Kolumbien - Neues Vertrauen
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Jahrzehnte lang lähmten Bürgerkrieg und Drogenkonflikte die kolumbianische Wirtschaft. Doch inzwischen hat sich die Sicherheitslage erheblich verbessert. Die Aussichten auf einen dauerhaften Aufschwung sind gut.
Die Voraussetzung dafür: Präsident Alvaro Uribe Vélez sollte seine integrative Politik nach innen und die wirtschaftliche Stimulierung fortsetzen können. Das Mandat dafür hat er: Seine Politik hat dem seit vier Jahren regierenden Konservativen vor kurzem einen klaren Wahlsieg beschert.
Wirtschaftszahlen verbessern sich
Die Wirtschaft des lange vom Bürgerkrieg zerrütteten Landes hat in den vergangenen drei Jahren einen vorsichtigen Aufschwung erlebt. 2005 betrug das Wirtschaftswachstum nach Angaben der nationalen Statistikbehörde DANE 5,1 Prozent. Die Inflation ist stabil und dürfte 2006 bei 4,5 Prozent liegen - auf dem niedrigsten Stand seit über 40 Jahren. Die Auslandsverschuldung sinkt und war 2005 mit 31,4 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (39,3 Milliarden US-Dollar) auf einem niedrigen Stand. Der Handelsbilanzüberschuss ist im selben Jahr von 1,1 Milliarden auf 1,39 Milliarden US-Dollar gewachsen.
Anders als in vielen anderen lateinamerikanischen Staaten ist in Kolumbien nicht der Rohstoffsektor Wachstumstreiber Nummer eins. Die wichtigsten Zweige sind die Textil- und Chemieindustrie, die Landwirtschaft und der Bausektor. Letzterer verzeichnete 2005 ein Plus von 12,6 Prozent. Auch Handel und Tourismus legten um 9,2 Prozent zu, während der Bergbau um lediglich drei Prozent wachsen konnte. Rohstoffe bleiben dennoch wichtig: Kolumbien ist weltweit der viertgrößte Produzent von Kohle und Nickel und hat außerdem eine sichere Erdölreserve zwischen 1,54 und 1,84 Milliarden Barrel.
Partnerschaft mit den USA
Wichtigster Handelspartner Kolumbiens sind die USA mit einem Anteil von 40 Prozent an den Exporten.
• Kolumbien ist zweitgrößter Exporteur landwirtschaftlicher Produkte in die USA.
• Und auch sicherheitspolitisch arbeitet Kolumbien eng mit den USA zusammen. Die Amerikaner finanzieren mit dem „Plan Colombia“ die Modernisierung der kolumbianischen Streitkräfte und den Kampf gegen den Kokaanbau. Die verbesserte Sicherheitslage und der wirtschaftliche Aufschwung locken immer mehr ausländische Investoren nach Kolumbien. Die ausländischen Direktinvestitionen sind 2005 nach einer Statistik der UNCTAD um 48 Prozent auf 5,1 Milliarden US-Dollar angestiegen. Brasilien dagegen, das traditionell das meiste internationale Kapital anzieht, verzeichnet im gleichen Zeitraum einen Rückgang um 15 Prozent auf 16 Milliarden US-Dollar.
Konsum stützt die Konjunktur
Ein wichtiger Stützpfeiler für den weiteren Aufschwung ist die Binnenkonjunktur. Kolumbien ist nach Brasilien das bevölkerungsreichste Land Lateinamerikas. Sinkende Arbeitslosigkeit, steigende Kaufkraft und der zunehmende Optimismus der Wirtschaft – auch angesichts der verbesserten Sicherheitslage – könnten dem Aufschwung zusätzlich Schub verleihen.
Befriedung muss sich bewähren
Wichtigster Faktor für die weitere Entwicklung bleibt aber der Fortschritt der Friedensgespräche. So laufen zwar Verhandlungen mit der zweitgrößten Guerilla-Organisation ELN. Die größte Rebellengruppe FARC lehnt dagegen bislang jedes Gesprächsangebot ab. Eine Herausforderung ist auch die Wiedereingliederung der mehr als 40.000 Paramilitärs, die ihre Waffen bereits abgelegt haben.
Mehr Freiheit am Aktienmarkt
Nicht zuletzt wird auch der Aktienmarkt dereguliert: So ist die zwölfmonatige Haltepflicht von Aktien für ausländische Investoren abgeschafft. Die damit verbesserte Liquidität hat Kolumbien zurück in das Blickfeld globaler Investoren gerückt, was für weitere Mittelzuflüsse in den nächsten Quartalen spricht. Zudem ist nach der Kurskorrektur im Mai und Juni der Markt günstiger bewertet und damit attraktiver als zuvor.
Normalerweise schadet ein Putsch einem Land wirtschaftlich, da viele Investoren aus Angst ihr investiertes Kapital abziehen. Nicht so in Thailand. Denn die größten Beschränkungen für die Volkswirtschaft und den thailändischen Markt gingen vom abgesetzten Premierminister Thaksin Shinawatra aus. Jetzt scheint der Weg frei für große Infrastrukturprojekte.
Die Wirtschaft ist der Gewinner
Zunächst dürfte die Wirtschaft von einer verlässlicheren und stabileren Politik und in der Folge von höheren öffentlichen und privaten Investitionen profitieren. Erklärtes Ziel der Interimsregierung ist es auch, den Konflikt mit der muslimischen Bevölkerung im Süden Thailands beizulegen. Darüber hinaus nimmt sie ein höheres Haushaltsdefizit in Kauf, um den Binnenkonsum zu fördern.
Sinkende Zinsen fördern den Konsum
Zudem plant die thailändische Zentralbank in naher Zukunft Zinssenkungen, um insbesondere Anreize für mehr privaten Konsum zu schaffen. Bei einem nominalen Zins von derzeit fünf Prozent und einer Inflationsrate von zwei Prozent ist genügend Raum für einen solchen Zinsschritt.
Zwar waren thailändische Aktien schon bisher im Vergleich der Emerging Markets günstig. Trotzdem gehörten sie in den vergangenen zweieinhalb Jahren mit Blick auf ihre Wertentwicklung eher zu den Schlusslichtern. Seit dem Militärputsch im September diesen Jahres dürfte sich die Situation geändert haben: Wirtschaft und Aktienmärkte dürften sich in den kommenden Jahren gut entwickeln.
Quelle: ABN Amro Asset Management
ABN Amro Asset Management ist die unabhängige Kapitalanlagegesellschaft der ABN Amro Bank. Weltweit beschäftigt ABN Amro Asset Management 1.600 Mitarbeiter in über 24 Ländern, darunter Portfoliomanager und Analysten rund um den Globus. ABN Amro Asset Management verwaltet ein Vermögen von insgesamt 188 Mrd. Euro in Spezialfonds (31. März 2006) und über 500 Publikumsfonds.
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