Konjunkturelle Verstetigungen und Anzeichen von Bodenbildungen mehren sich...
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Der Euro eröffnet heute bei 1.3310, nachdem in Fernost Höchstkurse bei 1.3346 markiert wurden. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 99.45. In der Folge notiert EUR-JPY bei 132.35, während EUR-CHF bei 1.5110 oszilliert.
Die letzten Tage lieferten eine Reihe von Wirtschaftsdaten, die in der Gesamtheit das Thema Bodenbildung der konjunkturellen Lage unterfüttern.
Darüber hinaus kommt es auch zu strukturellen Veränderungen, die das Ziel haben, die Stabilität von Teilen des Finanzsystems deutlich zu befördern. An dieser Stelle ist der "Chiang Mai Deal" zu thematisieren. Die "Association of Southeast Asian Nations" (Japan, China, Südkorea, Hongkong und weitere 10 Nationen der Region) wird einen gemeinsamen Devisenreservenpool per Ende 2009 gründen (so genannter Chiang Mai Deal), um damit das Vertrauen von Investoren in die Region positiv zu beeinflussen. (Japan 38,4 Mrd. USD, China 38,4 Mrd. USD, Korea 19,2 Mrd. USD, Hongkong 4,2 Mrd. USD, Rest durch die 10 anderen Nationen).
Auch der US-Bankenstresstest kann grundsätzlich in dieser Kategorie aufgenommen werden. Ausreichende Kapitalerhöhungen sind zwingend erforderliche Maßnahmen, um die Realwirtschaft positiv zu unterstützen.
Wenden wir uns den Veröffentlichungen seit 30. April 2009 zu:
* Die deutsche Arbeitslosenrate legte per April auf saisonal bereinigter Basis von zuvor 8,1% auf 8,3% zu.
* Die Arbeitslosenquote der Eurozone erhöhte sich per März von zuvor 8,7% auf aktuell 8,9%.
* Die US-Arbeitslosenerstanträge sanken von zuvor 645.000 auf 631.000 per aktueller Berichtswoche. Das Niveau signalisiert weiterhin Rezession am US-Arbeitsmarkt.
* Die persönlichen Einkommen sanken per März unerwartet in den USA um 0,3%. Im Jahresvergleich ergab sich damit ein Anstieg um 0,3% nach zuvor 1,0%. Ausgaben sanken um 0,2%. Im Jahresvergleich stellte sich hier eine Abnahme um 0,9% nach zuvor -0,1% ein.
* Der Einkaufsmanagerindex aus Chicago legte per April nachhaltig von zuvor 31,4 auf 40,1 Punkte zu. Die Subindices spiegelten diesen Anstieg überwiegend.
* Der "Kansas City Fed Manufacturing Survey" lieferte einen signifikanten Anstieg von zuvor -21 auf -6 Punkte und markierte damit das höchste Niveau seit August 2008.
* Der US-Automobilabsatz sank per April nach dem unerwartet starken Anstieg im Vormonat von zuvor annualisiert 9,8 auf 9,3 Mio. Kraftfahrzeuge.
* Das US-Verbrauchervertrauen nach Lesart der Uni Michigan verzeichnete einen unerwartet nachhaltigen Anstieg von 57,3 auf 65,1 Zähler. Sowohl die Bewertung der aktuellen Lage mit einem Anstieg von 63,3 auf 68,3 Punkte als auch die Erwartungskomponente mit einer Zunahme von 53,5 auf 63,1 Zähler trugen zu dem Ergebnis bei. Damit wurde der höchste Stand seit September 2008 erreicht.
* Der ISM-Index per April legte unerwartet stark von zuvor 36,3 auf 40,1 Punkte zu. Die Subindices spiegelten diesen Anstieg umfänglich. Besonders positiv stachen der Auftragsindex mit einer Zunahme von 41,2 auf 47,2 Punkte als auch der Anstieg des Beschäftigungsindex von zuvor 28,1 auf 34,4 Punkte ins Auge.
* Die "Factory Orders" enttäuschten per März mit einem Rückgang um 0,9%. Die Prognose war bei -0,6% angesiedelt. Darüber hinaus wurde der Anstieg des Vormonats von +1,8% auf +0,7% nach unten revidiert. Damit konterkarieren die "Factory Orders" das positive Bild aus den Einkaufsmanagerindices ein Stück weit. Dabei ist jedoch zu berücksichtigen, daß die Einkaufsmanagerindices die Lage per April abbilden und damit eine zeitliche Inkongruenz zu den "Factory Orders" per März vorliegt.
Bezüglich der heute anstehenden Daten verweisen wir auf die unten angeführte Datenbox. Wir werden uns morgen dezidiert mit den Ergebnissen beschäftigen.
Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den Euro favorisiert. Erst ein Unterschreiten der Unterstützungszone bei 1.3100 - 30 neutralisiert den positiven Bias.
Viel Erfolg!
© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Bremer Landesbank
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