Korrekturen bieten Einstiegsgelegenheiten
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Basel (BoerseGo.de) - Die Unsicherheit an den Finanzmärkten ist getrieben von enttäuschenden Wirtschaftsdaten und Zentralbanken, welche nicht den Eindruck erwecken, schnell eingreifen zu wollen. Die positiven Wirtschaftsüberraschungen bleiben jüngst nicht nur in Europa und China aus, sondern auch in den USA und deuten auf eine Verlangsamung der Konjunkturdynamik hin. Ohne zusätzliche Maßnahmen der Zentralbanken scheint ein unmittelbarer Auslöser für eine Gegenbewegung an den Aktienmärkten zu fehlen, wie Gabriel Bartholdi, Aktienstratege bei der Bank J. Safra Sarasin, in einem aktuellen Marktkommentar schreibt.
Doch so schlimm sei die Situation nicht. Eine Preiskorrektur von rund zehn Prozent sei an den Aktienmärkten nichts Außergewöhnliches. Eine Korrektur zwischen zehn und 20 Prozent pro Jahr sei wahrscheinlicher als keine. In Anbetracht dessen, dass in den letzten Jahren keine größere Korrektur stattgefunden habe, sei eine entsprechende Reaktion nur eine Frage der Zeit gewesen. Die Finanzmärkte dürften trotz kurzfristig fehlenden positiven Triggers kaum in einen längerdauernden „Bärenmarkt“ hineinrutschen. Dafür ist die globale Wirtschaftslage zu robust. Hinzu kämen nach wie vor sehr vorsichtig agierende Anleger, was sich in den hohen Geldbeständen widerspiegle. Typischerweise herrsche Euphorie an den Märkten bevor ein Bärenmarkt beginne – und keine Vorsicht. Auch Unternehmen hätten bisher nicht im großen Stil die Fremdfinanzierungen erhöht, was ein zusätzliches Zeichen von Unsicherheit sei. Insgesamt gebe es kaum Anzeichen, welche auf einen nächsten Bärenmarkt hindeuteten, heißt es weiter.
„Kurzfristig könnten enttäuschende Konjunkturindikatoren für erhöhte Volatilität an den Aktienmärkten sorgen, doch das Abwärtspotential dürfte nach den jüngsten Rückschlägen beschränkt sein, da die Wahrscheinlichkeit für eine globale Rezession eher gering ist. Anleger haben v.a. in den letzten Wochen ihre Positionen in Euroland abgebaut, was darauf schließen lässt, dass viele negative Erwartungen eingepreist sind. Wir erachten auch die Angst einer stärkeren Abkühlung der US-Konjunktur als übertrieben. Der Arbeitsmarkt scheint nach wie vor robust zu sein, wodurch der private Konsum weiterhin angetrieben wird. Da die globalen wirtschaftlichen fundamentalen Daten nach wie vor intakt sind, bieten solche Korrekturen eine Einstiegsgelegenheit für Investoren mit einem Investitionshorizont von sechs bis zwölf Monaten. Viele Investoren haben nach wie vor hohe Geldbestände, welche nur darauf warten investiert zu werden. Neben positiven Zeichen seitens der Zentralbanken, sollten Anleger auf positive Wirtschaftsüberraschungen im vierten Quartal achten, welche auf eine Erholung an den Aktienmärkten deuten könnten“, so Bartholdi.
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