Konsum-Euphorie bei den Geringverdienern!
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Die vorläufigen Daten zum Konsumentenvertrauen im März sind veröffentlicht und sie zeigen einen interessanten Trend. Die große Sensation ist die Aufhellung der Stimmung unter Geringverdienern. Es gibt aber auch noch andere interessante Aspekte.
Die Stimmung hat sich insgesamt verbessert und ist so hoch wie seit 14 Jahren nicht mehr. Es klafft allerdings eine große Lücke zwischen unterschiedlichen Gruppen. Grafik 1 zeigt die Stimmung nach politischer Ausrichtung. Republikaner sind geradezu euphorisch. Demokraten bleiben hingegen deprimiert.
Vor den Wahlen Ende 2016 verhielt es sich genau umgekehrt. Republikaner litten unter dem demokratischen Präsidenten. Die Stimmung war schlecht. Demokraten hingegen waren relativ zuversichtlich, wenn auch nicht so zuversichtlich wie Republikaner heute.
Die Trennung entlang der politischen Linie ist schon einmalig. Sie zeigt die tiefen Gräben innerhalb der USA. Dieser Graben verläuft nicht nur entlang der Parteibücher, sondern auch entlang der Einkommen (Grafik 2). Die Stimmung der unteren Einkommensschichten ist generell niedriger als bei höheren Einkommensschichten.
Zuletzt hellte sich die Stimmung im unteren Drittel jedoch deutlich auf. Der Aufschwung scheint nun auch am unteren Rand anzukommen. Interessanterweise sackt die Stimmung bei Vielverdienern ab. Sie machen sich vor allem um das Thema der Zölle sorgen.
Die Stimmung unter Geringverdienern ist so gut wie seit fast 20 Jahren nicht mehr. Das ist schon bemerkenswert. Sie verdienen nicht wirklich mehr als früher. Viele verdienen real sogar weniger. Dafür aber ist die Arbeitslosigkeit stark zurückgegangen. Die Rate ist so niedrig wie seit 30 Jahren nicht mehr.
Die Eintrübung im mittleren und oberen Drittel der Einkommensklassen wird durch das untere Drittel mehr als wettgemacht. Der Gesamtindex erreicht im März ein neues Hoch in dem seit 2009 anhaltenden Aufschwung (Grafik 3). Das ist auch für den Aktienmarkt gut. Es gibt eine hohe positive Korrelation.
Wirtschaftlich sind allerdings die oberen Einkommensschichten wichtiger. Sie stemmen mehr als die Hälfte der Konsumausgaben. Eine Eintrübung hier hat einen negativen Effekt auf den Großteil der Konsumausgaben. Selbst wenn Geringverdiener mehr ausgeben, ist es absolut betrachtet nicht ausreichend, um geringeren Konsum der oberen Schichten abzufangen.
Dies deutet im ersten Quartal 2018 tendenziell daraufhin, dass sich die wirtschaftliche Dynamik abschwächt, obwohl die Stimmung blenden ist. Gegenwind für Aktien gibt es noch nicht. Die Stimmung derjenigen, die viel Einkommen und Vermögen haben, ist ja immer noch relativ hoch. Kritisch wird es erst, wenn hier eine nachhaltige Trendwende stattfindet.
Diese Trendwende kann stattfinden, wenn die USA einen wirtschaftlichen Alleingang wagen und sich vom Rest der Welt zunehmend abkapseln. Das gefährdet zwar nicht notwendigerweise das Einkommen, aber das Vermögen (Aktien dürften fallen und das Vermögen vermindern). Trotz oberflächlich guter Zahlen sind die USA gerade am Scheideweg. Daran ändert auch die Euphorie des unteren Einkommensdrittels nichts.
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