Kommentar
10:49 Uhr, 20.03.2015

Konsum und Liquidität geben Auftrieb

Ein anhaltendes Wachstum über dem langfristigen Trend spricht weiter für risikoreiche Anlagen. Die Experten von AXA Investment Managers (AXA IM) empfehlen zudem, inflationsindexierte US-Anleihen aufzustocken.

„Unsere Erwartungen für das Weltwirtschaftswachstum sind noch bescheiden, dürften aber bald steigen, da die Disinflation die Kaufkraft der Verbraucher weltweit erheblich stärkt“, erklärt das Team für Research und Investmentstrategie in einer aktuellen Publikation. „Gleichzeitig führt das billige Öl zunächst auch zu geringeren Investitionen. Die Konsumbelebung und die steigende Beschäftigung können die Investitionsschwäche jedoch wettmachen.“ Der stark gefallene Ölpreis habe sich mittlerweile auf einem niedrigen Niveau in der Nähe von 60 US-Dollar je Barrel Brent eingependelt. Da die Lagerbestände in den USA aber deutlich höher seien als saisonal üblich, werde der Preis vermutlich weiter gedrückt. Das zu erwartende Weltwirtschaftswachstum liege weiterhin bei etwa 3,7 Prozent. „Die Liquidität bleibt eine starke Stütze und die aktuelle Konjunkturschwäche dürfte vorübergehen“, erklären die Ökonomen.

Für die USA prognostizieren die Strategen von AXA IM ein Wachstum des Bruttoinlandsproduktes (BIP) um 2,1 Prozent im ersten Quartal 2015: „Das ist eine wesentlich bessere Basis für den Rest des Jahres als letztes Jahr.“ Auch das von der National Federation of Independent Business gemessene Geschäftsklima bei kleinen Unternehmen und das Verbrauchervertrauen seien weiter gestiegen. „Wir rechnen für die USA mit einem kräftigen Wachstumsschub durch den Ölpreisrückgang. Dieser Schub dürfte sich in den kommenden Quartalen zunehmend entfalten“, prognostizieren die Experten von AXA IM. Der starke Dollar hingegen bremse die amerikanische Wirtschaft, auch wenn diese eine Währungsaufwertung besser verkrafte als stärker exportierende Volkswirtschaften. Trotzdem gehen die Strategen davon aus, dass sich das Wachstum der US-Wirtschaft 2015 auf 3,2 Prozent beschleunigen wird.

„Angesichts des Wachstums und der steigenden Beschäftigung wird auch eine Leitzinserhöhung zum Ende des Jahres immer wahrscheinlicher“, so die Experten weiter. Damit sorge die Federal Reserve Bank (Fed) vermutlich für einen Ausgleich, da die meisten Industrie- und Schwellenländer weiterhin eine expansive Geldpolitik betreiben werden. Mittelfristig dürfte eine weniger expansive Politik die Anleiherenditen aber steigen lassen. Zudem sorgten die Dollarstabilisierung, die Erholung des Ölpreises und die guten Ergebnisse der US-Unternehmen dafür, dass der amerikanische Aktienmarkt nach einem enttäuschenden Jahresanfang auf neue Höchststände gestiegen ist. Dennoch habe sich das Umfeld für amerikanische Aktien nicht grundlegend geändert: „Die höheren Arbeitskosten, der stärkere Dollar und die niedrigen Ölpreise begrenzen unseres Erachtens das Aufwärtspotenzial. Daher sind wir gegenüber amerikanischen Aktien vorsichtig. Stattdessen empfehlen wir inflationsindexierte US-Anleihen aufzustocken.“ Die Experten raten zudem dazu, Aktien aus dem Euroraum, aus Japan sowie aus den asiatischen Schwellenländern überzugewichten.

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