Analyse
12:14 Uhr, 20.02.2023

KION – Metzler sieht nicht mehr komplett schwarz

Die Analysten von Metzler waren bis zuletzt extrem bärisch für die Kion-Papiere gestimmt. Das Kursziel lag bei nur 25 EUR.

Erwähnte Instrumente

  • KION GROUP AG
    ISIN: DE000KGX8881Kopiert
    Kursstand: 37,700 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen
  • KION GROUP AG - WKN: KGX888 - ISIN: DE000KGX8881 - Kurs: 37,700 € (XETRA)

Heute erhöhen diese ihr Kursziel auf 40 EUR, bleiben aber nur bei der Einschätzung Halten. Die Analysten erhöhen ihre Erwartungen für das EBIT und haben eine positivere Einschätzung der makroökonomischen Lage vorgenommen. Die Schätzungen für das bereinigte EBIT werden für das Jahr 2023 um 12 Prozent und für 2024 um 6 Prozent erhöht.

Negativeffekte lassen nach

Eine sich entspannende Lieferkette, die geringere Gefahr einer harten Landung der Wirtschaft und umgesetzte Preismaßnahmen tragen demnach zu einer Neuschätzung bei. Zusätzlich stützt die Wiedereröffnung Chinas ein Erholungsszenario. Dank guter Materialverfügbarkeit könne Kion die Aufträge reibungsloser abwickeln und kehre zu gewohnter Form zurück.

Die hausgemachten Probleme bei den Lieferkettenlösungen (SCS) und Fehlkalkulationen bei Projekten dürften aber auch noch im Jahr 2023 belasten. Zudem dürfte die Nachfrage nach Lagerautomatisierung aus der E-Commerce Branche zunächst schwach bleiben und eine Erholung deutet sich erst im Jahr 2024 an. Weitere Kostenüberschreitungen im Bereich SCS können nicht ausgeschlossen werden.

Der Markt für Flurförderfahrzeuge dürfte vor einer Phase der Normalisierung stehen. Nach zahlreichen Vorbestellungen und Preiserhöhungen verbessere sich das Preis-Kosten-Verhältnis in der Produktion. Metzler glaubt daher, das Schlimmste sei jetzt überstanden.

Freilich hat sich die Aktie von den Tiefs schon wieder fast verdoppelt. Als die Welt am düstersten war, hingegen waren die Analysten fast alle zu Bären mutiert.

Fazit: Kion könnte 2023 die bisherigen Konsensschätzungen wohl übertreffen. Nicht weil die Nachfrage so hoch ist, sondern weil sich die Lieferketten entspannen und die Inputkosten sinken. Metzler erwartet sich für 2023 noch eine vorsichtige Unternehmensprognose und sieht die Zeit für eine Kaufempfehlung daher noch nicht gekommen. Kion ist fundamental sicherlich nicht teuer bewertet, auch nach der jüngsten Kurserholung. Eine Konsolidierung über die Zeitachse erscheint aber zunächst angebracht.

Jahr 2022e* 2023e* 2024e*
Umsatz in Mrd. EUR 10,95 11,13 11,47
Ergebnis je Aktie in EUR 1,27 2,69 4,00
KGV 30 14 9
Dividende je Aktie in EUR 0,20 0,60 1,00
Dividendenrendite 0,53 % 1,59 % 2,65 %

*e = erwartet, Berechnungen basieren bei
US-Unternehmen auf Non-GAAP-Daten

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Der Autor hält Kion Aktien.

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Über den Experten

Sascha Gebhard
Sascha Gebhard
Redakteur

Sascha Gebhard hat nach einer klassischen Ausbildung zum Bankkaufmann im Laufe der Jahre bei verschiedenen Banken gearbeitet. Er absolvierte neben dem Beruf die Studiengänge zum Diplom-Betriebswirt (VWA) sowie den Finanz- und Investment Ökonom (VWA). Von 2008 bis 2016 war er als Eigenhändler auf eigene Rechnung an den Finanzmärkten aktiv. Weiterhin publizierte er für verschiedene Finanzverlage und schrieb zahlreiche Fachartikel rund um das Thema Börse. Die in den jeweiligen Diensten geführten Realgeld- sowie Musterdepots konnte stets überdurchschnittliche Renditen erwirtschaften. Sein Steckenpferd ist seit jeher der deutsche Aktienmarkt, wo er bestens vernetzt ist, und eine Vielzahl an Unternehmen bereits seit mehr als 15 Jahren aktiv verfolgt. Seit 2022 ist Sascha Gebhard fester Bestandteil des Redaktionsteams von stock3. Im Premium-Service Trademate betreut er das Depot "Deutsche Aktien".

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