Kommentar
16:30 Uhr, 20.03.2020

Keine Angst vor Crashs!

Als Investor ist die Angst vor Crashs unbegründet! Korrekturen, Crashs und Bärenmärkte sind Teil des langfristigen Trends, welcher hohe Renditen ermöglicht. Und dies unabhängig vom Auslöser, der Dauer und der Schwere des Kursrückganges. Wieso dem so ist, erfahren Sie in diesem Artikel.

In fast schon regelmäßigen Abständen kündigten Experten den nächsten Börsencrash an und nun ist er da. Basierend auf dem Bericht „S&P 500 Bull & Bear Market Corrections“ von Yardeni Research kann man folgende wiederkehrende Entwicklungen am US-Aktienmarkt, gemessen am S&P 500, erkennen:

Mindestens 10 % Kursrückgang

Alle 12 Monate

Mindestens 20 % Kursrückgang

Alle 5 Jahre

Mindestens 30 % Kursrückgang

Alle 9 Jahre

Mindestens 40 % Kursrückgang

3 Mal pro Jahrhundert

(Die Tabelle beinhaltet durchschnittliche Werte)

Der letzte Rückgang um mindestens 20 % liegt rund 7 Jahre zurück, der um mindestens 30 % rund 10 Jahre. Es gab in der Vergangenheit Bullenmärkte, die dem Letzten in Hinblick auf die Dauer und Performance durchaus ähnlich waren, wie zum Beispiel die Bullenmärkte der 80er oder der 90er Jahre. Demnach war historisch gesehen ein Crash oder sogar ein Bärenmarkt zu erwarten.

Wie lange der Crash noch andauern wird, ob er sich zu einem Bärenmarkt entwickeln wird, wie schnell sich die Märkte wieder erholen werden und weitere zukunftsorientierte Fragen bleiben unbeantwortet. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass auch Finanzexperten die Zukunft nicht vorhersehen können und bei ihren dennoch zahlreichen Versuchen gerne danebenliegen.

Wie geht es nun weiter?

Die Vergangenheit ist zwar keine Garantie für eine entsprechende Entwicklung in der Zukunft, dennoch wird der Markt aller Voraussicht nach langfristig nach oben tendieren.

Der S&P 500 konnte zwischen Januar 1995 und Dezember 2014 eine annualisierte Rendite von 7,8 % bzw. 9,8 % (Dividenden wurden reinvestiert) erwirtschaften, obwohl sowohl die Dotcom-Blase als auch die Finanzkrise, die beiden stärksten Kurseinbrüche seit 1937, in diesen Zeitraum fallen.

Daher sollten langfristige Investoren diesen Marktentwicklungen entspannt entgegenblicken und sie sogar als Chancen auf gute Renditen an der Börse wahrnehmen. Solche Marktentwicklungen können sich, falls man „richtig“ agiert, als profitabel erweisen, um Portfolios mit qualitativ guten langfristigen Investitionschancen aufzustocken, die vorher zu teuer waren.


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Wichtig in diesem Kontext ist jedoch, während eines Crashs oder in eines Bärenmarktes Ruhe und Disziplin zu bewahren. Denn die Wahrscheinlichkeit, zum „falschen“ Zeitpunkt zu verkaufen mit der Hoffnung zum „richtigen“ Zeitpunkt wieder einzusteigen, ist relativ hoch. Nur durch einen Verkauf wandeln sich Wertverluste in tatsächliche Portfolioverluste um.

Daher lieber auf diese erfolgreichere Alternative setzen: Bereit sein, in dem man jederzeit genügend finanzielle Mittel zu Investitionszwecken anspart, um von möglichen Chancen profitieren zu können. Die Wahrscheinlichkeit, Gewinne an der Börse zu erwirtschaften, steigen nach einer Korrektur, einem Crash oder einem Bärenmarkt stark.

Kursrückgang von vorherigem Allzeithoch

Max. Zeitspanne zwischen Tief und Wiedererreichen Allzeithoch

Durchschn. Zeitspanne zwischen Tief und Wiedererreichen Allzeithoch

Durchschn. Renditen in den folgenden 5 Jahren

10-20 % Kursrückgang

Max. 20 Monate

6 Monate

50 %

20-30 % Kursrückgang

Max. 14 Monate

12 Monate

60 %

30-40 % Kursrückgang

Max. 2 Jahre

2 Jahre

80 %

40 % Kursrückgang

Max. 6 Jahren erholt

5 Jahre

100 %

(Die Tabelle beinhaltet durchschnittliche Werte)

Fazit

Nutzen Sie die Chance, die sich Ihnen derzeit bietet. Seien Sie nicht ängstlich, sondern sparen Sie Cash an, überlegen Sie sich, welche Aktien Sie schon immer kaufen oder nachkaufen wollten, die ihnen jedoch in den letzten Monaten oder Jahren zu teuer waren, achten Sie auf Zeichen einer Erholung und schlagen Sie zu! In spätestens 5 Jahren freuen Sie sich über diese Entscheidung. Wichtig ist jedoch nicht bei den ersten Anzeichen einer Erholung das gesamte angesparte Geld auf einmal zu investieren, sondern wie auch in steigenden Marktphasen kontinuierlich nachzukaufen. Ja, der Markt kann immer noch weiter fallen. Aber dies ist eine weitere Gelegenheit, nachzukaufen.


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19 Kommentare

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  • Zwoelfmark
    Zwoelfmark

    Ich warte noch auf folgende Kurse... dann könnte es interessant werden...

    Adidas <80

    ThyssenKrupp 1.65

    Daimler <10

    Lufthansa 3.10

    Deutsche Bank 1.70

    WTI oil <12.20

    Nasdaq 3100

    S&P500 1600

    Dow <14500

    ......

    09:03 Uhr, 28.03. 2020
  • S0378
    S0378

    Liebe Frau Giering, sicherlich ist es nicht ganz falsch was Sie schreiben. Ich bin seit 24 Jahren täglich an der Börse aktiv. Dieser Crash ist allerdings besonders und ich erwarte einen Bärenmarkt. Da muss man nicht investieren sondern bleibt an der Seitenlinie. Cash ist King in dieser Phase...

    19:58 Uhr, 22.03. 2020
  • CharlieMunger
    CharlieMunger

    Wenn die Unternehmen in die man investiert ist Pleite gehen und aufgrund von Massenarbeitslosigkeit kein Cash mehr zur Verfügung steht kann der kleine Mann leider nicht von der jetzigen Jahrhundertchance profitieren.

    11:55 Uhr, 22.03. 2020
    1 Antwort anzeigen
  • Waterson
    Waterson

    Ist das irgendwie ein reprint des Artikels von vor zwei Wochen?

    "Einfach Kaufen steigt eh immer und wer nicht sofort kauft verpasst den upmove"

    da stand der DAX noch 4000Punkte höher. Also war nun "sofort kaufen" dennoch der richtige Riecher für sie?

    Ich sags mal ganz vorsichtig. Es ist gut möglich dass dieser Downmove nicht das Ende der 2000-2020 Korrektur ist sondern nur die erste Welle - Ich sag dies Im blick auf die US Märkte bei denen die erste läuft da (zumindest ich) sie nicht einer anderen Korrektur zuordnen kann.

    20Jahre seitswärtsschieberei halte ich also für wahrscheinlicher als "direkt wieder zum ATH"

    10:11 Uhr, 22.03. 2020
  • Tom66
    Tom66

    Da mich Aussagen a la "Wir werden alle sterben!!!?" nicht überzeugen, fehlt mir das meiner Meinung nach Wesentliche, die Konsequenz in diesem ansonsten interessanten Artikel: Was sind denn gute und bewährte Strategien zum Nachkaufen? Alle -20% ein Drittel des Cashs investieren? Oder monatlich ein Zehntel oder ein Fünftel (das dementsprechend 10 bzw 5 mal)?

    08:57 Uhr, 22.03. 2020
  • ronnse
    ronnse

    Es wird folgendes passieren, erstmal alle Investoren wieder durch künstlich hoch getriebene Kurse ins boot holen, Kleinanleger Privatleute, und dann ziehen die Banken dennen die Hose ordentlich runter, durch die ganzen shortsqueze haben die Banken in den letzten drei Wochen Billionen verdient, jetzt stecken sie paar Milliarden wieder in den Markt, alles Mumpitz und verlogen, schon allein die Tatsache daß Leerverkäufe untersagt würden, hat den Markt kurzfristig gerettet, was glaubt ihr wo die Kurse währen, wenn Leerverkäufe stattgefunden hätten? Langfristig ist nichts mehr zu holen, nur auf Tagesbasis!

    15:37 Uhr, 21.03. 2020
  • Pump_Dump
    Pump_Dump

    Einfach nur rein- bzw. nachkaufen würde ich nicht machen. Die besten Chancen hat man wenn der Preis und das kumulierte Delta hohe Korrelationen aufweisen. Ein Upmove kann auch mit negativen Delta entstehen. Das Resultat ist die hohe Gefahr das der Preis schnell zusammenbricht.

    18:12 Uhr, 20.03. 2020
    2 Antworten anzeigen
  • Dr. Bull
    Dr. Bull

    Das ist nicht richtig, dass der letzte Rückgang um mindestens 20% 7 Jahre her ist. In der Korrektur Ende 2018 ist der S&P500 um 20,21% gefallen, der Nasdaq um 23,45 % und der Dow um 19,44%. Zwei von drei Indizes sind mindestens um 20% gefallen.

    18:07 Uhr, 20.03. 2020
  • tschak
    tschak

    5 Jahre, naja ich würde eher auf 10 bis 15 Jahre NUMMER SICHER GEHEN. Wir wissen nicht, wie lange solch eine Phase nun brauchen könnte. Eine WELTREZESSION ist eine andere Liga als die kleinen DIPS seit 2011.
    Eine Rezession auf globaler Ebene kann heftige Wellen verursachen. Somit mit Mut und Geduld. Toi Toi

    17:12 Uhr, 20.03. 2020

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Über den Experten

Lisa Giering
Lisa Giering
Expertin für Vermögensaufbau

Lisa Giering studierte Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Finance. Ihre Leidenschaft für die Börse wurde bereits zu Schulzeiten geweckt und sie begann schon mit 16 Jahren in den internationalen Finanzmarkt zu investieren. Ihr Schwerpunkt liegt auf ETFs und Aktien, mit dem Ziel des mittel- bis langfristigen Vermögensaufbaus. Im Laufe ihres Studiums vertiefte sie ihr Wissen auch in anderen Bereichen der Finanzmärkte, unter anderem durch die Ausbildung zum „Zertifizierten Börsenhändler Derivate“ der Eurex. Neben ihren Muttersprachen Deutsch und Französisch spricht sie auch fließend Englisch und Chinesisch. Der Grundstein hierfür war ihr internationales Aufwachsen in Brüssel und Peking.

Mehr über Lisa Giering
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