Kommentar
22:15 Uhr, 12.06.2019
Aurubis feuert Vorstandschef - Varta kündigt Kapitalerhöhung an
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- Preisdruck in den USA entschärft sich
- Musk jazzt Tesla-Aktie hoch
- Handelskonflikt: Trump schießt erneut gegen China
- Villeroy de Galhau: EZB kann weiter lockern
- Axel Springer senkt Umsatz- und Ergebnisprognose
- Nordex zieht Auftrag über 93 MW aus Spanien an Land
- KKR bietet 63 Euro je Axel Springer-Aktie
- Absatzrückgänge bei Daimler und VW
- VW steigt bei Roboterauto-Firma Aurora aus
- Querelen zwischen Nissan und Renault
- Audi ruft alle E-Tron zurück - Brandgefahr
DAX (Stand: 17:45 Uhr) & Wall Street
- Nach der mehrtägigen Erholung hat der deutsche Aktienmarkt am Mittwoch wieder Kursverluste verzeichnet. Der DAX beendete den Handel mit einem Minus von 0,33 Prozent bei 12.115,68 Punkten. Ein neuer Angriff des US-Präsidenten im Handelskrieg gegen China hat die Stimmung der Anleger getrübt. Trump hatte erneut in Richtung Peking gedroht und gesagt, man habe einen Deal gehabt, aber China sei zurückgewichen. Wenn Peking nicht wieder zurückkomme zu diesem Deal, dann habe er kein Interesse mehr an einem Abkommen. Die Folge: die Anleger ziehen sich von den Aktienmärkten zurück. An den asiatischen Börsen wurden am Morgen teils deutliche Verluste geschrieben, die Wall Street dürfte heute kaum vom Fleck kommen. Auch der Haushaltsstreit der EU Kommission mit der italienischen Regierung wird an den Finanzmärkten sehr aufmerksam verfolgt. Nun scheint Rom zu überlegen, Haushaltslöcher mit einer Steuer auf in Schließfächern verwahrtes Bargeld und Wertgegenstände zu stopfen. Dies hat der stellvertretende Ministerpräsident Matteo Salvini laut italienischen Zeitungen angedeutet. In den Tresorräumen würden Vermögenswerte über hunderte Milliarden Euro liegen. Deutsche Unternehmen sorgen sich zunehmend um das Wirtschaftsklima in Italien. Mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen sehen die mittelfristige wirtschaftliche Entwicklung in dem Land pessimistisch, wie aus einer Befragung hervorgeht, die die deutsch-italienische Handelskammer (AHK) veröffentlichte.
- Der S&P 500 und der Dow Jones verloren am Mittwoch in einer lustlosen Session 0,2 % jeweils an Wert, und der Nasdaq 100 lief sogar 0,6 % zurück. Die Hoffnungen auf eine Leitzinssenkung wurden von schwachen Inflationsdaten unterstützt, und auch die Aussicht auf ein Treffen zwischen Trump und Xi im Zuge des G20-Gipfels sorgte für eine grundsätzlich konstruktiveres Sentiment als noch zuvor.
Chartanalysen des Tages
- DAX Tagesausblick: Saisonal ungünstiges Umfeld für nachhaltige Anstiege!
- EUR/USD-Tagesausblick: Draghi am Morgen
- S&P 500 - Mein Eindruck: Nicht überzeugend
- BRENT ÖL-Tagesausblick - Abwärtstrend setzt sich durch
- PLATIN - Noch keine Entwarnung
Unternehmensnachrichten
- Der Batteriehersteller Varta hat eine Kapitalerhöhung im Volumen von rund 100 Millionen Euro beschlossen. Die neuen Aktien werden ausschließlich institutionellen Investoren mittels einem beschleunigten Verfahren angeboten. Mit der Kapitalerhöhung soll die erneute Erweiterung der Produktionskapazitäten bei Lithium-Ionen-Batterien finanziert werden. Die Nachfrage nach Lithium-Ionen-Zellen sei anhaltend hoch, so Varta-CEO Schein. Man investiere deshalb massiv in den Ausbau der Produktionskapazitäten.
- Der Aufsichtsrat des Kupferkonzerns Aurubis hat den Vorstandsvorsitzenden Jürgen Schachler überraschend mit sofortiger Wirkung freigestellt. Dies teilte das Unternehmen am Mittwochabend mit, ohne Gründe für die Entscheidung zu nennen. Zudem hätten Vorstand und Aufsichtsrat beschlossen, das Investitionsprojekt Future Complex Metallurgy (FCM) zu stoppen, hieß es in der Mitteilung des Unternehmens. Man erwarte, dass das aktuelle konjunkturelle Umfeld das Ergebnis des dritten Quartals und das Ergebnis des Gesamtjahres belasten werde, hieß es. Zudem würden die bisher angefallenen aktivierten Investitionskosten des Projektes FCM das Ergebnis des dritten Quartals mit rund 30 Millionen Euro belasten. Aurubis will "interne Wachstumsoptionen mit der Zielsetzung eines zukünftigen integrierten Hüttennetzwerkes" erneut prüfen, so das Unternehmen.
- Der umstrittene Unkrautvernichter Glyphosat des Agrarchemie- und Pharmakonzerns Bayer könnte schon bald in Österreich verboten werden. Die FPÖ kündigte am Mittwoch die Unterstützung des entsprechenden SPÖ-Antrags im Nationalrat an. Der Antrag muss nun der Ausschuss für Land- und Forstwirtschaft beraten. Eine Änderung des Pflanzenschutzmittelgesetzes ist damit schon in der Sitzung des Nationalrates am 2. Juli möglich. Glyphosat ist EU-weit noch bis 2022 zugelassen.
- Aktionärsvertreter haben die hohen Vorstandsbezüge bei ProSiebenSat.1 kritisiert. Den Börsenwert zu halbieren und dann die Vorstandsgehälter um 60 Prozent zu steigern, erscheine wie „der blanke Wahnsinn", sagte Elisa Haralampides von der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (Sdk) auf der Hauptversammlung. Drei Millionen Euro Antrittsprämie für den vor einem Jahr gekommenen Vorstandschef Max Conze seien angesichts des heutigen Zustands des Unternehmens jedenfalls „nicht nachvollziehbar".
- Tesla-CEO Elon Musk rechnet nach Problemen im ersten für das laufende zweite Quartal mit Rekordauslieferungen. Zudem sei das Unternehmen auf dem Weg, sein Produktionsziel bis Jahresende zu erreichen, sagte Musk auf der Hauptversammlung am Dienstag. Ob auch ein Gewinn erzielt wird, lässt er offen. Für das zweite Quartal erwartet Tesla nach früheren Angaben 90.000 bis 100.000 ausgelieferte Autos.
- Die geplante Übernahme des US-Mobilfunkers Sprint durch T-Mobile US geht vor Gericht. Zehn US-Bundesstaaten wollen den Deal mit einer Kartellklage verhindern. Der Wettbewerb werde eingeschränkt und die Kosten für Verbraucher würden jährlich um bis zu 4,5 Mrd. Dollar steigen, befürchten die klagenden Staaten.
- Die US-Luftfahrtbehörde FAA geht davon aus, dass sie das Flugverbot für die Boeing 737 Max-Jets noch in diesem Jahr wieder aufhebt. Die 737 Max werde definitiv vor dem Jahresende wieder fliegen, sagte der FAA-Sicherheitsexperte Ali Bahrami zu Bloomberg. Ein genauer Zeitpunkt lasse sich aber nicht nennen.
- Der Großaktionär von United Technologies, William Ackman, will die geplante Großfusion seines Unternehmens mit dem Rüstungs- und Elektronikkonzern Raytheon offenbar verhindern. Das Zusammengehen beider Unternehmen mache aus strategischer Sicht keinen Sinn, zitierte das "Wall Street Journal" aus einem Brief von Ackman an United-Technologies-CEO Greg Hayes. Er sei über die Kombination sehr besorgt.
- Der britische Konsumgüterkonzern Reckitt Benckiser bekommt einen neuen Chef. Wie das Unternehmen mitteilte, wird der Pepsi-Manager Laxman Narasimhan die Stelle des CEO übernehmen. Er folgt damit auf Rakesh Kapoor.
- Amazon hat in einer aktuellen Liste der wertvollsten Marken der Welt Apple und Google überholt. Die Marktforscher von Kantar haben in ihrem „Brand Z Report“ den Markenwert von Amazon auf 315 Mrd. Dollar beziffert (+52 %). Apple behauptet mit 309,5 Mrd. Dollar Markenwert den zweiten Platz. Google fällt mit einem Markenwert von 309 Mrd. Dollar von Platz eins auf drei zurück.
- JPMorgan hat Beyond Meat von "Overweight" auf "Neutral" abgestuft und das Kursziel auf 121 Dollar gesetzt. Die Aktie des Fleischersatz-Herstellers habe in zwei Handelstagen fast 70 % an Wert gewonnen, begründete JPMorgan das neue Anlagevotum.
- Der Softwarekonzern Salesforce will das Geschäft in Europa deutlich ausbauen. „Die Internationalisierung ist sehr wichtig für die Zukunft unserer Firma", sagte Co-Chef Keith Block dem „Handelsblatt“. „Europa ist ein Wachstumsmarkt für uns“.
- Volkswagen hat die Zusammenarbeit mit der Roboterwagen-Firma Aurora beendet. „Die Aktivitäten im Rahmen unserer Partnerschaft sind abgeschlossen", erklärte ein VW-Sprecher am Dienstag der Nachrichtenagentur dpa-AFX. Weitere Details nannte er nicht. Aurora aus dem Silicon Valley entwickelt Software für selbstfahrende Autos. Am Montag erst gab Aurora eine Partnerschaft zur Entwicklung selbstfahrender Nutzfahrzeuge mit dem VW-Konkurrenten Fiat Chrysler bekannt. VW sei nun auf die gemeinsame Entwicklung selbstfahrender Autos mit Ford fokussiert, schrieben die "Financial Times" und der Finanzdienst Bloomberg.
- Der Hoffnungsträger für Audi - das Elektroauto E-Tron wird von einem Rückruf ausgebremst. Audi hat rund 1.650 E-Trons in den USA in die Werkstätten zurückgerufen, insgesamt sind weltweit 7.000 Fahrzeuge betroffen und damit nahezu alle der bislang ausgelieferten Fahrzeuge. In Deutschland handelt es sich demnach um 2.300 Fahrzeuge. Durch eine fehlerhafte Dichtung könne Feuchtigkeit in die Batterie eindringen, erklärte Audi in einer Mitteilung. Das könne „zu einem Kurzschluss oder im Extremfall zu einem thermischen Ereignis“, sprich zu einem Brand, führen
- Der chinesische Elektroautohersteller Byton hat eine neue Position auf der Vorstandsebene geschaffen. Der ehemalige BMW-Manager Andreas Schaaf übernimmt ab sofort den Posten als Chief Customer Officer (CCO) und soll sich in dieser Position um Kundenbetreuung, Marketing und Markteinführung des Elektroautos kümmern. „Die Rolle des CCOs liefert uns einen für unsere globale Positionierung wichtigen ganzheitlichen und benutzerorientierten Ansatz", sagt Byton-Chef und Mitgründer Daniel Kirchert.
- Die Autohersteller Volkswagen und Daimler haben im Mai jeweils Verkaufsrückgänge verzeichnet. Weltweit verkaufte VW im vergangenen Monat mit 512.100 Autos 5,1 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Auf Jahressicht liegt Volkswagen nach fünf Monaten um fünf Prozent unter dem Vorjahreswert. Nicht viel besser sieht es bei dem Premiumhersteller aus Stuttgart aus. Von der Stammmarke Mercedes-Benz setzte Daimler im Mai weltweit 195.690 Wagen und damit 1,3 Prozent weniger als im Vorjahresmonat ab. Im bisherigen Jahresverlauf liegt Mercedes mit 938.499 verkauften Autos um 4,7 Prozent unter dem Vorjahreswert. Beide Hersteller hatten vor allem in China schwache Verkäufe erlitten.
- Der Rüstungskonzern und Autozulieferer Rheinmetall hat von der Bundeswehr den Auftrag zur Lieferung von 252 Transportfahrzeugen erhalten. Der Auftragswert der ungeschützten Fahrzeuge beläuft sich auf rund 92 Mio. Euro brutto. Die Bestellung ist Teil eines 2017 geschlossenen Rahmenvertrags über mehr als 2.200 militärische Lkw, wie das Unternehmen am Mittwoch in Düsseldorf mitteilte.
- Der US-Finanzinvestor KKR will den Aktionären von Axel Springer eine Prämie auf den durchschnittlichen Kurs der letzten drei Monate von 31,5 Prozent zahlen. Die Amerikaner legten ein Übernahmeangebot vor und wollen zusammen mit der Großaktionärin Friede Springer und dem Vorstandschef Mathias Döpfner die Gesellschaft kontrollieren. KKR bietet 63 Euro je Springer-Aktie in bar. Dass der Finanzinvestor über einen Einstieg bei dem Konzern verhandelt, war bereits bekannt. KKR strebt eine Mindestannnahmequote von 20 Prozent an. Gleichzeitig warnte der Medienkonzern vor sinkenden Umsätzen und Ergebnissen. Wegen einer schwächeren wirtschaftlichen Entwicklung und der Einführung einer Digitalsteuer in Frankreich seine Prognosen gesenkt. Das Konzern-Ebitda und der Umsatz sollen nun im einstelligen Prozentbereich sinken (bisher: Vorjahresniveau).
- Der spanische Mode-Konzern Inditex (Zara) konnte im ersten Quartal nach eigenen Angaben den Umsatz in allen Regionen und über alle Konzernmarken hinweg steigern. Der Umsatz kletterte im vom Anfang Februar bis Ende April laufenden Geschäftsquartal auf 5,92 Mrd. Euro ein Plku von fünf Prozent im Vorjahresvergleich. Das operative Ergebnis (Ebit) legte um 15 Prozent auf 980 Mio. Euro zu. Der Nettogewinn von 734 Millionen Euro lag um 10 Prozent höher als vor Jahresfrist. Die Spanier haben in diesem Jahr bereits zahlreiche neue Online-Portale eröffnet.
- Der Windkraftanlagenhersteller Nordex kann derzeit fast täglich neue Aufträge vermelden. Auch das Geschäft in Spanien zieht für die Gruppe wieder an. Ende Mai 2019 hat der Turbinenhersteller einen Auftrag vom spanischen Projektentwickler Grupo Enhol erhalten, wie er am heutigen Mittwoch mitteilte. Insgesamt wird die Nordex Group 27 Turbinen des Typs AW132/3300 mit einer Nennleistung von zusammen 93,55 Megawatt an den Neukunden liefern und errichten. Der Auftrag beinhaltet auch einen Full-Service-Vertrag über 10 Jahre, mit der Verlängerungsoption um weitere 10 Jahre.
- Die Staatsanwaltschaft Braunschweig hat ein Verfahren wegen möglicher Beihilfe zur Untreue gegen den VW-Betriebsratschef Bernd Osterloh eingeleitet. Es geht um den Verdacht, dass Osterloh selbst und andere Betriebsratsmitglieder womöglich zu hohe Bezüge erhielten. Laut Staatsanwaltschaft soll der oberste Arbeitnehmervertreter „am Zustandekommen der mutmaßlich unrechtmäßigen Vergütungsvereinbarungen mitgewirkt haben".
- Hapag-Lloyd Finanzvorstand (CFO) Nicolás Burr wird mit Ablauf seines Vertrags zum 29. Februar 2020 aus dem Unternehmen ausscheiden, um neue Projekte in Chile zu übernehmen. Nicolás Burr wurde im März 2015 zum CFO der Hapag-Lloyd AG berufen.
- Der Vorstandschef und Hauptaktionär des weltgrößten Stahlkonzerns Arcelor-Mittal, Lakshmi Mittal, macht sich Sorgen um Europa. Sein Unternehmen muss in Europa die Produktion um 9 Prozent kürzen. Die weltweiten Überkapazitäten bei Stahl liegen bei über 500 Millionen Tonnen. „Das ist ein Viertel der globalen Stahlerzeugung“, sagte Mittal der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Das Hauptproblem liege in China, wo gleiche Wettbewerbsbedingungen geschaffen werden sollten: „Dort sollten staatliche Subventionen abgebaut und unrentable Hersteller vom Markt genommen werden".
- Zwischen den Partnern Renault und Nissan Motor knirscht es gewaltig im Gebälk. Renaults jüngster Plan, den in Rede stehenden Umbau der Nissan-Führungsstruktur auf der Hauptversammlung Ende Juni zu blockieren, habe die Allianz in Gefahr gebracht, sagte eine mit der Angelegenheit vertraute Person der „Börsen-Zeitung“.
Konjunktur & Politik
- Die US-Rohöllagerbestände sind in der vergangenen Woche um 2,2 Millionen Barrel auf 485,5 Millionen Barrel gestiegen. Erwartet wurde hingegen ein Rückgang um 1,0 Millionen Barrel. Die bereits am Vortag veröffentlichten Daten des privaten American Petroleum Institute (API) hatten bereits eine Zunahme um 4,9 Millionen Barrel ausgewiesen.
- US-Präsident Donald Trump erhält überraschend Unterstützung von CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer. „Wenn heute allzu oft auch in Diskussionen hier in Deutschland in einem Atemzug die Präsidenten Trump, Putin und Erdogan genannt werden, dann ist das eine Äquidistanz, die nicht hinzunehmen ist", sagte sie bei der Deutsch-Amerikanischen Konferenz in Berlin. Sie verzichtete in ihrer ersten Rede zum transatlantischen Verhältnis weitgehend auf Kritik an Trumps Außenpolitik. Sie beklagte aber, dass durch die Präsidentschaft Trumps „anti-amerikanische Reflexe" wieder hochgekommen seien, die es eigentlich schon immer gegeben habe.
- Südkoreas Präsident Moon Jae In will den nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un offenbar noch vor einem für Ende Juni geplanten Besuch in Seoul von US-Präsident Donald Trump treffen. Während eines Besuchs in Norwegen habe Moon seine Hoffnung auf ein viertes Gipfeltreffen mit Kim bei einem Forum in Oslo geäußert, berichtete die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap am Mittwoch.
- Wie das US-Arbeitsministerium mitteilte, erhöhten sich die Verbraucherpreise in den USA im Mai um 0,1 Prozent gegenüber dem Vormonat. Ökonomen hatten mit einem solchen Anstieg gerechnet. Die Jahresteuerung lag bei 1,8 Prozent (Vormonat: 2,0 %). In der Kernrate stiegen die Preise um 0,1 Prozent gegenüber dem Vormonat.
- Die Realeinkommen in den USA sind im Mai gegenüber dem Vormonat um 0,1 Prozent gestiegen, wie das US-Arbeitsministerium mitteilte. Im April kam es noch zu einem Rückgang um 0,4 Prozent.
- Chinesische Exporteure liefern ihre Waren vermehrt nach Vietnam, von wo aus diese dann erst weiter in die USA geliefert werden. Damit umgehen die Exporteure die gegen China erlassenen Zölle. Die vietnamesische Regierung hat die Kontrollen bereits verschärft.
- Nach der Einigung im Migrations- und Zollstreit mit Mexiko beharrt US-Präsident Donald Trump darauf, es gebe bislang nicht veröffentlichte Teile der Vereinbarung. Am Dienstag hielt er vor Journalisten in Washington ein Papier in die Luft, das nach seinen Worten zusätzliche Details des USA-Mexiko-Deals enthielt. Mexiko hatte Trump zuvor bereits widersprochen.
- IWF-Chefin Christine Lagarde mahnt zur Deeskalation internationaler Handelskonflikte. „Wir sollten alle dazu beitragen, die gegenwärtigen Handelsstreitigkeiten zu entschärfen und den konstruktiven Dialog fortzusetzen", so Lagarde. Nach Einschätzung des Internationalen Währungsfonds beeinträchtigen die Handelskonflikte das weltweite Wirtschaftswachstum signifikant.
- Nach Einschätzung des Präsidenten der französischen Notenbank, Francois Villeroy de Galhau, hat die Europäische Notenbank weiterhin die Möglichkeit einer geldpolitischen Lockerung. Zugleich verwies er auf Grenzen der Geldpolitik. „Wir werden alles innerhalb unseres Mandates tun. Wenn die Wirtschaft abbremst, könnten wir mehr tun", sagte Villeroy de Galhau im französischen Fernsehen. „Aber wir haben keine Wundermedizin, wir können nicht alles tun."
- CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer hat sich zum Ziel der Nato bekannt, zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts für Verteidigung auszugeben. „Es geht um gegenseitiges Vertrauen. Es geht auch um die Frage, ob Deutschland ein verlässlicher Partner ist", sagte sie bei der Deutsch-Amerikanischen Konferenz der Atlantik-Brücke und des American Council on Germany in Berlin. Das Zwei-Prozent-Ziel sei ihr auch deshalb so wichtig, weil es ein Signal an die Nato-Staaten in Osteuropa sei, die sich von Russland bedroht fühlen.
- Deutsche Unternehmen sorgen sich zunehmend um das Wirtschaftsklima in Italien. Mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen sehen die mittelfristige wirtschaftliche Entwicklung in dem Land pessimistisch, wie aus einer Befragung hervorgeht, die die deutsch-italienische Handelskammer (AHK) veröffentlichte. Vor einem Jahr erwarteten nur 3 Prozent der befragten Unternehmen ein negatives Wirtschaftsumfeld.
- Der französische Präsident Emmanuel Macron plädiert für Angela Merkel als EU-Kommissionspräsidentin. „Wenn sie es machen wollte, würde ich sie unterstützen", sagte er am Dienstagabend dem französischsprachigen Schweizer Fernsehsender RTS. Merkel selbst hat aber bereits jegliche Avancen auf das Amt von sich gewiesen. „Europa braucht Gesichter, starke Persönlichkeiten, es braucht Leute, die eine persönliche Glaubwürdigkeit haben und die Kompetenzen, um die Posten auszufüllen", sagte Macron. Er bekräftigte auch seine Vorbehalte gegen Manfred Weber (CSU), den von Merkel für das Amt unterstützten Spitzenkandidaten der Europäischen Volkspartei (EVP).
- US-Präsident Donald Trump hat im Handelskonflikt mit China erneut klare Fronten gesetzt. „Wir hatten einen Deal und wenn sie nicht wieder zurückkommen zu diesem Deal, dann habe ich kein Interesse", sagte Trump. China brauche ein Abkommen. „Ich bin es, der einen Deal aufhält", betonte Trump. Der US-Präsident will sich mit dem chinesischen Staatschef Xi Jinping beim G20-Gipfel am 28. und 29. Juni in Japan treffen.
- In Frankreich kam es im ersten Quartal 2019 nach endgültiger Datenlage zu einem Stellenaufbau ex Agrar um 0,4 Prozent im Vergleich zum Vorquartal. Experten hatten ein Plus wie im Vorquartal von 0,3 Prozent erwartet.
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