Korrektur am chinesischen Aktienmarkt bietet Kaufchancen
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Die chinesischen Behörden haben ein Programm zur Öffnung des Aktienmarktes in Hongkong gestoppt, welches Chinesen vom Festland gestattet hätte, direkt in Hongkong-Aktien zu investieren. Dies führte am Montag vergangener Woche an vielen regionalen Märkten in China zu einem Kurseinbruch. Die Bekanntgabe des Programms am 20. August 2007 hatte für eine Kursrally an den chinesischen Börsen gesorgt und viele Märkte auf Rekordstände getrieben.
Durch sein Eingreifen Anfang November hat Premierminister Wen Jiabao verschiedene erweiterbare Bedingungen für das Programm festgelegt, deren Umsetzung wahrscheinlich Monate dauern wird. Dazu gehören unter anderem neue Gesetze zur Regelung von Kapitalabflüssen, um einen plötzlichen Schock am chinesischen Aktienmarkt zu verhindern. Durch Wens Eingreifen hat nun auch die wochenlange Diskussion über das chinesische Finanzsystem und die Kapitalbilanz zwischen den rivalisierenden Vertretungen in Beijing ein Ende.
Während die Bekanntgabe zum Aufschubs des Programms in das zweite Quartal 2008 den Markt anscheinend überrascht hat, ist sie nach der erstaunlichen Performance des Hongkong-Marktes in den letzten Monaten im Einklang mit unseren Erwartungen. Der Markt reagierte am Montag vergangener Woche auf die Neuigkeiten und fiel an diesem Tag um 5 Prozent, nachdem er seit dem 20. August 2007 um 34 Prozent gestiegen war. Unserer Ansicht nach war die Ankündigung des Programms zur Öffnung des Aktienmarktes in Hongkong viel zu eilig und hätte in Anbetracht der vielen mit der Markteinführung verbundenen technischen Probleme wahrscheinlich nicht umgesetzt werden können.
In Peking wird nun stattdessen weiterhin das „Qualified Domestic Investor (QDII)“-Programm vorantreiben, mit dem chinesischen Finanzinstituten die Möglichkeit gegeben werden soll, in ausländischen Märkten planmäßiger und kontrollierter zu investieren. Hierzu erwarten wir weitere gute Nachrichten, da China schrittweise nach Möglichkeiten sucht, überschüssige Liquidität aus den örtlichen Kapitalmärkten herauszuschleusen und damit den Druck auf den Yuan (RMB) zu entlasten.
Wir meinen, dass Investoren den Verzug bei der Umsetzung des Programms als Entschuldigung für Gewinnmitnahmen nutzen. Dies dürfte jedoch nur eine kurzfristige Auswirkung auf den Markt haben, da die Fundamentaldaten der Region in Takt sind. Wir könnten jedoch eine Verschiebung hin zu Investments basierend auf Fundamentalanalysen sehen. Dies wäre im Einklang mit unserer eher vorsichtigeren Positionierung und einer Untergewichtung von vielen überbewerteten chinesischen Titeln.
Wir würden daher jede größere Korrektur am chinesischen Aktienmarkt als eine ausgezeichnete Kaufchance betrachten, um die asiatischen Positionen in einem diversifizierten Portfolio auszubauen.
Quelle: Schroders
Die Schroders-Gruppe ist eine führende internationale Vermögensverwaltungsgesellschaft, die 1804 gegründet wurde. Schroders verwaltet Anlagen für Pensionsfonds, Regierungsbehörden, Wohltätigkeitsorganisationen, Körperschaften, Familienunternehmen und vermögende Privatpersonen weltweit und ist ein führender Verwalter von Investmentfonds. Schroders bietet Anlagen in allen wichtigen Vermögenskategorien in entwickelten Ländern und Schwellenländern an: Aktien, Schuldtitel, Geldmarktinstrumente, Beteiligungen und Immobilien. Das weltweit verwaltete Vermögen betrug zum 31. März 2006 rund 184,2 Mrd. Euro.
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