Korruptionsermittlung in Rio-Tinto-Kupfermine in der Mongolei
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Von Rhiannon Hoyle
DOW JONES--Ein von dem Bergbaukonzern Rio Tinto kontrolliertes Unternehmen in der Mongolei hat die örtlichen Strafverfolgungsbehörden gebeten, bei einer internen Untersuchung von Korruptionsvorwürfen und unethischem Verhalten bei der riesigen Kupfermine Oyu Tolgoi zu helfen. Die Untersuchung ist die jüngste Wendung in der Saga um die Erschließung und den Abbau eines der größten Kupfer- und Goldvorkommen der Welt in der südlichen Wüste Gobi, etwa 80 Kilometer nördlich der Grenze zu China.
"Wir sind uns der Anschuldigungen bewusst, die beschaffungsbezogene Aktivitäten betreffen", teilte die Oyu Tolgoi LLC mit. Das Unternehmen "führt eine umfassende interne Untersuchung durch" und hat "die Zusammenarbeit mit den Strafverfolgungsbehörden gesucht".
Darüber hinaus könne sich das Unternehmen nicht äußern, da die Untersuchung noch andauere.
Oyu Tolgoi befindet sich zu 66 Prozent im Besitz von Rio Tinto, die Regierung der Mongolei hält die restlichen Anteile. Rio Tinto leitet das Bergbauprojekt, das bis 2030 zur viertgrößten Kupfermine der Welt werden soll. Das Projekt steht im Mittelpunkt der Pläne des Konzerns, sein Portfolio zu erweitern und zu diversifizieren, und zwar weg vom Stahlbestandteil Eisenerz, mit dem Rio Tinto derzeit den Großteil seiner Einnahmen erzielt. Die Steigerung der Kupferproduktion hat für viele große Bergbaukonzerne Priorität, da das Metall in großen Mengen für den Bau von Elektroautos, erneuerbaren Energien und Rechenzentren benötigt wird.
Rio Tinto, der nach Marktwert zweitgrößte Bergbaukonzern der Welt, hat Milliarden von Dollar in die unterirdische Erweiterung der Oyu-Tolgoi-Mine investiert und erwartet, dass die Produktion in diesem Jahr um mehr als 50 Prozent steigen wird. Mehr als 80 Prozent des Gesamtwerts von Oyu Tolgoi liegt nach Angaben des Bergbauunternehmens tief unter der Erde.
Die Entwicklung der Mine, deren Betrieb 2011 im Tagebau begann, wurde durch Verzögerungen, Kostenüberschreitungen und komplizierte Verhandlungen mit der mongolischen Regierung, unter anderem einen mehrjährigen Streit über Steuern, beeinträchtigt.
Im Juni erklärte sich Rio Tinto bereit, 138,75 Millionen US-Dollar zur Beilegung einer US-Sammelklage zu zahlen, in der behauptet wurde, das Unternehmen habe Probleme bei der unterirdischen Erweiterung verschwiegen. Der Konzern stimme dem Vergleich zu, um die Ungewissheit fortgesetzter Rechtsstreitigkeiten zu vermeiden, und weise jegliches Fehlverhaltens zurück, heißt es in den Gerichtsdokumenten.
Zu Beginn dieses Jahres erklärte Oyu Tolgoi, dass in einigen Medien und Online-Plattformen "falsche und verleumderische Behauptungen" in Bezug auf seine Beschaffungsprozesse gemacht worden seien. Im Februar beschrieb das Unternehmen seine Beschaffungsprozesse in einer Erklärung auf seiner Webseite als transparent und in vollem Einklang mit den mongolischen Gesetzen und Vorschriften stehend.
"Keine einzelne Person hat einseitige Entscheidungsbefugnis über die Beschaffung, und unser Betrieb wird regelmäßig von nationalen und internationalen Stellen geprüft", teilte Oyu Tolgoi dort mit.
Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com
DJG/DJN/sha/mgo
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