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10:03 Uhr, 21.12.2006

Konsum drückt Wirtschaftswachstum

Eine im Vergleich zu 2006 relativ verhaltene Entwicklung der Konjunktur erwartet die W&W Asset Management GmbH im Jahr 2007 in Deutschland. Dabei spiele die höhere Mehrwertsteuer eine gewichtige Rolle, die den Konsum deutlich drücken könnte. Doch auch ohne diesen speziellen Effekt bleibt nach Auffassung der W&W AM die Konsumnachfrage in Deutschland das wichtigste Hemmnis eines dynamischeren Wachstums.

Werden Konsumnachfrage und gesamtwirtschaftliche Bruttolohnsumme, die Summe aller in Deutschland ausgezahlten Löhne, einander gegenübergestellt, zeige sich nämlich zwischen beiden ein enger Zusammenhang. Das heißt, eine spürbare Belebung der Konsumnachfrage setzt einen entsprechenden Anstieg der Bruttolohnsumme - entweder über kräftige Lohnsteigerungen oder eine deutliche Zunahme der (Vollzeit-) Beschäftigten - voraus. Hohe Lohnzuwächse sind nach Meinung der W&W AM nicht nur unwahrscheinlich, sondern würden im Gegenzug das Exportgeschäft belasten. Eine nennenswerte Zunahme der Beschäftigung erscheine angesichts der Verlagerung von Arbeitsplätzen in Billiglohnländer unrealistisch. Zwar zeichne sich derzeit ein leichter Anstieg der Löhne ab, der auch 2007 Bestand haben sollte, doch bewege er sich im niedrigen einstelligen Prozent-Bereich – zu wenig für ein dynamisches Wachstum in Deutschland. Für 2007 erwartet die W&W AM daher einen Anstieg des deutschen Bruttoinlandsprodukts um 1,75 Prozent, in der Europäischen Währungsunion um 2 Prozent.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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