Kommentar
11:55 Uhr, 03.01.2011

Klartext Medienkritik: Alles ist FALSCH

Einen bemerkenswerten Beitrag hat Münchens Oberbürgermeister Christian Ude im ZEIT Magazin veröffentlicht. Meines Erachtens waren diese klaren Worte längst überfällig. Medienschelte vom Feinsten.

O-Ton Ude: "Zurzeit ist es einfach angesagt, Politiker dem allgemeinen Gespött auszuliefern, als Volltrottel, die alles falsch machen"

"Warum dokumentieren Zeitungen zum Jahresende nicht, wo sie überall mit ihren Vorhersagen und Empfehlungen danebenlagen? Das hätte in letzter Zeit eine reiche Ernte gegeben!"

"Gut 15 Jahre lang haben sie nicht nur im Wirtschaftsteil unisono gefordert, endlich »weniger Staat« zu wagen, Finanzmärkte zu entfesseln, Regeln und Kontrollen fallen zu lassen und der Allwissenheit des Marktes zu vertrauen. Selten gab es eine derartige Uniformität des Denkens wie bei den Huldigungen des marktradikalen Zeitgeistes in sämtlichen Wirtschaftsteilen der Republik. In bestürzender Eintracht mit Nationalökonomen und Wirtschaftskapitänen verlangten und unterstützten die Wirtschaftsredakteure all jene Reformen, die dann den Zusammenbruch des Bankensektors ermöglichten. Kaum war die Finanzkrise ausgebrochen, mussten sie ihre Plädoyers für Deregulierung aus dem Netz nehmen und in ihren alten Kommentaren nach kritischen Halbsätzen suchen, mit denen man sich heutzutage noch sehen lassen kann. Kaum hatten sie das Ausmaß der Krise begriffen, malten sie einen mehrjährigen Niedergang an die Wand – und stehen jetzt verdattert sinkenden Arbeitslosenzahlen und steigenden Steuereinnahmen gegenüber. Warum macht die Wirtschaft nie, was die Zeitung vorschreibt?"

Den vollständigen Artikel können Sie hier nachlesen : http://www.zeit.de/2011/01/Fehler-Ude?page=1

Ich kann Udes Kritik gut nachvollziehen. Etwas weniger Selbstherrlichkeit einiger scheinbar professioneller Medien wäre nicht schlecht. Anspruch auf Wahrheit, Anspruch auf "Richtigkeit", Anspruch auf Objektivität ? Was ist das schon. Dazu anbei eine beeindruckende Grafik.

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Über den Experten

Harald Weygand
Harald Weygand
Head of Trading

Harald Weygand entschied sich nach dem Zweiten Staatsexamen in Medizin, einer weiteren wirklichen Leidenschaft, dem charttechnischen Analysieren der Märkte und dem Trading, nachzugehen. Nach längerem, intensivem Studium der Theorie ist Weygand als Profi-Trader seit 1998 am Markt aktiv. Im Jahr 2000 war er einer der Gründer der stock3 AG und des Portals www.stock3.com. Dort ist er für die charttechnische Analyse von Aktien, Indizes, Rohstoffen, Devisen und Anleihen zuständig. Über die Branche hinaus bekannt ist der Profi-Trader für seine Finanzmarktanalysen sowie aufgrund seiner Live-Analysen auf Anlegerveranstaltungen und Messen.

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