Klage: Chevron soll vom brasilianischen Markt abgeschnitten werden
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Rio de Janeiro (BoerseGo.de) – Die Ölpest vor der brasilianischen Küste hat für die verantwortlichen Ölkonzerne Chevron und Transocean ein juristisches Nachspiel. Die zuständige Staatsanwaltschaft im brasilianischen Bundesstaat Rio gab am Donnerstag bekannt, dass sie die beiden Unternehmen auf eine Strafzahlung in Höhe von elf Milliarden US-Dollar verklagt. Zudem soll den beiden Firmen die Marktaktivität in Brasilien untersagt werden. Bei Zuwiderhandlung fordert die Anklagebehörde Strafen in Tagessätzen von 500 Millionen Reais (205 Mio. Euro).
Die Staatsanwaltschaft begründete ihren Schritt mit Versäumnissen und Fehlverhalten beider Firmen. Sowohl Chevron als auch Transocean sind laut der Klageschrift nicht in der Lage gewesen, die durch das Leck entstandenen Schäden zu kontrollieren. Dies zeuge von schlechter Planung und einem fehlenden Umweltmanagement bei den Unternehmen.
Nach Chevron-Angaben waren nach dem 9. November rund 2400 Barrel (je 159 Liter) Öl durch das Bohrloch ins Meer rund 370 Kilometer vor der Küste ausgetreten. Die Regierung in Brasilia schätzt die Menge auf rund 5000 Barrel. Chevron hatte die Verantwortung für die Ölpest übernommen und war von den Behörden bereits zu einer Strafzahlung von 28 Millionen Dollar verpflichtet worden. Nun zeigte sich der texanische US-Ölkonzern überrascht und teilte mit, er sei noch nicht formell über die neue Anklage der Staatsanwaltschaft informiert worden. Man habe aber nach dem Unfall das Leck binnen vier Tagen schließen können.
Sollte in Brasilien ein Gericht die Klage zulassen und den Forderungen stattgeben, wäre dies für Chevron ein schwerer Schlag ins Kontor. Die Öllagerstätten in brasilianischen Hoheitsgebieten gelten als (mit) die größten der Welt.
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