Fundamentale Nachricht
14:30 Uhr, 20.10.2015

Kommt jetzt doch keine QE-Ausweitung?

Die EZB hat Hoffnungen auf eine baldige Ausweitung ihres QE-Programms einen Dämpfer erteilt. Nach einer EZB-Umfrage unter den Geschäftsbanken haben die Anleihenkäufe bereits zu einer Ankurbelung der Kreditvergabe in der Eurozone beigetragen.

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Die milliardenschweren Anleihenkäufe im Rahmen des QE-Programms der Europäischen Zentralbank (EZB) haben in den vergangenen Monaten zu einer Ankurbelung der Kreditvergabe in der Eurozone beigetragen. Das geht aus einer EZB-Umfrage unter den Geschäftsbanken zu den Kreditbedingungen im dritten Quartal hervor. Demnach wurden die Kreditbedingungen bei Unternehmenskrediten in den vergangenen drei Monaten stärker gelockert als in der letzten Umfrage erwartet worden war. Bei Hypothekenkrediten an Privatpersonen kam es allerdings zu einer Straffung der Kreditbedingungen.

Befragt nach den Auswirkungen des QE-Programms geben die Banken weiter an, dass die zusätzliche Liquidität zu einer Ausweitung der Kreditvergabe verwendet werde. Das QE-Programm habe netto zu einer Lockerung der Kreditstandards (insbesondere bei Bedingungen und Konditionen) geführt. Am stärksten habe sich der Lockerungseffekt bei Unternehmenskrediten gezeigt.

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Nachdem sich die Kreditvergabe an den privaten Sektor jahrelang rückläufig entwickelt hatte, wächst das Kreditvolumen inzwischen wieder, wie die offiziellen Statistiken der EZB zeigen (siehe Grafik).

Die Ergebnisse der EZB-Umfrage dürften Hoffnungen auf eine baldige Ausweitung des QE-Programms einen Dämpfer erteilen. Noch am Montag hatte eine Bloomberg-Umfrage gezeigt, dass mehr 80 Prozent der befragten Volkswirte eine Ausweitung des QE-Programms noch in diesem Jahr erwarten. Allerdings hatte nur eine kleine Minderheit bereits für die EZB-Ratssitzung am kommenden Donnerstag mit weiteren Maßnahmen gerechnet. Die Mehrheit ging davon aus, dass die EZB erst im Dezember einer Ausweitung ihrer Wertpapierkäufe verkünden dürfte.

Die Wahrscheinlichkeit für eine weitere Lockerung der Geldpolitik in den kommenden Monaten dürfte durch die Umfrage zu den Kreditbedingungen eher abgenommen haben. Die EZB könnte durch die Ergebnisse der Umfrage darin bestärkt werden, zunächst abzuwarten, ob auch die Inflationsrate wieder anzieht, bevor eine Ausweitung des QE-Programms beschlossen wird.

Seit März 2015 kauft die EZB mit einem monatlichen Volumen von 60 Milliarden Euro Staatsanleihen und andere Wertpapiere, um so Inflation und Konjunktur anzukurbeln und eine gefährliche Deflationsspirale aus sinkenden Preisen und nachlassender wirtschaftlicher Aktivität zu verhindern. EZB-Präsident Mario Draghi und andere Mitglieder des EZB-Rats hatten in den vergangenen Monaten wiederholt angedeutet, dass Volumen, Dauer und Zusammensetzung des QE-Programms angepasst werden könnten, wenn dies notwendig werden sollte.

Während die Kreditvergabe durch die lockere Geldpolitik der EZB inzwischen wieder angekurbelt werden konnte, ist der erhoffte Effekt auf das Preisniveau bisher ausgeblieben. Im September war die Inflationsrate in der Eurozone wieder in den negativen Bereich gerutscht.

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3 Kommentare

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  • S_o_r_o_s
    S_o_r_o_s

    "Befragt nach den Auswirkungen des QE-Programms geben die Banken weiter an, dass die zusätzliche Liquidität zu einer Ausweitung der Kreditvergabe verwendet werde"

    Mit der EZB Kohle werden keine Kredite gewährt, sondern damit wird heftigst am Aktienmarkt gezockt. Dax Chart einblenden und sofort sieht man, wo die EZB Gelder stecken :)

    Soviel Kredit kann niemand aufnehmen wie momentan in die Märkte fließt.

    Naja, irgendwie müssen sich die Banken ja sanieren.

    18:59 Uhr, 20.10.2015
  • kingkong007
    kingkong007

    Bald ist wieder Karneval.

    Da werden immer Süsigkeiten vom Wagen geworfen.

    Das wäre doch was für unsere EZB Pappnasen.

    Ein paar Säcke mit Steuergeldern, kommt eh nicht drauf an.

    Aber für den Abend hätten sie reichlich Fans

    16:41 Uhr, 20.10.2015
  • bembes
    bembes

    Hoffentlich werden die EZB-Banker mal vernünftig und tun nichts. In Deutschland geht die Altersverosorge der zukünftigen Renten den Schornstein hoch. Wer erstattet dies..den Bürgern ..?? Die Regierung hat Geld für alles .....keine Steuerreform vor 5 Jahren und jetzt haben wir locker 10 Milliarden Euro für die Super-Flüchtlinge, welche der Arbeitsmarkt so dringend benötigt. Daimler hat 30 Praktikanten-Plätze geschaffen und macht damit auch noch Reklame. Das böse Erwachen wir noch folgen.

    Von den 1 bis 1,5 Mio Flüchtlichen bekommen max. 100.000 in den nächsten 3 Jahren einen Arbeitsplatz und alle anderen, auch noch die 5 Mio. Famlienzuwanderer müssen wir natürlich finanzieren. Deutschland lebe hoch !!!!!!

    Die Steuern und Sozialabgaben werden in der Folge auch steigen auch wenn MUTTI "Merkle" heute uns etwas anderen vormachen will !!!!!!

    Vielleicht melden sich die "Gutbürger" freiwillig und bezahlen dies dann alles !!!!

    14:55 Uhr, 20.10.2015

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Über den Experten

Oliver Baron
Oliver Baron
Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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