Kommentar zum Handelsblattartikel: "Propheten des Weltuntergangs finden kein Echo"
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Erwähnte Instrumente
Aktuelle Goldpreisentwicklung
Der Goldpreis gibt im gestrigen New Yorker Handel unter größeren Schwankungen von 1.087 auf 1.083 $/oz nach. Heute morgen stabilisiert sich der Goldpreis im Handel in Sydney und Hongkong und notiert aktuell mit 1.085 $/oz um etwa 9 $/oz unter dem Vortagesniveau. Die Goldminenaktien entwickeln sich weltweit seitwärts und deuten kurzfristig eine stabile Entwicklung des Gesamtmarkts an.
Die Weltfinanz-, Weltwirtschafts- und Weltsozialkrise
Handelsblatt: "Propheten des Weltuntergangs finden kein Echo". Auszüge aus dem Artikel: "Von verkrachten Aussteigern über schrullige Vermögensverwalter bis hin zu hochangesehenen Wissenschaftlern sind die verschiedensten Figuren dabei". "Es ist die Zeit der Untergangspropheten. Sie sagen Schlimmes voraus. Doch Profis nehmen ihre Szenarien nicht ernst".
In einem Teil des Artikels wird auf die Lehre von Ludwig von Mises hingewiesen, die der Österreichischen Schule der Nationalökonomie zugerechnet wird. Die Lehre von von Mises sieht die Ursachen der immer wieder aufkommenden Krisen in einer verfehlten Geldpolitik, die zu Fehlallokationen von Ressourcen und nach dem Platzen von spekulativen Blasen letztlich in eine inflationäre Katastrophenhausse führt. Von Mises (1881 bis 1973), damals ein hochangesehener Wissenschaftler, hat diese Theorie in den 20er Jahren des 19. Jahrhunderts entwickelt und die damalige Weltwirtschaftkrise vorausgesagt. Viele Analysten und Marktbeobachter, die diese Lehre als Grundlage für ihre Entscheidungen nutzen, konnten das Platzen der US-Immobilienblase und die aktuellen Finanzkrise ebenfalls voraussagen. Unter vielen anderen habe ich in einem Vortrag auf der Edelmetallmesse in München im November 2005 folgende Zitate veröffentlicht (s. auch www.goldhotline.de, Vorträge).
"Die Systemkrise im Finanzsektor in Japan, den USA und Europa kann nicht ohne größere Turbulenzen überwunden werden. Vor allem wird es anhaltendes Probleme bei Banken und Versicherungen geben."
"Immobilienblase. Marktwert der Immobilien verdoppelt sich innerhalb von 5 Jahren auf 70.000 Mrd $."
"Investmentbanken können jederzeit wegen Fehlspekulationen bei Derivaten in Konkurs gehen."
"Ausdrückliche Warnung vor Investitionen in Zertifikaten. Zertifikate sind Bankschuldverschreibungen. Es besteht kein Schutz bei einer Bankenpleite im Fall einer weltweiten Finanzkrise".
"Es sind bislang nur 0,3 % des Privatvermögens in Gold investiert worden, so dass gerade im Hinblick auf eine Systemkrise im Finanzsystem ein gewaltiger Nachholbedarf besteht."
Für diese Zitate gibt es hunderte Zeugen. Sie wurden in verschiedenen Interviews auf n-tv und bloomberg tv aufgezeichnet. Es sind keine Prognosen eines einzelnen, sondern Ableitungen auf der Basis einer soliden Wirtschaftstheorie, die von einer Vielzahl von Marktbeobachtern geteilt wurden und werden. Auf der Basis dieser Lehre habe ich zum Jahresbeginn steigende Preise für Edelmetalle, Rohstoffe/Öl, Aktien und Immobilien vorausgesagt.
Der Artikel im Handelsblatt diskreditiert die Lehre von von Mises mit der Überschrift: "Propheten des Untergangs finden kein Echo" und mit Aussagen wie: "20.000 Dollar soll das Gold eines Tages kosten, glauben selbst ernannte Hellseher". Das ist kein seriöser Journalismus.
Dagegen lässt das Handelsblatt die bislang richtigen Vorhersagen auf der Basis der Lehre von von Mises ausgerechnet von Joachim Goldberg von Cognitrend mit der unverschämten Bemerkung kommentieren: "Sie wollen zuallererst auffallen". Zur Erinnerung hat der Partner von Joachim Goldberg, Gianni Hirschmüller, am 22. Januar 2001 bei einem Goldpreis von 260 $/oz in einem Interview auf n-tv auf die Frage inwieweit Gold für private Anleger geeignet ist, geantwortet: "…gar nicht" … "weiterhin Finger weg".
Aufschlussreich und entlarvend ist vor allem der Schlusssatz des Artikels: "Die Notenbanken haben heute andere Instrumente und aus der Geschichte gelernt".
Diesen Satz haben ernsthafte Warner vor der aktuellen Finanzkrise in den letzten Jahren tausendfach als Gegenargument gehört und gelesen. Er ist absolut falsch, inhaltsleer und vor dem Hintergrund der aktuellen, nicht vorhergesehenen aktuellen Finanzkrise geradezu lächerlich.
Die Zentralbanken können auch heute nur Blasen aufblasen und den Wohlstand umverteilen. Welches Instrument haben sie denn, außer den Zins künstlich zu manipulieren und die Fehlallokation von Finanzmitteln zu provozieren? Was haben sie denn aus der Geschichte gelernt, um die aktuelle Finanzkrise vorhersagen und vermeiden zu können? Wenn die Zentralbanken vor der aktuellen Finanzkrise nicht gelernt hatten, warum soll es dann vor der nächsten Finanzkrise anders sein?
Zusammenfassung: Ludwig von Mises ist kein "Prophet des Untergangs", sondern hat eine belastbare wissenschaftliche Lehre entwickelt, die Finanzkrisen erklären und vorhersagen kann. Die Umsetzung der Lehre von von Mises würde in ein stabiles Finanzsystem mit inflationsfreiem und verschuldungsfreien Wachstum führen und die Zentralbanken und Investmentbanken entmachten. Dagegen führt uns die allgemeine Gläubigkeit an die Irrlehre von Keynes geradezu blind in die nächste Finanzkrise. Die Anhänger der Lehre von Keynes konnten und können Finanzkrisen nicht vorhersagen und leben von unbelegten Behauptungen wie: "Die Notenbanken haben heute andere Instrumente und aus der Geschichte gelernt". Die Lehre von Keynes überlebt vor allem deshalb, weil sie den Regierungen die Umverteilung von Wohlstand legitimiert und nicht weil mit ihr Krisen verhindert oder Wirtschaftswachstum geschaffen werden können. Dies ist auch der Grund, warum die Lehre von von Mises von den Zentralbanken, den Investmentbanken (den Hauptprofiteuren der aktuellen Wohlstandsumverteilung), den Regierungen und den von diesen Institutionen abhängigen "Wissenschaftlern" so vehement bekämpft wird. Die Frage ist nur, durch wie viele Finanz- und Wirtschaftskrisen die Bevölkerung noch gehen muss, bis sie dies durchschaut und endlich die Einführung eines soliden Finanzsystems fordert.
Die Edelmetallmärkte
Auf Eurobasis gibt der Goldpreis weiter nach (aktueller Preis 24.502 Euro/kg, Vortag 24.627 Euro/kg). Langfristig befindet sich der Goldpreis im Haussetrend in Richtung unserer neuen vorläufigen Zielmarke von 1.600 $/oz. Aufgrund der fundamentalen Verfassung des Goldmarktes halten wir eine Umkehr des langfristigen Aufwärtstrends praktisch für ausgeschlossen. In der kommenden Inflationsphase (Crack-up-Boom, Beschreibung in der Zeitschrift "Smart-Investor", Ausgabe April 2009 wird der Zielkurs des Goldpreises deutlich angehoben werden müssen.
Silber stabilisiert sich (aktueller Preis 17,00 $/oz, Vortag 17,03 $/oz). Platin fällt weiter zurück (aktueller Preis 1.395 $/oz, Vortag 1.416 $/oz). Palladium bricht stärker ein (aktueller Preis 355 $/oz, Vortag 364 $/oz). Die Basismetalle entwickeln sich in engen Grenzen seitwärts.
Der New Yorker xau-Goldminenindex verbessert sich um 0,3% oder 0,5 auf 166,0 Punkte. Bei den Standardwerten zieht Yamana 2,4% an. Bei den kleineren Werten gewinnen Novagold 7,1% und Anatolia 3,8%. Yukon-Nevada fallen 6,5%, MDN Gold 3,7% und CGA Gold 3,4% zurück. Die Silberwerte zeigen sich wenig verändert.
Die südafrikanischen Werte entwickeln sich im New Yorker Handel wenig verändert. DRD Gold gibt 3,4% nach.
Die australischen Goldaktien entwickeln sich heute morgen uneinheitlich. Bei den Produzenten verbessern sich Apex 9,7%, Hill End 4,8% und Focus 3,2%. Bendigo geben 3,9% und Troy 3,5% nach. Bei den Explorationswerten erholen sich Catalpa 11,1% und A1 Minerals 6,7%. Crescent geben 6,8% und Arc 5,7% nach. Die Basismetallwerte zeigen sich wenig verändert.
Stabilitas Pacific Gold+Metals Fonds (WKN: A0ML6U)
Der Stabilitas Pacific Gold+Metals Fonds wird vom Internetdienst "Das Investment.Com" als bester Goldminenfonds 2009 vorgestellt.
Der Beitrag kann auch über www.goldhotline.de unter Stabilitas Pacific abgerufen werden.
Der Fonds gibt um 2,1% auf 91,25 Euro nach und behauptet sich mit einem Jahresgewinn von weit über 100% weiterhin als einer der 3 erfolgreichsten von 38 in Deutschland notierten Goldminenfonds.
Die besten Fondswerte sind heute die australischen Catalpa (+11,1%), Apex (+9,7%) und A1 Minerals (+6,7%), deren Kursanstiege sich wegen der geringen Gewichtung aber nicht wesentlich auf den Fondspreis auswirken werden. Insgesamt dürfte sich der Fonds heute mit dem Markt seitwärts entwickeln.
In der Auswertung zum 30.11.09 verzeichnet der Fonds einen Gewinn von 16,3% auf 95,60 Euro und kann den xau-Vergleichsindex (+15,1%) erneut schlagen. Seit dem Jahresbeginn entwickelte sich der Fonds damit in 9 von 11 Monaten besser als der Vergleichsindex. Der Jahresgewinn beläuft sich zum 30.11.09 auf 132,9% während der Vergleichsindex um 38,1% zulegen konnte. Das Fondsvolumen erhöht sich im Jahresverlauf durch die Kursgewinne und Zuflüsse von 2,5 auf 11,0 Mio Euro. Die aktuellen Fondsdaten und ein aktueller Marktkommentar sind auf den Seiten der www.goldhotline.de abrufbar.
Gewinnentwicklung seit Januar 2009
Januar: +18,6% (xau-Index +9,2%)
Februar: +17,1% (xau-Index -2,9%)
März:+11,2% (xau-Index +8,0%)
Bester Goldminenfonds im Märzquartal 2009
April: +2,5% (xau-Index -10,6%)
Mai: +13,6% (xau-Index +24,7%)
Juni: -5,2% (xau-Index -12,4%)
Bester Goldminenfonds im 1. Halbjahr 2009
Juli: +1,3% (xau-Index +5,2%)
August: +4,9% (xau-Index -1,6%)
September: +13,1% (xau-Index +10,1%)
Oktober: +3,2% (xau-Index -5,8%)
November. +16,3% (xau-Index +15,1%)
Bis zu den Höchstkursen aus dem Vorjahr verbleibt noch ein Kurspotential von etwa 40% und bis zu den Zielkursen ein Kurspotential von etwa 170%. Ziel des Beraters Martin Siegel ist es, den Fonds durch Investments in fundamental unterbewertete mittelgroße und kleinere Werte im Laufe der aktuellen Hausse als einen der führenden Goldminenfonds in den Jahren 2009 bis 2012 zu etablieren.
Hinweis: Sie können den Stabilitas Pacific Gold+Metals Fonds ohne Ausgabeaufschlag erwerben. Weitere Informationen zum Kauf des Fonds finden Sie auf: mg-finance.de.
Westgold
Unsere Edelmetallhandelsfirma Westgold (www.westgold.de) verzeichnet am Dienstag trotz der anstehenden Weihnachtsfeiertage ein durchschnittlich hohes Handelsvolumen. Dabei erreichten uns einige sehr umfangreiche Einzelorders. Die Verkaufsneigung bleibt mit etwa 1 Verkäufer auf 10 Käufer niedrig. Bitte beachten Sie, dass Bestellungen auch über die Feiertage entgegen genommen werden, aber erst ab dem 28. Dezember bestätigt werden. Unsere Preisliste finden Sie auf www.westgold.de.
Analyse
23.12.09 Navigator (AUS, Kurs 0,135 A$, MKP 55,0 Mio A$) meldet für das Septemberquartal (Juniquartal) den Beginn des Probeabbaus im australischen Leonora Projekt. Ab dem Märzquartal 2010 sollen in der Gwalia Verarbeitungsanlage der St Barbara (AUS) 5.000 oz Gold verarbeitet werden. Das Leonora Projekt ist auf eine jährliche Produktion von 53.000 oz über einen Zeitraum von 6 Jahren ausgelegt. Es beinhaltet Ressourcen über 539.000 oz. Die geschätzten Investitionskosten liegen mit 44,8 Mio A$ für das relativ kleine Projekt jedoch sehr hoch, so dass die Verarbeitung wohl nur in der Anlage der St Barbara gewinnbringend durchgeführt werden kann. Der Kauf des Bronzewing Projekts von den Konkursverwaltern der View Gold konnte abgeschlossen werden. Aus dem Projekt sollen über einen Zeitraum von 4 Jahren 355.000 oz Gold gewonnen werden sollen. Bis zum Produktionsbeginn erwartet Navigator Investitionen von insgesamt 30 Mio A$. Die Reserven werden mit 385.000 oz ausgewiesen. Die Ressourcen des Projekts belaufen sich auf 640.000 oz (ohne inferred resources). Navigator hält einen Anteil von 30% am Eastman Zink- und Kupferprojekt mit einer Ressource von 16.000 t Zink (Navigator Anteil). Im Cummings Seltene Erden/Uranprojekt konnte Navigator eine Ressource von 38.500 t Seltene Erden nachweisen. Für das Projekt wird ein Joint Venture Partner gesucht. Am 30.06.09 (31.12.08) stand einem Cashbestand von 3,2 Mio A$ (3,6 Mio A$) eine gesamte Kreditbelastung von 0,5 Mio A$ (0,7 Mio A$) gegenüber. Zum 30.09.09 konnte der Cashbestand auf 7,5 Mio A$ aufgebaut werden.
Beurteilung: Navigator präsentiert sich als kleiner australischer Explorationswert, der die selbst gesteckten Ziele bislang nicht erreicht, mit dem Kauf des Bronzewing Projekts jedoch eine interessante Perspektive aufgebaut hat. Sollte Navigator eine jährliche Produktion von 80.000 oz bei einer Gewinnspanne von 200 A$/oz umsetzen können, würde das KGV auf 3,4 zurückfallen. Für Phantasie könnte das Cummings Seltene Erden Projekt sorgen. Problematisch sind die Vorlaufzeit bis zum Produktionsbeginn und die erforderlichen Finanzierungen des Projekts. Wir reduzieren unser maximales Kauflimit von 0,30 auf 0,20 A$ und unser Kursziel von 1,10 auf 0,60 A$ und stellen Navigator weiterhin zum Kauf.
Empfehlung: Halten, unter 0,20 A$ kaufen, aktueller Kurs 0,135 A$, Kursziel 0,60 A$. Navigator wird fast umsatzlos in Berlin-Bremen notiert (vgl. Kaufempfehlung vom 15.09.09 bei 0,26 A$).
Martin Siegel
www.goldhotline.de
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