Kommentar
13:00 Uhr, 02.09.2008

Korrekturphasen bei Aktien bieten attraktive Chancen

Die Konjunkturaussichten der deutschen Wirtschaft bleiben vorerst getrübt. Von der Schwäche der USWirtschaft kann sich der Euroraum nicht abkoppeln. Mit dem üblichen zeitlichen Nachlauf von sechs bis neun Monaten verliert auch die hiesige Wirtschaft immer mehr an Fahrt. Der private Konsum kann der Konjunktur dabei nach Einschätzung von Jens Wilhelm, für das Portfoliomanagement zuständiges Vorstandsmitglied von Union Investment, nicht die erhofften Impulse verleihen. „Für 2008 und 2009 rechnen wir daher in der Eurozone nur mit Wachstumsraten von 1,5 Prozent beziehungsweise 1,0 Prozent“, so Wilhelm. Das derzeitige Kapitalmarktumfeld stelle Anleger vor große Herausforderungen, biete aber auch attraktive Investmentchancen.

Innerhalb Europas stehe die deutsche Volkswirtschaft noch vergleichsweise gut da. „Deutschland wird sich jedoch nicht völlig von der globalen Wachstumsabschwächung abkoppeln können“, prognostizierte Wilhelm. Weiterhin strukturell höhere Wachstumsraten böten jedoch die Schwellenländer. Deren Wirtschaftsentwicklung schreite auch vor dem Hintergrund hoher Rohstofferlöse trotz abnehmender Dynamik weiter voran.

Prognose reales Wirtschaftswachstum:


*In Prozent gegenüber Vorjahr; alle Zahlen saisonbereinigt, Deutschland saisonund arbeitstäglich bereinigt. Prognose von Union Investment.

Aktienmärkte: Korrekturphasen bieten Einstiegschancen

Auch nach den Kurskorrekturen der vergangenen Monate geht Wilhelm davon aus, dass die Verunsicherung an den internationalen Aktienmärkten weiter anhalten wird. „Es bedarf noch einiger Zeit, bis sich eine grundlegende Wende zum Besseren ergibt. Derzeit verhindern die Unsicherheiten über die Folgen der Finanzmarktkrise sowie die sich abschwächende Konjunktur einen schnellen nachhaltigen Anstieg der Aktienmärkte“, sagte Wilhelm. Gleichwohl ist er davon überzeugt, dass die Korrekturphase günstige Einstiegschancen biete. Die Bewertungen seien attraktiv und der langfristige Ausblick positiv. Darüber hinaus seien vor dem Hintergrund niedriger Börsenwerte auch Fusions- und Übernahmeaktivitäten neue Impulse. Nach der ausgiebigen Korrektur der Aktienmärkte im Frühjahr und Sommer dieses Jahres hätten Dividendentitel zudem möglicherweise ihre Jahrestiefststände bereits markiert. Das aktuelle Marktumfeld böte dementsprechend ein gutes Fundament für einen Einstieg in den Aktienmarkt.

Union Investment erwartet, dass die USA die konjunkturelle Schwächephase schneller als die übrigen Industrienationen überwinden werden. Deshalb präferiert Wilhelm weiterhin den US-Aktienmarkt.

Aktienmarktprognose in 12 Monaten:

Quelle: Union Investment

Gegründet 1956, zählt Union Investment heute zu den größten deutschen Investmentgesellschaften. Rund 174,5 Mrd. Euro verwaltete die Gesellschaft per 31. Dezember 2007. Die Produktpalette für private Anleger umfasst Aktien-, Renten- Geldmarkt- und Offene Immobilienfonds sowie gemischte Wertpapier- und Immobilienfonds und Dachfonds. Anleger erhalten diese Produkte bei allen Volksbanken, Raiffeisenbanken, Sparda-Banken und PSD-Banken. Rund 4 Millionen Anleger nutzen überdies die Depotdienstleistungen der Union Investment.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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