 5,00 % 5,00 %
*e = erwartet

Charttechnisch betrachtet sieht es zumindest durch den heutigen Kurssprung wieder etwas besser aus. Das gilt kurzfristig. Denn nach einem höheren Tief im laufenden Monat steigt die Aktie heute auch per Break-away-Gap über das Zwischenhoch bei 29,76 USD an. Übergeordnet sind die Abwärtstrends freilich noch intakt. Ein erster wichtiger Schritt wäre es, die Widerstandszone zwischen 33,25 und 33,80 USD zu überwinden. In diesem Fall würde auch das mittelfristige Bild sich freundlicher gestalten. Ein großes Thema für die nächste Monate könnte im Falle fundamentaler Verbesserungen das Schließen der Kurslücke zwischen 36 und 47,85 USD sein. Doch bis dahin ist es noch ein weiter Weg. Unter 27,94 USD schwinden die Chancen für die Käufer wieder. Unter 25 USD setzt sich der langfristige Abverkauf der Aktie fort.

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  • wolp
    wolp

    Der Wert lebt noch. Es hat gezuckt im Depot. Merci

    18:49 Uhr, 31.10.2019

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Über den Experten

Bastian Galuschka
Bastian Galuschka
Chefredakteur

Bastian Galuschka ist seit über 20 Jahren an der Börse aktiv. Er entdeckte bereits zu Schulzeiten seine Leidenschaft für die Börse. Über fünf Jahre lang war der Diplom-Volkswirt als Redakteur bei einem bekannten Anlegermagazin tätig und verantwortete dort den Bereich Charttechnik. Seit März 2013 verstärkt er die Redaktion der stock3 AG. Bastian Galuschka kombiniert bei seinen Analysen gerne Fundamentaldaten mit charttechnischen Aspekten. Gerade im Smallcapbereich hat sich der Analyst über viele Jahre ein fundiertes Wissen aufgebaut. Seit Juni 2023 ist Galuschka Chefredakteur von stock3.

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