Analyse
11:00 Uhr, 11.05.2023

KNORR-BREMSE - Gute Umsatzentwicklung, aber die Marge hinkt noch

Dank der guten Nachfrage im asiatischen und nordamerikanischen Markt hat sich der führende Bremsenhersteller im ersten Quartal besser geschlagen als erwartet.

Erwähnte Instrumente

  • Knorr-Bremse AG
    ISIN: DE000KBX1006Kopiert
    Kursstand: 65,320 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • Knorr-Bremse AG - WKN: KBX100 - ISIN: DE000KBX1006 - Kurs: 65,320 € (XETRA)

Der Auftragseingang erreichte in den ersten drei Monaten 2023 mit 2,18 (VJ 2,11) Mrd. EUR einen neuen Rekordwert, so dass sich der Auftragsbestand auf 7,12 (VJ 6,00) Mrd. EUR erhöhte. Der Konzernumsatz stieg von Januar bis März um 14,3 Prozent auf 1,91 (VJ 1,67) Mrd. EUR.

Aufgrund der höheren Kosten für Beschaffung und Logistik fiel der Anstieg beim operativen EBIT mit 5,6 Prozent auf 191,7 (VJ 181,5) Mio. EUR weniger stark aus. Die Marge ging demzufolge auf 10,0 (VJ 10,9) Prozent zurück. Der Quartalsgewinn lag bei 132,5 (VJ 126,1) Mio. EUR. Der Gewinn je Knorr-Bremse-Aktie lag mit 0,77 Euro exakt auf dem Vorjahresniveau.

Im Segment Nutzfahrzeuge kletterte der Auftragseingang um 14,2 Prozent auf 1,18 (VJ 1,03) Mrd. EUR und der Umsatz um 17,7 Prozent auf 1,05 (VJ 0,90) Mrd. EUR. Das operative EBIT stieg überproportional um knapp ein Viertel auf 95 (VJ 76) Mio. EUR, was einer Marge von 9,0 (VJ 8,5) Prozent entspricht. Profitiert hat dieser Geschäftsbereich von der höheren Lkw-Produktion in Europa und Nordamerika. Aber auch im chinesischen Markt konnte eine deutliche Erholung konstatiert werden.

Aufgabe des Russlandgeschäfts belastet

Im margenstärkeren Segment Schienenfahrzeuge ging der Auftragseingang um 7,4 Prozent auf 1,0 (VJ 1,08) Mrd. EUR zurück. Der Umsatz stieg zwar um 10,3 Prozent auf 855 (VJ 775) Mio. EUR, das operative EBIT wies jedoch einen Rückgang um 8,2 Prozent auf 112 (VJ 122) Mio. EUR auf. Die Marge reduzierte sich demzufolge auf 13,1 (VJ 15,7) Prozent. Geschuldet war der Rückgang vor allem dem Wegfall des Russlandgeschäfts. Für den weiteren Jahresverlauf rechnet das Management wieder mit einem Anstieg bei Ergebnis und Marge. In puncto Innovation vermeldet Knorr-Bremse den Test der Digitalen Automatischen Kupplung (DAK) bei Güterzügen in Schweden. Die DAK wird als Schlüsselinnovation gesehen für die Automatisierung des Schienengüterverkehrs.

Der operative Cashflow verbesserte sich zwar auf minus 137,0 (VJ minus 189,6) Mio. EUR, war jedoch aufgrund des anhaltenden Vorratsaufbaus zur Sicherstellung der Lieferfähigkeit nach wie vor deutlich negativ. Der freie Cashflow lag bei minus 198,9 (VJ minus 231,3) Mio. EUR. Die finanziellen Mittel betrugen zum Quartalsende 0,93 (VJ 1,08) Mrd. EUR. Bis zum Jahresende wird mit einem Rückgang des Working Capitals und einem positiven freien Cashflow zwischen 350 und 550 Mio. EUR gerechnet.

Den Ausblick hat der Vorstand bestätigt. Der Konzernumsatz soll vom Vorjahreswert 7,15 Mrd. EUR auf 7,30 bis 7,70 Mrd. EUR ansteigen. Die operative EBIT-Marge wird zwischen 10,5 und 12,0 Prozent verortet nach 11,1 Prozent im letzten Jahr.

Fazit: Trotz der positiven Kursentwicklung der Knorr-Bremse-Aktie in den letzten Monaten notiert das Papier immer noch weit unter seinem Hochstand von 116 Euro im Jahr 2021. Damals erzielte das Unternehmen mit 13,5 Prozent aber auch noch deutlich höhere Margen. Mit einem erwarteten 2024er-KGV von ca. 17 halte ich die Aktie aktuell für ausreichend bewertet.

Jahr 2022 2023e* 2024e*
Umsatz in Mrd. EUR 7,15 7,51 7,81
Ergebnis je Aktie in EUR 3,03 3,47 3,93
KGV 22 19 17
Dividende je Aktie in EUR 1,45 1,75 1,92
Dividendenrendite 2,19 % 2,64 % 2,90 %

*e = erwartet

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Über den Experten

Reinhard Hock
Reinhard Hock
Finanzmarktanalyst

Reinhard Hock ist seit über 25 Jahren an der Börse aktiv. Sein Interesse für die Finanzmärkte wurde während der Ausbildung zum Bankkaufmann geweckt. Später arbeitete er mehrere Jahre an der Börse Stuttgart und war dann jahrelang als freiberuflicher Redakteur mit dem Schwerpunkt Berichterstattung über Hauptversammlungen tätig. Dabei hat er sich ein umfassendes Wissen im Nebenwertebereich aufgebaut. Seit Oktober 2022 ist er bei stock3 für Fundamentalanalysen zuständig.

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